Der Stüttgenhof zählt zu den ältesten Hofanlagen Kölns. Erste Siedlungsspuren reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, noch heute wird er von Eigentümern landwirtschaftlich genutzt. Der Hof befindet sich in Köln-Junkersdorf am Stüttgenweg, der hier die Stadtteilgrenze von Lindenthal bildet und gleichzeitig den äußeren Grüngürtel nach Westen hin begrenzt. Der Hof wurde seit dem Mittelalter komplett von einem Wassergraben umgeben der heute nur noch in Teilen vorhanden ist. Er wird aber bei Bedarf noch immer aus dem Frechener Bach gespeist, welcher in der Nähe des Hofes vorbeifließt. Der Namensgeber des Hofes ist die ehemalige „Villa Stute“. „Zum Stuytgen“ aber auch „zom Stuitgin“ sind Wörter germanischen Ursprungs, mit denen Pferdepferche bezeichnet wurden. Während der fränkischen Zeit und auch noch im frühen Mittelalter lebten wilde Pferdeherden auf dem Gebiet. Die ansässigen Gutsherren errichteten Pferche um die wilden Tiere langsam zu domestizieren.
Der Stüttgenhof selbst wird erstmals 1271 urkundlich erwähnt. Es wird aber davon ausgegangen, dass dieses Gebiet, in dem sich der Hof befindet, schon seit Jahrhunderten bewohnt und bewirtschaftet wurde. Ein paar Meter entfernt liegt die Fundstelle einer Bandkeramiker-Siedlung, die auf eine Zeit zwischen 5600 und 4500 v. Chr. datiert wird. Weitere archäologische Grabungen in unmittelbarer Nähe des Hofes brachten Funde zu Tage, die der Hunsrück-Eifel-Kultur zugeordnet werden und die zeitlich zwischen 700 und 450 v. Chr. eingeordnet werden. Die spätere Besiedlung des Gebiets durch die Römer ist allgemein bekannt und durch zahlreiche Funde belegt. Besonders die westlich der römischen CCAA (Colonia Claudia Ara Agrippinensium, die heutige Stadt Köln) gelegenen Flächen wurden durch die Römer stark landwirtschaftlich genutzt, in erster Linie zum Getreideanbau.
Später war die Hofanlage mal in kirchlichem, mal in privatem Besitz. Zuletzt gehörte sie dem Stift Sankt Gereon und 1485 wurde der Hof offiziell zum Rittergut erklärt. Als die Franzosen den Hof 1802 einzogen, umfasste er Ländereien von 95,2 Hektar. Kurz darauf ging der Hof in preußischen Staatsbesitz über und 1821 wurde er bei einer Versteigerung an den meistbietenden Adam Ploog verkauft, zu dessen Nachkommen die heutigen Besitzer zählen. Seit dem Jahr 1989 steht der Hof unter Denkmalschutz.
Quelle Christoph P. Selbach und Dr. Reiner Selbach: Junkersdorfer Höfe – Eine Übersicht über die Entwicklung Junkersdorfs am Beispiel der landwirtschaftlichen Höfe rund um die alte Dorfkirche in Köln-Junkersdorf mit Bezug auf eine Landkarte aus dem Jahre 1777. Köln 2008 (PDF-Datei, 2 MB, Volltext-Download unter www.maigesellschaft-junkersdorf.koeln, abgerufen 08.11.2018)
Internet www.fu-frechen.de: Wie Frechen entstand (abgerufen 22.09.2014) www.mobile-geschichte.de: Stüttgenhof - Objektdetails (abgerufen 22.09.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 29.03.2021)
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