Der Platenhammer (auch Plattenhammer) wurde 1664 von Katharina Hoesch, geb. Prym gegründet. Die Familie bewohnte und betrieb zu dieser Zeit schon den zirka 800 Meter oberhalb gelegenen Junkershammer. Wegen Streitigkeiten um die Wasserrechte mit dem Besitzer des oberhalb gelegenen Klapperhammers wurde der Platenhammer erst 1667 in Betrieb genommen. Da er keinen eigenen Schmelzofen besaß, wurde hier das sogenannte Luppeneisen vom Junkershammer verarbeitet (Holtz 2003, S. 163f.) und zu Schwarzblechplatten ausgeschmiedet (Koch 1968, S. 451).
1724 errichteten die Brüder Leonhard und Wilhelm Hoesch in unmittelbarer Näher zum Platenhammer den Neuenhammer. Der Reckhammer wurde später mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden erweitert. Neuenhammer und Platenhammer bildeten eine Einheit und wurden gemeinschaftlich betrieben (Holtz 2003, S. 158).
Mit der Erfindung des ökonomischeren Auswalzens von Eisen zu Blechen im Jahr 1728 begann für den Platenhammer eine wirtschaftlich schwere Zeit. Im 19. Jahrhundert wurde er zwischenzeitlich zur Messingverarbeitung genutzt (Holtz 2003, S. 164), seit 1840 lag der Hammer ganz still (Koch 1968, S. 453). Zu dieser Zeit wurde auf dem Neuenhammer noch in kleinem Maßstab auf Bestellung für das ortsansässige Handwerk produziert. Er war der letzte Eisenhammer in Betrieb im Vichtbachtal (Koch 1968, S. 455).
Das Baumaterial der gesamten Anlage von Neuenhammer und Platenhammer ist fast ausschließlich der landschaftstypische Vichttaler Eisenstein (Holtz 2003, S. 163f.). Durch ihre Toranlagen und die geschlossenen Innenhöfe machen beide Produktionsstätten einen festungsartigen Eindruck (Koch 1968, S. 451). 1963 restaurierte der Landschaftsverband Rheinland die Frischöfen des Platenhammers (Holtz 2003, S. 163f.).
(Fine Tonhauser, Rheinischer Verein für Denkmlpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)
Literatur
Holtz, Friedrich (2003)
Alphabet der Heimatkunde. Stolberg.
Koch, Heinrich (1968)
Zweifall – Wald- und Grenzdorf im Vichttal. Zweifall.
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