Betriebsgebäude und Schornsteine der Brikettfabrik Frechen (2014)
Fotograf/Urheber:
Schmitz, Nicole
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Betriebsgebäude und Schornsteine der Brikettfabrik Frechen
Fotograf/Urheber:
Schmitz, Nicole
Medientyp:
Bild
Im Südwesten der Stadt Frechen, östlich des ehemaligen Tagebaus Frechen im Ortsteil Wachtberg, befindet sich auf der Anhöhe „Wachtberg“ mit der „Fabrik Frechen“ die einzige im Rheinland noch produzierende Brikettfabrik. Neben Briketts wird Braunkohlenstaub für industrielle Zwecke hergestellt. Die Fabrik Wachtberg I wurde zwischen 1901 und 1902 in einem seit dem frühen 19. Jahrhundert bestehenden Braunkohlenabbaubereich nach Plänen und unter der Leitung der Bernburger Maschinenfabrik AG mit dem Kölner Architekten und Bauunternehmer Gottfried Riphahn errichtet. Die Fabrik wurde 1902 von der nun neu formierten „Wachtberg GmbH“ mit den Gesellschaftern Victor Rolff aus Cottbus und Wilhelm Werhahn aus Neuss betrieben (Buschmann et al. 2008, S. 457). Aus den umliegenden Grubenfeldern erfolgte die Belieferung mit Rohkohle, für den Abtransport der Briketts wurde ein Anschlussgleis an die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn gelegt.
Von der Brikettfabrik Wachtberg sind Bauten und technische Anlagen aus der Gründungsphase (Fabrik I), sowie Neu-, Um- und Erweiterungsbauten der Zwischenkriegs- sowie der Nachkriegszeit (Fabrik II-V) erhalten, in denen bis heute (2014) Briketts sowie Braunkohlenstaub für den Hausgebrauch und die Industrie erzeugt werden (RWE Power). Zu nennen sind hier eine Brikettpresse (1901), Pressen-, Trocken- und Kühlhäuser (1907-1951), das Kesselhaus Wildling (ab 1909), der Zentrale Nassdienst (ab 1920), die Hauptwerkstatt (1933), der Grabenbunker (1983), das ehemalige Badehaus (ab 1907) sowie die Verwaltung (ab 1904) (Buschmann et al. 2008, S. 466ff).
Kulturhistorische Bedeutung Die Brikettfabrik Wachtberg ist die einzige verbliebene Brikettfabrik im Rheinland, in der noch Briketts produziert werden. Von den ehemals zahlreichen Brikettfabriken, die in der Nähe der Gruben lagen, sind die meisten abgerissen worden. Baulich existieren noch die Brikettfabriken Fortuna-Nord (Produktion von Braunkohlenkoks, Aktivkoks und Wirbelschichtbraunkohle), Grube Carl (umgenutzt zu Wohnzwecken) und die Fabrik Berrenrath (ehemals Brikettfabrik Vereinigte Ville bzw. Brikettfabrik Ville/Berrenrath; Produktion von Kohlenstaub). Durch die persistente Brikettherstellung ist die Fabrik Wachtberg deshalb von hohem regionalem Seltenheitswert. Sie verfügt darüber hinaus über wertvolle historische Bausubstanz aus der Gründungsphase, der Zwischen- und Nachkriegszeit. Sie prägt den Frechener Raum mit ihren Schornsteinen und wirkt als Landmarke auch in die weitere Umgebung.
Hinweis Das Objekt Brikettfabrik Wachtberg ist wesentliches Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Ehemaliger Tagebau Frechen (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 149).
Internet www.rwe.com: RWE Power, Frechen (abgerufen 04.08.2014)
Literatur
Buschmann, Walter; Gilson, Norbert; Rinn, Barbara / Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in Verbindung mit dem Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2008)
Braunkohlenbergbau im Rheinland. (Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen 1, Rheinland.) Worms.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.