Seit dem 18. Jahrhundert wurden in Duisburg mehrere Jüdische Friedhöfe angelegt (siehe die Einträge verwandter Objekte). Der jüdische Friedhof ist Teil des kommunalen Friedhofs am Duisburger Sternbuschweg, er wurde von 1881 bis 1983 belegt und 1919 erweitert. Hier sind 68 Grabsteine erhalten, 27 Gräber wurden 1908 vom Alten Jüdischen Friedhof Königstraße hierhin umgebettet. Die epigraphische Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts weist für den Judenfriedhof Sternbuschweg 41 Inschriften aus den Jahren 1734 bis 1962 (Feld 22) sowie auf Feld 37a weitere 38 Inschriften aus den Jahren 1911 bis 1934 aus.
Nachdem das erste Feld 22 vollständig belegt war, wurde das 37a (die Hälfte des Feldes 37 im Osten des kommunalen Friedhofs) 1919 der jüdischen Gemeinde Duisburg von der Stadt zur Verfügung gestellt. 1920 wurde ein von Leopold Fleischhacker entworfenes Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet. Die jüdischen Gräberfelder 22 (das nördliche der beiden Felder) und 37a (das südliche der beiden Felder) sind offen zugänglich und befinden sich in einem sehr guten Zustand (Begehung am 31.08.2016).
„Der Friedhof liegt in Duisburg am Sternbuschweg. Das jüdische Feld 22 liegt direkt gegenüber dem Haupteingang zum Friedhof. Es hat die Form eines langestreckten Rechtecks, das im Westen mit einer Schmalseite an den vom Eingang kommenden Hauptweg stößt, und wird von allen Seiten von Wegen begrenzt. (…) Das ihr zugewiesene Feld auf dem 1870 angelegten neuen kommunalen Friedhof am Sternbuschweg nahm die jüdische Gemeinde Duisburg im Jahr 1882 in Gebrauch, nachdem der alte jüdische Friedhof am Pulverweg/Königstraße 1881 aus sanitätspolizeilichen Erwägungen und gegen den Willen der Gemeinde geschlossen worden war, da er der Stadterweiterung im Wege stand. 1908 schließlich wurde er endgültig aufgelöst, ein Teil der Gräber wurde auf den Friedhof am Sternbuschweg umgebettet. 1943 wurden die jüdischen Grabstellen beider Felder ihren Eigentümern entzogen, die Grabsteine abgeräumt und an verschiedene Steinmetzfirmen in und um Duisburg verkauft. Die beiden Felder selber wurden jedoch zunächst nicht neu belegt. 1946 musste die Stadt Duisburg auf Anordnung der britischen Militärregierung nach Intervention von Angehörigen jüdischer Familien für den Rückkauf und die Wiederaufstellung der noch verbliebenen jüdischen Grabsteine des Friedhofs am Sternbuschweg sorgen. Viele der Grabsteine waren allerdings inzwischen von den Steinmetzen umgearbeitet und weiterverkauft worden. Die verbliebenen Grabsteine wurden wieder aufgestellt, einzelne verlorene Grabsteine wurden auf Druck von Hinterbliebenen ersetzt. Der Friedhof wurde in Übereinstimmung mit der Duisburger Kultusgemeinde in seiner heutigen Form wieder hergerichtet und mit Rasen und einzelnen Gehölzen bepflanzt.“ (steinheim-institut.de)
Internet de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Duisburg Sternbuschweg (abgerufen 31.08.2021) www.steinheim-institut.de: epidat – Duisburg, Sternbuschweg (Feld 22) und ebd. Feld 37a (abgerufen: 04.03.2014) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen: 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.07.2021)
Literatur
Milz, Joseph (1985)
Duisburg. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung IV, Nr. 21, 2. verbesserte Auflage.) S. 16, Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 72-83, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 36, Bonn.
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