Neben den beiden größeren Wohngebäuden rechts (heute Nr. 6) und links am Eingang war früher rechts noch ein kleineres Wohnhaus, dann folgten mehrere Wirtschaftsgebäude bzw. Stallungen, die bei dem großen Brand von 1766 zusammen mit 13 Wohnhäusern in der Kurtel ein Raub der Flammen wurden. Am Ende des Ollen befand sich quer ein größeres Wohnhaus, dessen hintere Außenmauer die Ortsmauer war, das glücklicherweise den Brand überstand.
Die Söhne der darin wohnenden Familie Jakob Fischer errichteten auf den beiden unbeschädigt gebliebenen Kellern ein großes Fachwerk-Doppelhaus (Heute Nr. 8 und 10) . Die Trennung der beiden Haushälften besteht lediglich aus einer dünnen Lehm-Fachwerkmauer. Auch die beiden Eckhäuser wurden neu errichtet. Die drei Stallungen von geringer Tiefe an der linken Seite wurden später wieder aufgebaut. Während es beim vorderen Bauwerk bei einem Stall für Ziege und Schweine des rechten Eckhauses blieb, konnte auf den beiden nächsten Flächen eine kleine Schmiede errichtet werden.
Durch Erbfälle und Verkäufe wechselten die Eigentümer der Häuser mehrfach. Dies führte dazu, dass die Eigentums- und Fahrrechte auf dem gemeinsamen Weg zu Streitigkeiten führten. Nur der Flurbereinigung war es möglich, 16 teils schon länger verstorbene Berechtigte aus dem Grundbuch zu tilgen und die rechtlichen Verhältnisse dem aktuellen Besitz- und Nutzungsverhalten anzupassen.
Zur Mosel, zum Wallgraben und zur Kurtel erkennt man noch heute schmale Hochwassernotpfade. Darüber hinaus hatten die Anwohner das Recht, bei großen Hochwassern über die Speicher (Dachgeschosse) der dahinter liegenden Häuser die Kurtel bzw. nicht überflutete Straßen zu erreichen.
Das am Ende an der Ortsmauer gelegene Wohnhaus wurde 1970 abgebrochen, die Grundfläche teilten sich die beiden Anlieger. Die rechte Doppelhaushälfte mit dem daneben liegenden kleineren Wohnhaus, heute Nummer 8 der Springiersbacherstraße, wurde um die Jahrtausendwende aufwändig restauriert. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, die moderne Wohnsituation mit dem Flair der 1950er Jahre zu erhalten. Aber auch die linke Hälfte erfuhr 1997 ein schönes Lifting.
Die Außenfassade des Doppelhauses wurde zunächst komplett verputzt. Dies war einer Ortssatzung geschuldet, die im Umkreis von Bäckereien - hier das linke Eckhaus - freiliegendes Fachwerk und Strohdächer aus Brandschutzgründen verboten. Das später freigelegte Fachwerk von Nr. 8 wurde 2024 nochmals fachmännisch restauriert und es bildet heute eine Schmuckfassade im Ortsbild.
Herkunft des Namens Ollen?
Ollen kommt vermutlich von Alt. Es handelt sich hier sozusagen um die älteste Ecke des eingemauerten Ortes.
Kulturdenkmal
Die Gebäude sind in der Denkmalliste des Kreises Cochem-Zell aufgeführt (Stand April 2025). Der Eintrag lautet:
„Springiersbacherstraße 6
Fachwerkhaus, tlw. massiv, 18. Jh., Fachwerkscheune; Gesamtanlage
Springiersbacherstraße 8/10
Fachwerkdoppelhaus, tlw. massiv, Mansarddach, 18. Jh.“
(Hermann Thur, Briedel, 2025)