Der alte Hülchrather Friedhof lag außerhalb des Walls, jenseits der Straße Fleckenweiher und wurde vermutlich von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1938 belegt. Der Begräbnisplatz wurde während der NS-Zeit zerstört.
„Schulte erwähnt, dass während der NS-Zeit ein früherer, alter Judenfriedhof in Ackerland umgewandelt worden sei, vom dem keine Grabsteine mehr auffindbar sind. (…) Einige Grabsteinfragmente von alten jüdischen Friedhof sind laut Pracht-Jörns schon 1936 auf Burg Hülchrath gelangt, wo sie bis etwa 1987 lagerten. Im Burghof und im Garten sind einige Reste von Grabsteinen noch erkennbar, andere Fragmente sollen vergraben sein. Das Grundstück des alten Friedhofs ist 1943 untergegangen.“ (uni-heidelberg.de)
Der hier angesprochene neuere Hülchrather Friedhof liegt am Ortsrand im Hülchrather Feld, am Fußweg Jahnstraße vom Josef-Lecher-Weg an der Feuerwehr ausgehend.
Er wurde von 1900 bis 1938 belegt. 15 Grabsteine sind hier erhalten, auf dem Friedhof befindet sich ein Gedenkstein. 16 Inschriften aus den Jahren 1907 bis 1938 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„Während der NS-Zeit wurde auch dieser Friedhof geschändet und Grabsteine umgeworfen. 1990 wurde er in die Denkmalliste der Stadt Grevenbroich eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
Der umzäunte und baumbestandene Friedhof ist im Ort nicht weiter ausgeschildert. Er ist durch eine kleine Pforte frei zugänglich. Vor Ort befinden sich eine Infotafel und ein Gedenkstein. 15 Grabstellen sind hier erhalten. Der Begräbnisplatz ist in einem gepflegten Zustand, wenngleich älteres Bruchgeäst offenbar bereits länger dort liegt (Begehung am 18.08.2014).
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2014)
Internet
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Hülchrath (Alter und Neuer Friedhof) (abgerufen 21.06.2011)
www.steinheim-institut.de: epidat, Grevenbroich-Hülchrath (abgerufen 06.04.2014)