Seit Ende des 17. Jahrhunderts waren Juden in Großbüllesheim ansässig. Die kleine Gemeinschaft gehörte zur Spezialsynagogengemeinde Flamersheim.
Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 37 (1885), 1932: –, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Es existierte ein Betraum, man besuchte aber auch die Synagoge in Euskirchen und nach 1920 in Kuchenheim.
(vorstehende Angaben nach Reuter 2007)
Friedhof: Der erhaltene Friedhof in der Alfred-Wegener-Straße existierte schon im frühen 19. Jahrhundert, sicher ist seine Belegung für 1876 bis 1928 nachgewiesen.
„1943 kam der Friedhof zum Verkauf an die Ortsgemeinde, 1948 verfügte der Gemeinderat die Rückgabe. Während dieser Jahre sind zahlreiche Grabsteine veräussert worden.“ (uni-heidelberg.de)
Der Friedhofseingang ist verschlossen. Das Gelände ist aber über das Nachbargrundstück zugänglich. Das Areal mit 10 erhaltenen Grabsteinen (Jüdische Friedhöfe in Deutschland nennt noch 11 Steine) macht einen sehr gepflegten Eindruck; Hinweise oder Informationen zum Objekt sind vor Ort nicht vorhanden (Begehung am 23. Juli 2012).
Auffällig und an einer Geländestufe deutlich ablesbar ist, dass die Friedhofsparzelle etwas höher liegt als die unmittelbar benachbarten Grundstücke. Offenbar wurde hier im Rahmen der Nachkriegsbebauung (insbesondere beim Zuschnitt der Nachbar-Grundstücke) Rücksicht auf das historische Höhenniveau des älteren Begräbnisplatzes genommen. Auch zwei unmittelbar an der Grundstücksgrenze stehende Grabsteine weisen darauf hin. Die Karte aus der Neuaufnahme von 1891-1912 zeigt benachbart zum „Bgr.Pl.“ (= „Begräbnisplatz“) in Büllesheim noch keine weitere Bebauung (vgl. Kartenansicht).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig / Clemens Küpper, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2012)
Internet
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Großbüllesheim (abgerufen 10.09.2019)
www.uni-heidelberg.de: Projekt Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Euskirchen (abgerufen 21.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.06.2023)