Die römischen Übungslager im Uedemer Hochwald

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Uedem
Kreis(e): Kleve (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 41′ 10,27″ N: 6° 21′ 39,84″ O 51,68619°N: 6,36107°O
Koordinate UTM 32.317.586,69 m: 5.729.433,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.525.013,49 m: 5.728.049,14 m
  • UNESCO-Welterbe Niedergermanischer Limes

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Im Uedemer Hochwald wurden 13 Übungslager entdeckt, die zu einem Manöverareal der römischen Armee gehören. Fast 200 solcher Übungslager sind am Niederrhein bekannt, doch an kaum einem Ort des Römischen Reiches sind sie so gut erhalten wie hier.

Das Areal befindet sich am nördlichen Rand einer Geländeerhebung, die zum Rhein hin steil abfällt und einen weiten Blick in die Flussebene erlaubte. In römischer Zeit war es nicht bewaldet. Es umfasst insgesamt 13 Lager unterschiedlicher Größe (0,5 bis 2,5 Hektar) mit Platz für jeweils 500 bis 2.500 Mann. Vermutlich waren es Legionäre aus dem zirka 10 Kilometer entfernten Lager Vetera castra bei Xanten, die hier zusammen mit in der Nähe stationierten Hilfstruppen den Kriegseinsatz übten.

Um die Disziplin der römischen Truppen am Rhein im Frieden aufrechtzuhalten, war ständige Beschäftigung nötig. Neben dem Einsatz bei öffentlichen Baumaßnahmen wurde vor allem das Kriegshandwerk trainiert. Berühmt war die römische Armee für das schnelle Anlegen von Befestigungen auf dem Marsch. Diese boten bei Übernachtungen Sicherheit oder bei ungünstigem Schlachtverlauf einen Rückzugsort. Geübt werden musste ebenso das Zusammenspiel verschiedener Waffengattungen, wie etwa von Reiterei und den zu Fuß kämpfenden Legionären.

Lager 12 ist eines von insgesamt 13 sog. Übungslagern im Hochwald, die besonders gut erhalten sind. Römische Soldaten hatten sie hier errichtet, um den Bau von Lagern auf dem Marsch oder auf Feldzügen zu üben.

Der Bau eines solchen Lagers folgte einem festen Schema, bei dem Vermesser die von vorausgeeilten Spähern erkundeten Flächen absteckten. An exakt bestimmten Zeltplätzen legten die Soldaten ihr Gepäck ab. Ein Teil der Truppe hob dann einen zirka 2 Meter tiefen und 2 Meter breiten Spitzgraben (fossa) zur Verteidigung aus, der andere Teil schichtete die Erde zu einem rund einen Meter hohen Wall (vallum) mit einer Abdeckung aus Rasensoden (caespites) auf. Heute sind die Gräben verfüllt und nicht mehr sichtbar, die Wälle aber noch bis etwa 0,5 Meter hoch erhalten.

Der Grundriss römischer Marsch- oder Übungslager ist wie auch hier typischerweise ein Rechteck oder Parallelogramm. Die Ecken sind meist abgerundet, um den Verteidigern eine bessere Sicht zu bieten. Eine besondere Form haben die Tore: Der Lagerwall wird unterbrochen und auf der von außen gesehen rechten Seite viertelkreisförmig nach innen geführt (clavicula). So waren Angreifer gezwungen, ihre rechte, durch die Handhabung der Waffe üblicherweise ungeschützte Körperseite den Verteidigern auf dem Wall zuzuwenden.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2025)

Die römischen Übungslager im Uedemer Hochwald

Schlagwörter
Ort
47589 Uedem / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Archäologische Grabung, Archäologische Prospektion, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn -27, Ende 476

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„Die römischen Übungslager im Uedemer Hochwald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356517 (Abgerufen: 27. August 2025)
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