Die Nutzung der Anlage dauerte vom 1. bis in das späte 3. Jahrhundert nach Christus. Zunächst bestanden zwei Werkhallen mit jeweils zwei Öfen (1, 3, 4 und 6). Erst später kamen die Öfen 2 und 5 hinzu, Ofen 6 wurde aufgegeben. Aus dem im Raum lversheim anstehenden Kalkstein wurde durch Erhitzen Branntkalk gewonnen. Mit Wasser zu einer zähen Masse vorsichtig angerührt, wurde der so entstandene Kalkmörtel zum Errichten von Steinmauerwerk verwendet. Nach dem Trocknen verwandelte er sich wieder in eine harte Masse.
Da die Erft in römischer Zeit recht sumpfig und vermutlich erst weiter flussabwärts für kleine Boote nutzbar war, wurde der Branntkalk mit Ochsen karren transportiert. Dies war gefährlich, denn Branntkalk entfaltet, wenn er mit Wasser in Berührung kommt, schlimmstenfalls eine explosionsartige Wirkung.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2025)