Die Apollinaris-Quelle wurde 1852 von Georg Kreuzberg in Heppingen entdeckt. Das erfrischende mineralhaltige Wasser wird heute mit dem Slogan „Apollinaris, the Queen of the Table Waters“ unter dem Dach des Coca-Cola Konzerns weltweit vermachtet. Hier ist anzumerken, dass es in unmittelbarer Nähe eine zweite Quelle gibt, den sogenannten Heppinger Brunnen, der bereits seit dem 16. Jahrhundert bestand und dessen Wasser schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts überregional vertrieben wurde. Zum Wasserhandel Anfang des 19. Jahrhunderts kam es, nachdem die geeigneten Tonbehältnisse zum Transport hergestellt werden konnten, die das Wasser länger frisch und klar hielten. Vorrangig hergestellt wurden die Krüge in Ransbach, das im sogenannten Kannenbäckerland liegt. Die damals verwendeten Krüge wiesen eine hohe, zylindrische Form mit zugehörigem Henkelgriff auf. Auf der Vorderseite des Kruges wurde damals mit einem Prägestempel der Brunnen abgebildet. Bedarf an sauberem Trinkwasser gab es genug.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen dann die ersten Füllmaschinen auf den Markt, mit denen die Arbeit erleichtert wurde. Zuvor wurden die einzelnen Krüge immer noch per Hand verkorkt, danach der Korken mit Pech bestrichen und letztendlich mit einer Zinnkapsel versehen, um so ein Entweichen der Kohlensäure zu unterbinden. Mit der Jahrhundertwende kam auch eine Änderung der Gefäße, so wurden neben den Krügen auch die uns jetzt bekannten Glasflaschen eingeführt. Hierdurch kam es schnell zu einer Ablösung der Krüge, da die Glasflaschen billiger und zudem besser zu verschließen waren. Die Flaschen wurden seit 1907 in einer firmeneignen Flaschenfabrik, der sogenannten Rheinahr-Glasflaschenfabrik in Sinzig hergestellt. Monatlich wurden hier kostensparend 1,25 Millionen Flaschen hergestellt. Durch die Unabhängigkeit von Zulieferern wurde Apollinaris nun auch für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich. So wurde Apollinaris Wasser bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges schon zu einem Exportschlager.
1923 wurde eine Apollinaris Brunnen Aktiengesellschaft gegründet. Durch seinen immer größer werdenden Absatzmarkt folgte im Jahr 1952 eine Erweiterung der Produktpalette mit Presta, Fruchtsaftgetränken, Limonaden und Bitterdrinks. Apollinaris war auch einer der ersten Mineralwasserlieferanten, die 1988 mit Apollinaris Medium ein Mineralwasser mit reduziertem Kohlensäuregehalt auf den Markt brachten. Seit 2006 gehört Apollinaris nun zur Coca-Cola Company. Im Jahr 2007 wurde die Produktpalette mit dem stillen Mineralwasser ViO erneut erweitert.
Doch Georg Kreuzberg suchte ab 1852 noch nach weiteren Quellen. Dieses Mal aber nach warmen Mineralquellen, die er für einen Bade- und Kurbetrieb nutzen wollte, denn im 19. Jahrhundert waren Bäderaufenthalte groß in Mode. So kam es 1857 zur Gründung einer Kommanditgesellschaft, welche 1860 in die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr umgewandelt wurde, die die Investitionen für den Kurbetrieb tätigte. Gründungsmitglieder waren damals neben Georg Kreuzberg vermögende Persönlichkeiten aus dem Rheinland. Am 28.7.1858 kam es dann zu einer Einweihung der Kuranlage durch die spätere Gattin des deutschen Kaisers Wilhelm I. Augusta. Als Georg Kreuzberg am 24.12.1873 verstarb, bedeutete dies auch die Umwandlung seiner Unternehmungen in eine Aktiengesellschaft. So wurden die beiden Heppinger Brunnen Besitz der Apollinarisgesellschaft. Seit 1875 wird mit einer Denkmalanlage am Apollinaris Brunnen an Georg Kreuzberg erinnert.
(Vanessa Bindarra, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet www.rheinische-geschichte.lvr.de: Georg Kreuzberg (1796-1873), Entdecker des Apollinaris Brunnens und Gründer des Heilbades Bad Neuenahr (abgerufen 08.01.2015)
Literatur
Haffke, Jürgen; Ritter, Hans-Jürgen (2012)
"Der Wohlachtbare Kaufmann Georg Kreuzberg" (1796-1873). In: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2013, S. 164-170. Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Wernz-Kaiser, Heike (1993)
Museum der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler (Führer). Bad Neuenahr-Ahrweiler.
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