Im Jahr 1666 verbreitete sich die Pest in Sayn. Der damalige Pfarrer Tilmann Baldens hielt mit den pestkranken Bewohnern regelmäßig die heilige Messe. Etwa 100 Menschen starben an der Seuche und wurden unter dem Platz vor der Kapelle beerdigt. Der Pfarrer erkrankte selbst und bat die Bewohner, ein Kreuz an dem Ort, wo die Messen gehalten wurden, zu errichten. Sie fanden eine Kapelle angemessener. Die Menschen versprachen nach der Pest eine Kapelle zu errichten und den Tag des heiligen Sebastian zu ehren.
Im Juli 1670 wurde der Altar der Kapelle durch den Bischof Johannes von Azoten zu Ehren der Mutter Gottes, dem heiligen Sebastian und dem heiligen Rochus geweiht. 1783 wurde ein Pestkreuz errichtet. Im Jahr 1907 wurde eine Erinnerungstafel in der Kapelle angebracht auf der zu lesen ist: „Tilmann Baldems, Pastor in Sayn, Pater der Prämonstratenserabtei Sayn, stirbt als letztes Opfer der Pest, nachdem er in zwei Monaten über 100 Pestkranke auf den Tod vorbereitet. “Der gute Hirt gibt sein Leben für seine Schafe„. Die dankbare Pfarrgemeinde.“
1983 wurde die Kapelle restauriert. Im Jahr 2000 wurde sie neu verputzt und angestrichen, sodass sie ein Jahr später wieder für den Gottesdienst genutzt werden konnte.
Kulturdenkmal Die Pestkapelle St. Sebastian und Rochus und das Pestkreuz sind Kulturdenkmäler gemäß § 8 Denkmalschutzgesetz (DSchG) und sind im Denkmalverzeichnis „Kreis Mayen-Koblenz“ eingetragen.
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