Spätestens um 1900 wird ein etwaiger Betrieb beendet gewesen sein. Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) kauft mit den Gewinnen, die er aus einer Lotterie zur Rettung des Siebengebirges erzielt hatte, großflächig verschiedene Steinbrüche auf. Einen indirekten Hinweis darauf gibt eine Annonce 1912. Dort bietet der VVS 100 Kiefernbohnenstangen von den Flächen unterhalb des Wegs am Bolvershahn an. Dabei wird es sich um junge ausgelichtete Kiefern handeln, die zuvor zur Begrünung auf den Schutthalden der Bolvershahner Brüche gepflanzt worden waren (Echo des Siebengebirges, 1912). Eine Verschönerungsmaßnahme, die meist direkt nach dem Erwerb der Grundstücke durchgeführt wurde.
Die Brüche werden seit 1970 durch einen neu angelegten Fahrweg erschlossen, der weitgehend dem Verlauf älterer Wege folgt. Die historischen Abfuhrwege sind auch im Laserscan (DGM) nicht zu rekonstruieren. Der größte Bruch am Bolvershahn mit rund 23x30 Metern und Abbaustößen bis 6 Metern Höhe liegt direkt am Weg. Dem Bruch sind Reste einer großen Halde vorgelagert, die teilweise wohl in Zusammenhang mit dem Wegebau um 1970 abgetragen wurde. Wenige Meter weiter östlich neben dem ersten Bruch liegt ein kleinerer Bruch mit 15x12 Meter Ausdehnung. Dessen Halde geht in der großen Halde des ersten Bruchs auf.
Datierung
ca. 1800-1900
Zugang
frei, von einem vorbeilaufenden Wanderweg einsehbar
Hinweis
Das Objekt „Steinbrüche Bolvershahn im Rhöndorfer Tal“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Siebengebirge (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 446).
(Jörn Kling, 2024)
Quellen
- Echo des Siebengebirges vom 2. Jnauar 1912.
- Schneider, A. (1881): Karte des Siebengebirges, angefertigt unter Benutzung des amtlichen Materiales, Verlag von Simon Schropp. Verlag Henry, Bonn.