Höckerlinien des „Westwalls“ und Gedenkstein zur „Ardennenoffensive“ am Hollerather Knie

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Hellenthal
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 27′ 7,61″ N: 6° 22′ 31,8″ O 50,45211°N: 6,3755°O
Koordinate UTM 32.313.691,85 m: 5.592.192,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.526.712,62 m: 5.590.765,85 m
  • Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Nordwesten (2014)

    Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Nordwesten (2014)

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  • Höckerlinie im Wald direkt am Parkplatz Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

    Höckerlinie im Wald direkt am Parkplatz Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

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  • Gedenkstein der Ardennenoffensive am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

    Gedenkstein der Ardennenoffensive am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

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  • Relikte eines Panzergrabens im Wald am Gedenkstein zur Ardennenoffensive am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

    Relikte eines Panzergrabens im Wald am Gedenkstein zur Ardennenoffensive am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

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  • Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Norden. Im Hintergrund vor dem Wald ein mit Erde bedeckter Bunker (2014)

    Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Norden. Im Hintergrund vor dem Wald ein mit Erde bedeckter Bunker (2014)

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  • Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Nordwesten (2014)

    Höckerlinie am Hollerather Knie in Hellenthal, Blick nach Nordwesten (2014)

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  • Relikte des Zweiten Weltkrieges am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

    Relikte des Zweiten Weltkrieges am Hollerather Knie in Hellenthal (2014)

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Am Hollerather Knie verlaufen über die Höhe Panzersperren der zum sogenannten „Westwall“ gehörenden „Vorstellung Aachen“. Rückwärtig finden sich zahlreiche gesprengte und übererdete Bunker. Im Wald zeugen Feldstellungen und ein Panzergraben von den Kriegsereignissen im Herbst und Winter 1944/45.
Die „Ardennenoffensive“ war der letzte groß angelegte Versuch Nazi-Deutschlands, den westalliierten Militärs eine kriegswendende Niederlage zuzufügen. Ihren Ausgang nahm diese auf allen Seiten sehr verlustreiche Militäroperation am „Westwall“ zwischen Monschau und Echternach am frühen Morgen des 16. Dezembers 1944. Ende Januar 1945 war durch die amerikanische Gegenoffensive der ursprüngliche Frontverlauf wieder hergestellt.

Der „Westwall“
Nach dem Ersten Weltkrieg bauten viele Staaten in Europa aufwändige Grenzbefestigungen. Man glaubte, durch die abschreckende Wirkung dieser modernen Verteidigungsanlagen Konflikte in Zukunft verhindern zu können. Der Ausbau an der deutschen Westgrenze erfolgte ab 1936 in mehreren Phasen. Von den Nationalsozialisten als „Schutz- oder Friedenswall im Westen“ propagiert, war der 630 Kilometer lange „Westwall“ zwischen Kleve und Basel jedoch Teil der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs. Zu den heute noch sichtbaren Überresten zählen vor allem Panzersperren (Höckerlinien) und Bunker.

Die „Ardennenoffensive“
Ziel der unter größter Geheimhaltung geplanten „Ardennenoffensive“ war die Rückeroberung des Hafens von Antwerpen, um den alliierten Nachschub zu unterbrechen. Zugleich sollte ein „Keil zwischen die britischen und amerikanischen Truppen im Raum Aachen und Maastricht getrieben werden“, um dann die nördlich des Vorstoßes befindlichen Briten einzuschließen und zu vernichten. Der Angriffszeitpunkt wurde in eine winterliche Schlechtwetterphase gelegt, die die überlegenen alliierten Luftstreitkräfte am Eingreifen hinderte. Bis Weihnachten rückte die Wehrmacht bis auf neun Kilometer an die Maas vor, wurde jedoch von den Alliierten bis zum Jahreswechsel 1944/45 zum Rückzug gezwungen. Ende Januar hatten die Amerikaner die Ausgangslage vom 16. Dezember wieder hergestellt.

Im Zuge der „Ardennenoffensive“ ab 16. Dezember griff bei Hollerath die 277. Volksgrenadierdivision nach Westen an. Auf ihrem Rückzug im Januar lagen die Westwallbunker unter tiefem Schnee, waren mittlerweile ausgeplündert und ohne Waffen und Munition. Anfang Februar mit dem Nachrücken der 1. US-Infanteriedivision und der 82. Luftlandedivision herrschte ein völliges Durcheinander: Niemand wusste, wer in welchem Bunker saß! Die Sechsschartenkuppeln am Hollerather Knie wurden von den Amerikanern mit Phosphorgranaten beschossen. Einzelne deutsche Bunkerbesatzungen stellten sich, andere ließen sich einschließen und brachen dann aus. Am 4. Februar besetzte das US-Infanterieregiment 26 der 1. US-Infanteriedivision Hollerath.

Relikte bei Hollerath
Im Wald bei Hollerath zeugen zahlreiche Reste von Feldstellungen von den Kriegsereignissen im Herbst und Winter 1944/45. Ein Panzergraben liegt vor der vierzügigen Panzersperre südwestlich des Parkplatzes; er wurde ab 5. September von Hitlerjungen aus Bad Münstereifel ausgehoben, aber nie fertiggestellt.

Ein Rundgang beginnend am Südende des Parkplatzes Hollerather Knie erschließt die hier noch sichtbaren Westwallrelikte. Zunächst trifft man auf eine teilweise vom Weg überlagerte vierzügige Panzersperre von 1938, auf die eine stärker ausgebaute fünfzügige Panzersperre von 1939 stößt. Der Rundweg kreuzt letztere im Norden: Von hier aus hat man einen guten Blick auf das heute mit Ginster zugewachsene Hindernis und gesprengte und übererdete Bunker unterschiedlicher Typen.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2014)

Hinweise
Die Höckerlinie ist eingetragenes Bodendenkmal (LVR-ABR EU 196) und war Station der Archäologietour Nordeifel 2014.

Internet
de.wikipedia.org: Ardennenoffensive (abgerufen 04.09.2014)

Literatur

Groß, Manfred (1982)
Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel. Köln.
Groß, Manfred; Rohe, Horst; Rolf, Rudi; Wegener, Wolfgang (1998)
Der Westwall. Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. (Führer zu archäologischen Denkmälern des Rheinlandes, 2.) Köln u. Bonn (2. Auflage).
Hoppe, Wiebke; Wegener, Wolfgang (2014)
Archäologische Kriegsrelikte im Rheinland. (Führer zu archäologischen Denkmälern im Rheinland, 5.) S. 246-248, Essen.

Höckerlinien des „Westwalls“ und Gedenkstein zur „Ardennenoffensive“ am Hollerather Knie

Schlagwörter
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1938 bis 1945

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„Höckerlinien des „Westwalls“ und Gedenkstein zur „Ardennenoffensive“ am Hollerather Knie”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-101314-20140826-2 (Abgerufen: 8. Dezember 2024)
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