Blick in einen Bunkerhof eines Unterstandes vom Typ 10 mit angehängtem Kampfstand von 1938, zu sehen ist die Schießscharte des angehängten Kampfstandes (2008).
Copyright-Hinweis:
Müssemeier, Ulrike / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Müssemeier, Ulrike
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Bunker im Waldgebiet "Buhlert" bei Simmerath (2008)
Copyright-Hinweis:
Müssemeier, Ulrike / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Müssemeier, Ulrike
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Blick in einen Bunkerhof eines Unterstandes vom Typ 10 mit angehängtem Kampfstand von 1938, zu sehen ist die Schießscharte des angehängten Kampfstandes (2008).
Copyright-Hinweis:
Müssemeier, Ulrike / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Müssemeier, Ulrike
Medientyp:
Bild
Blick in den Bunkerhof eines Doppelunterstandes mit angehängten Kampfstand vom Typ 11 von 1938. Zu sehen sind in der Mitte der Eingang und die Sicherungsscharte. Rechts schließt sich der angehängte Kampfstand an (2008).
Copyright-Hinweis:
Müssemeier, Ulrike / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Fotograf/Urheber:
Müssemeier, Ulrike
Medientyp:
Bild
Mit der Bezeichnung „Westwall“ werden die Grenzbefestigungen des über etwa 630 Kilometer verteilten militärischen Verteidigungssystems umschrieben, die ab 1936 von der nationalsozialistischen Führung des Deutschen Reichs im Zuge ihrer Kriegsvorbereitungen geplant und zwischen 1938 und 1940 errichtet wurden. Dieser Eintrag dient vornehmlich der Darstellung der räumlichen Erstreckung des Westwalls im Bereich des Rheinlands (zu Relikten und Spuren vgl. die hier untergeordneten oder verlinkten Objekteinträge). Insgesamt verlief der Westwall von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis nach Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze und bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren.
Spätestens nach der Remilitarisierung des nach dem Ersten Weltkrieg entmilitarisierten Rheinlands durch Truppenteile der deutschen Wehrmacht am 7. März 1936 wurden die Kriegsvorbereitungen des NS-Staates zunehmend deutlicher erkennbar. In der Folge dieses für das Deutsche Reich weitestgehend folgenlosen Bruchs der Auflagen aus dem Friedensvertrag von Versailles durch die Rheinlandbesetzung, erfolgte eine umfassende Wiederbewaffnung des Deutschen Reichs und Aufrüstung der Wehrmacht, die ab 1938 unter dem persönlichen Oberbefehl Hitlers stand. Die damit einhergehende Einrichtung der Anlagen des Westwalls wurden dabei vom NS-Staat propagandistisch als „unbezwingbares Bollwerk der Verteidigung“ nach Westen hin - vor allem gegen den „Erbfeind“ Frankreich mit seinem Pendant des Festungssystems der Maginot-Linie - dargestellt.
Nicht nur im Rheinland wurden über verschiedene, sich teils überschneidende Programme („Grenzwacht-“ bzw. „Pionier-Programm“, „Limes-Programm“, „Aachen-Saar-Programm“, „Geldern-Stellung Brüggen-Kleve“, „Luftverteidigungszone West“ u.a.) bis in den Zweiten Weltkrieg hinein ausgedehnte Befestigungen und militärische Stellungen ausgebaut, die vorgeblich der Verteidigung dienen sollten, letztlich aber im Zuge der Kriegsvorbereitungen errichtet wurden. Die Organisation und Ausführung der von der NS-Propaganda auch als Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit vereinnahmten Arbeiten oblag der NS-Organisation Todt und der Deutschen Arbeitsfront. Für die Bauarbeiten am Westwall wurden dabei bis zu einer halben Million Zwangsarbeiter verpflichtet.
Nach der entscheidenden Wende im Zweiten Weltkrieg durch die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 und deren nachfolgender Gegenoffensive im Westen, erließ Hitler am 24. August 1944 einen „Führererlass“ zum erneuten Ausbau der Anlagen des Westwalls, um die Verteidigungsbereitschaft im Zuge der deutschen „Ardennenoffensive“ wiederherzustellen. Trotz des Einsatzes von etwa 20.000 Zwangsarbeitern und des NS-Reichsarbeitsdienstes (RAD), blieb dies jedoch letztlich wegen der alliierten Überlegenheit ohne Erfolg. Im Herbst 1944 erreichten die Kriegshandlungen den Westwall. Alleine in dem dabei am stärksten umkämpften Bereich im Gebiet des unübersichtlichen Hürtgenwalds fanden bis Februar 1945 auf beiden Seiten wohl jeweils 12.000 Soldaten den Tod.
(Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2025 / Objektgeometrie nach Kulturlandschaftsentwicklung in NRW, 2007)
Internet www.rheinische-geschichte.lvr.de: Die Remilitarisierung des Rheinlands am 7. März 1936 (Text Alexander Wolz, abgerufen 25.09.2025) www.rheinische-geschichte.lvr.de: Das „schönste Weihnachtsgeschenk, was uns von unserer Führung aus gemacht werden konnte“? Die deutsche Ardennenoffensive im Dezember 1944 (Text John Zimmermann, abgerufen 25.09.2025) de.wikipedia.org: Westwall (abgerufen 25.09.2025)
Literatur
Frings, Karola; Möller, Frank (Hrsg.) (2008)
Zukunftsprojekt Westwall. Wege zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Überresten der NS-Anlage. Tagung in Bonn vom 3. 4. Mai 2007 in Bonn. (Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland, Bd. 20.) Weilerswist.
Gross, Manfred (1989)
Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel. (Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes, 5.) Köln.
Groß, Manfred / Koschik, Harald; Willems, Willem J. H. (Hrsg.) (1998)
Der Westwall - vom Denkmalwert des Unerfreulichen. (Führer zu archäologischen Denkmälern des Rheinlandes, Bd. 2, hrsg. vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege.) Köln, Pulheim u. Bonn.
Hansen, Hans-Josef (2002)
Auf den Spuren des Westwalls. Entdeckungen entlang einer fast vergessenen Wehranlage. Aachen.
Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Grundlagen und Empfehlungen für die Landesplanung (Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen / Fachgutachten zum Kulturellen Erbe in der Landesplanung. S. 62, Münster u. Köln. Online verfügbar: www.lvr.de, Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag 2007, abgerufen am 13.10.2025
Übel, Rolf; Röller, Oliver (2012)
Der Westwall in der Südpfalz. Ludwigshafen am Rhein.
Werhan, Walter / Alter, Willi (Hrsg.) (1981)
Westwall und Maginotlinie 1939 I. Landau - Weißenburg. (Pfalzatlas, Karten 93.) Speyer.
Werhan, Walter / Alter, Willi (Hrsg.) (1981)
Westwall und Maginotlinie 1939 II. Zweibrücken - Bitsch. (Pfalzatlas, Karten 94.) Speyer.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.