Der Vorgängerbau des Dreikönigenhauses wurde an der Stelle errichtet, wo sich nach einem Protokoll von 1538 der „Heiligen Dreikönige Garten“ befand. Dieser Garten war der Namensgeber für das Haus. 1595 ist dort ein stattliches Haus belegt, in dem ein Gasthof mit dem Namen „Gasthof zu den drei Königen“ untergebracht war. Dieses Gebäude wurde vermutlich während des Pfälzischen Erbfolgekrieges durch ein Bombardement der französischen Truppen bei der Belagerung von Koblenz zerstört.
Das heutige Gebäude wurde 1701 vom Ratsherrn Johann Wilhelm Hauschild nach Plänen des kurtrierischen Baumeisters Johann Christoph Sebastina errichtet. Der Eigentümer Hauschild verpachtete das Haus an die adlige Familie von Breidbach zu Bürresheim. Dort wurde 1707 der spätere Mainzer Erzbischof Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (1707–1774) geboren. 1711 wurde das Haus dem Trierer Domdechant Anton Freiherr zu Eltz zu Rübenach verkauft. Der neue Eigentümer gab das Gebäude den Namen Eltz-Rübenacher Hof. Nach seinem Ableben ging das Gebäude auf Damian Lothar von und zu Eltz-Rübenach (gestorben 1744) über. Er ließ in Boppard 1730 das Karmeliterkloster neu errichten. Sein Sohn Franz Ludwig (1728 1787) erweiterte 1779 das Dreikönigenhaus um einen Anbau für das Gesinde und für wirtschaftliche Zwecke. Eine entsprechende Basalttafel mit der Bauinschrift ist bis heute an der Hoffront erhalten geblieben.
Während der französischen Besatzungszeit (1794–1814) befand sich in dem Haus die Post. Es ist überliefert, dass der französische Marschall Michel Ney (1769-1815) sein Quartier in dem Gebäude hatte. Die Familie von und zu Eltz-Rübenach verkaufte das Dreikönigenhaus 1817 den Kaufleuten Philipp Pfender und Georg Bernhard Sehmer.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Dreikönigenhaus während der Luftangriffe auf Koblenz 1944 und 1945 schwer getroffen. Bereits 1948 wurde das Haus provisorisch wieder aufgebaut. Nach dem endgültigen Wiederaufbau mit der originalgetreuen Wiederherstellung der äußeren Form und der späteren Restaurierung (1976-1977) wurde die Koblenzer Stadtbibliothek dort untergebracht. Im Inneren wurde die bedeutsame hölzerne Treppe originalgetreu mit einer feuersicheren Betonkonstruktion mit hölzerner Verkleidung rekonstruiert.
Mit der Fertigstellung des Forums Confluentes 2013 zog der im Dreikönigenhaus untergebrachte Teil der Stadtbibliothek in das neue Kulturgebäude auf dem Zentralplatz um. Im gleichen Jahr wurde das Dreikönigenhaus der ISSOflorinsmarkt GmbH & Co. KG verkauft. Der neue Eigentümer ließ das Haus 2014-2015 sanieren. Seit 2015 befindet sich das hochschulnahe ISSO-Institut dort. Das Haus dient als zentraler Ort der Vernetzung von Startups, Vereinen, Hochschulen, Unternehmen und der Kultur- und Kreativszene bringt das Dreikönigenhaus frischen Wind in die Koblenzer Altstadt (https://isso.de/kontakt/).
Das Haus ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz und in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen. Es liegt in der Denkmalzone Altstadt.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2018)
Internet de.wikipedia.org: Dreikönigenhaus (abgerufen 09.11.2018) isso.de: Das Dreikönigenhaus (abgerufen 09.11.2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Koblenz. Denkmalverzeichnis kreisfreie Stadt Koblenz, 2. Juni 2023. S. 12, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
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