Westlich von Gut Schönrath findet sich noch ein kleines Überbleibsel eines ursprünglich großen zusammenhängenden Laubwaldbestands. Dieser alte Hutewald mit rund 140 Jahre alten Stieleichen und etwa 170 Jahre alten Rotbuchen ist der Rest des ursprünglichen Waldbestands im Kölner Stadtgebiet. Hutewälder sind Wälder, in denen Tierhaltung betrieben wurde, also sogenannte Waldweiden. Der Wortbestandteil „Hute“ kommt von (Vieh) „hüten“. Sie entstanden früher zu einer Zeit, als noch große Flächen um die Dörfer und Städte von Wald bedeckt waren. Um sich die Arbeit zu sparen, den Wald zu roden und Weideflächen anzulegen, trieben die Bauern ihr Vieh in den Wald hinein. Charakteristisch für Hutewälder ist ihr lichter Bestand. Durch den regelmäßigen Tritt des Weideviehs bildete sich kaum oder kein Unterwuchs, und es entstanden sehr lichte, parkartige Wälder.
Um die ursprüngliche Gestalt dieses Waldstücks wie zu Hutewaldzeiten wiederherzustellen, müsste die Fläche allerdings erneut regelmäßig beweidet werden. Obwohl dies zurzeit nicht passiert, stellt sie einen schützenswerten Landschaftsbestandteil dar. Der Wald weist eine hohe strukturelle Vielfalt mit zum Teil dichtem Unterholz auf. Um zu verhindern, dass dieser Restbestand zugunsten von Ackerflächen und Siedlungsgebieten Stück für Stück entfernt wird, steht die Fläche heute unter Schutz. Als sogenanntes Inselbiotop bildet sie einen Rückzugsort für zahlreiche Singvögel- und Insektenarten. Im Landschaftsplan wird festgelegt, dass Tot- und Altholz auf der Fläche belassen werden soll um waldtypische Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu sichern.
Den Schutzstatus „geschützter Landschaftsbestandteil“ erhalten Gebiete „zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- und Landschaftsbildes oder zur Abwehr schädlicher Einwirkungen“ (Grünflächenamt Köln, 1991). Damit ist es unter anderem verboten in dem Schutzgebiet Pflanzen zu beschädigen oder zu entfernen, Tiere einzubringen oder zu entfernen, Flächen zu versiegeln oder Veranstaltungen dort abzuhalten, damit sich das Gebiet möglichst naturnah entwickeln kann.
Quelle Persönliches Gespräch mit den Herren Hundt und Schreibweis über den Pflanzen- und Tierbestand im äußeren Grüngürtel, 11.11.2013.
Internet www.tah.de: Hutewald bietet Lebensraum für 600 bedrohte Arten (abgerufen 18.08.2014) de.wikipedia.org: Hutewald (abgerufen 18.08.2014)
Literatur
Gasber, Marc-Andre; Wissmann, Jürgen; Fuchs, Helmut; Nolten, Ralf; Kutsch, Thomas; Schumacher, Wolfgang / Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn (Hrsg.) (2007)
Verringerung der Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzfläche bei der Umsetzung der Eingriffsregelung, Landschaftsplanung und Bauleitplanung unter Berücksichtigung der Ansprüche des Naturschutzes. (Schriftenreihe des Lehr- und Forschungsschwerpunktes USL, Nr. 149.) Bonn.
Grünflächenamt der Stadt Köln (Hrsg.) (1991)
Landschaftsplan der Stadt Köln, LB 9.04 Eichenwaldrest südlich Dünnwalder Kommunalweg und westlich A3, Stammheim. S. 712. o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.