Mausoleum Carstanjen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 42′ 5,44″ N: 7° 09′ 56,26″ O 50,70151°N: 7,16563°O
Koordinate UTM 32.370.463,09 m: 5.618.237,69 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.582.390,73 m: 5.619.089,94 m
  • Das "Mausoleum Carstanjen" nahe des Rheinufers in Plittersdorf, Ortsteil von Bonn im Stadtbezirk Bad Godesberg (2016).

    Das "Mausoleum Carstanjen" nahe des Rheinufers in Plittersdorf, Ortsteil von Bonn im Stadtbezirk Bad Godesberg (2016).

    Copyright-Hinweis:
    Knieps, Elmar / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Elmar Knieps
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Inmitten einer Parkanlage am Rheinufer von Plittersdorf, einem Ortesteil von Bonn-Bad Godesberg, liegt der Kuppelbau des Mausoleums (1895/96) der rheinischen Unternehmerfamilie Carstanjen. Der Bankier Adolf von Carstanjen (1825-1900) hatte das ansehnliche Bauwerk in der Nähe seines „Schlosses“ als Grabstätte für sich und seine Angehörigen errichten lassen. Dieses Haus Carstanjen liegt nur wenige Geminuten stromabwärts und entstand etwa zur gleichzen Zeit wie das Mausoleum. Unter Einbeziehung eines älteren Landhauses entstand hier ein historisierendes Gebäude, das mit seinen Türmen als schlossartig empfunden wird, wie die volkstümliche Bezeichnung verrät. Das Gelände war von Carstanjen im gleichen Jahr erwoben worden, als ihn der König in den Adelsstand erhob (1881). Als Schiffseigner, Zuckerfabrikant und an der Börse hatte er ein gewaltiges Vermögen erworben.

Das Anwesen hat eine beachtliche Vorgeschichte. Jahrhunderte lang war hier die Zisterzienserabtei Heisterbach begütert. Nach der Säkularisation gelangte ein Teil daraus in den Besitz des Kölner Bankiers Abraham Schaafhausen. Zuletzt wohnte hier Sibylle Mertens-Schaafhausen (1797-1857), deren Salon bekannte Dichterinnen wie Annette von Droste-Hülshoff, Johanne und Adele Schopenhauer oder Ottilie von Goethe als Gäste besuchten. Erbstreitigkeiten zwangen Sibylle Mertens-Schaafhausen schließlich zum Verkauf ihres Auerhofes an Carstanjen.

Der Eindruck drängt sich auf, dass in Sichtweite der schlossartigen Unternehmerresidenz die Vergänglichkeit baulich bezwungen werden soll. Die monumentale Grabstätte inmitten der gefälligen Grünanlage wirkt trotz der Vergänglickeit, der sie gewidmet ist, sehr dauerhaft. Über eine zweiteilige Freitreppe gelangt der Besucher in eine Säulenhalle. Zwischen architektonischem Zierrat erscheinen Profilbüsten des Stifterehepaares Graf Adolf von Carstanjen (1825-1900) und Adele geb. vom Rath (1905). Die Inschrift auf der gewaltigen Bodenplatte mahnt: „Denkt mit Liebe an uns.“ Zwei Säulenträgerinnen flankieren den Zugang zur Krypta. Das Bronzetor trägt Wappenschmuck und die Aufschrift: „Sie ruhen in Frieden, wir folgen nach.“ Im Kuppelsaal sind inzwischen auch öffentliche Beisetzungen möglich.

(Hermann Josef Roth, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2014)

Internet
www.koeln-lotse.de: Die „Rheingräfin“ Sibylle Mertens-Schaafhausen (Uli, der Köln-Lotse, vom 30. November 2019, abgerufen 02.12.2019)
de.wikipedia.org: A. Schaaffhausen’scher Bankverein (abgerufen 02.12.2019)

Literatur

Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2014)
Rheinland: Denkmal, Landschaft, Natur - 2015. Köln.

Mausoleum Carstanjen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auerhofstraße / Von-Sandt-Ufer
Ort
53175 Bonn - Plittersdorf
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1895 bis 1896

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Mausoleum Carstanjen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-101002-20140825-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
Seitenanfang