Das ehemalige Gebäude „Maschinenfabrik und Gusswarenhandlung“ ließ Ferdinand Baron Bleul 1839 erbauen. Es ist dreigeschossig, wurde aus Bruchstein errichtet und ist unverputzt. Das Erdgeschoss des Mittelrisalits diente als Bürofläche, die darüber liegenden Geschosse dienten zum Wohnen. In den Seitenflügeln waren die Fabrikationshallen untergebracht.
Beschreibung Das Gebäude ist ein aus Bruchstein bestehendes dreigeschossiges, leerstehendes Gebäude, welches in der heutigen Koblenz-Olper-Straße 175/B413 Richtung Sayner Hütte vorzufinden ist. Im Eingangsbereich sieht man im Oberlicht über der Tür drei sich überkreuzende Ringe, das Markenzeichen der Firma Krupp, die maßgeblich die Geschichte des Objektes prägte.
Geschichte Dieses Gebäude wurde im Jahre 1830 als Maschinenfabrik für Dampfmaschinen errichtet. Die Maschinenfabrik gehörte dem Lederfabrikanten Theodor D'Ester aus Vallendar (Lebensdaten unbekannt) und später seinem Cousin Ferdinand Baron von Bleul (1806-1890). Das Gebäude wurde zu unterschiedlichen Zwecken genutzt. Der neue Eigentümer der Sayner Hütte, Alfred Krupp (1812-1887), erwarb auch dieses Gebäude im Jahre 1872. Unter seiner Führung wurde das Gebäude als Fabrik zur Montage und Reparatur von Maschinen genutzt. Später folgte die Umnutzung zur Grubenverwaltung und Konsumanstalt und schließlich zum Erholungshaus. Die Krupp'schen Beamten aus dem Ruhrgebiet sollten sich hier erholen. Die vorher an die Fabrik angepasste Architektur wurde für den neuen Nutzen verändert: Fabrikgebäude wurden abgerissen, wie auch neue Terrassen und Grünanlagen erbaut. Schon mit einem Blick auf die Fotos der damaligen Außenfassade der Zeit erkennt man die Umwandlung. Vor dem Umbau zum Erholungshaus zogen die Maschinen in die neue Maschinenhalle, die sogenannte Krupp'sche Halle (heute Besucherzentrum), um. Am 21. Mai 1909 wurde das Erholungshaus mit 42 Einzelzimmern für Werksbeamte eröffnet. Die Stifter waren Bertha (1886-1957) und Gustav Krupp (1870-1950) von Bohlen und Halbach. Die Stiftung erfolgte nach der Geburt ihres Sohnes Alfried Krupp (1907). Alte Aufnahmen zeigen Karten, Fotos von Innenräumen, wie auch Besucher des Heimes. Neben den privaten Zimmern der Gäste, konnten sich die Besucher im Aufenthaltsraum, im Musikzimmer und Speisesaal ihre Zeit vertreiben. Draußen wurde auch in der großen Gartenanlage mit Wasserbecken, Springbrunnen und wasserspeiendem Eisbären für Erholung und Unterhaltung gesorgt. Dieses Heim wandelte sich in seiner Funktion und wurde während des Ersten Weltkrieges als Lazarett des Deutschen Roten Kreuzes genutzt. Das Gebäude wurde im Jahre 1952 von der Firma Krupp an die Stadt Bendorf verkauft, die es zu Wohnungszwecken nutzten.
Heutige Situation Heute ist das Gebäude als sogenannter „Lost Place“ unbewohnt. Die Stadt Bendorf sucht nach Investoren, um das Gebäude zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen.
Hinweis Die Maschinenfabrik des Freiherrn von Bleul in Sayn wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Mayen-Koblenz (Stand 2022) geführt. Der Eintrag lautet: „Koblenz-Olper-Straße 175, ehem. Maschinenfabrik des Freiherrn von Bleul, später Kruppsches Erholungsheim; vierzehnachsiger Bruchsteinbau mit dreiachsigem Mittelrisalit, 1839“.
(Kristina Sus, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Frau Barbara Friedhofen, 2022)
Internet nat.museum-digital.de: Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Außenfassade 1930 (abgerufen 16.09.2022) nat.museum-digital.de: Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Parkanlagen 1930er Jahre (abgerufen 16.09.2022) nat.museum-digital.de: Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Innenraum 1914 (abgerufen 16.09.2022) nat.museum-digital.de: Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Gartenanlagen 1930 (abgerufen 16.09.2022) nat.museum-digital.de: Krupp'sches Erholungsheim in Sayn, Gartenanlagen 1930 (abgerufen 16.09.2022)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.