Mühle in Römerberg-Mechtersheim

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Römerberg
Kreis(e): Rhein-Pfalz-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 15′ 42,45″ N: 8° 23′ 35,76″ O 49,26179°N: 8,39327°O
Koordinate UTM 32.455.855,17 m: 5.456.735,81 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.455.912,90 m: 5.458.479,60 m
  • Blick auf eine Schule und Obstplantagen im "Mühlgarten" in Römerberg-Mechtersheim (2025)

    Blick auf eine Schule und Obstplantagen im "Mühlgarten" in Römerberg-Mechtersheim (2025)

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  • Ausschnitt einer Karte von Mechtersheim von 1785.

    Ausschnitt einer Karte von Mechtersheim von 1785.

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  • Ausschnitt einer Karte von Römerberg-Mechtersheim von 1820

    Ausschnitt einer Karte von Römerberg-Mechtersheim von 1820

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  • „Müllgraben“ / Mühlgraben in der Gewanne Mühlgarten in Römerberg-Mechtersheim (2025)

    „Müllgraben“ / Mühlgraben in der Gewanne Mühlgarten in Römerberg-Mechtersheim (2025)

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  • Schleuse am Riedgraben mit Abfluss zum Rhein des „Müllgrabens“ / Mühlgrabens in der Gewanne Mühlgarten in Römerberg-Mechtersheim (2025)

    Schleuse am Riedgraben mit Abfluss zum Rhein des „Müllgrabens“ / Mühlgrabens in der Gewanne Mühlgarten in Römerberg-Mechtersheim (2025)

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  • Ausschnitt einer aktuellen Karte mit der Gewanne "Müllgraben" / Mühlgraben von Römerberg-Mechtersheim (2025)

    Ausschnitt einer aktuellen Karte mit der Gewanne "Müllgraben" / Mühlgraben von Römerberg-Mechtersheim (2025)

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  • Ausschnitt einer aktuellen Karte mit der Gewanne "Müllgraben" / Mühlgraben von Römerberg-Mechtersheim (2025)

    Ausschnitt einer aktuellen Karte mit der Gewanne "Müllgraben" / Mühlgraben von Römerberg-Mechtersheim (2025)

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  • Ausschnitt einer französischen Karte aus dem Jahr 1705 mit einer Darstellung von Römerberg-Mechtersheim

    Ausschnitt einer französischen Karte aus dem Jahr 1705 mit einer Darstellung von Römerberg-Mechtersheim

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Dass es in Mechtersheim einst eine Mühle gab, daran erinnert heute nur noch der Name der Gewanne „Im Mühlgarten“ und die irrtümliche Benennung eines „Müllgrabens“. Doch mittelalterliche Urkunden bezeugen, dass südlich des Ortes eine Mühle bestanden hatte. Da die Lage dieser Mühle nicht genau bestimmt werden kann, kann die Objektgeometrie auch nur als symbolisch verstanden werden.

Die Anlage eines Mühlbachs
Da das Dorf keinen Bachlauf hatte, wurde aus dem Horbach in Lingenfeld ein „Bachleitweg“, also ein künstlicher Kanal, Richtung Mechtersheim an dem Hang entlang des Schlittbergs, oberhalb der Schwarzwiesen in Richtung Mechtersheim angelegt. Zeitzeugen konnten noch in der dort gelegenen Tongrube, die später als Müll- und dann als Erddeponie diente, Spuren eines Bachbettes ausmachen. Eine Urkunde von 1318 belegt, dass das Kloster Eußerthal, dem das Mechtersheimer Gut gehörte, für diese Wasserrechte der Lingenfelder Kirche jährlich eine Ölrente von 17 Pfund zu entrichten hatte. Auch ein Dokument von 1321 bestätigte, dass der Bach „immerwährend und ohne Widerstand“ nach Mechtersheim geleitet werden kann.

Hoheitliche Erlaubnis zum Bau einer Mühle
1323 erlaubt Ludwig IV. (1282 - 1347), ab 1314 römisch-deutscher König, genannt der Bayer, den Bau einer Mühle auf dem Eußerthaler Hof. Ob dies nur eine Erneuerung der Bachrechte war oder ob die Mühle zwischendurch zerstört war, entzieht sich unserer Kenntnis. 1340 bestätigte Ludwig, inzwischen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, die Rechte erneut. König Ruprecht (1352 - 1410), deutscher Regent ab 1400 bis zu seinem Tod, wiederholte dieses Zugeständnis.

Die Mühle wird zerstört
Bis vielleicht einmal bekannt wird, wie lange in ihr gemahlen werden konnte, müssen wir annehmen, dass sie in einem der vielen Kriege, die das Land und besonders Mechtersheim später „verheert“ haben, zerstört wurde oder abgebrannt ist. Mühlen wurden zu allen Zeiten von den Eroberern abgebaut und als Kriegsbeute verschleppt - sofern Unvernunft sie nicht mutwillig zerstört hat. Zum einen waren es kostbare technische Vorrichtungen, die andernorts wieder aufgebaut werden konnten, andererseits war es eine Möglichkeit, die Besiegten auf längere Zeit wirtschaftlich zu schwächen. Die genaue Lage der Mühle im Ort ist unbekannt. Doch gibt es alte Erzählungen über einen unterirdischen Gang (gemauerter Kanal?), der vom alten Friedhof bis in den Altenhof, dem ehemaliges Ortszentrum) geführt haben soll. Auch ist es möglich, dass jeweils vor den anstehenden Mahlen des Getreides der Zulauf des Baches gestaut wurde, mit dem dann die Mühle trotz des geringen Wasserlaufs zeitweise betrieben werden konnte.

In einem Fragebogen von 1771/72 heißt es, Mechtersheim „hat keine Mühl“. Nach einem Autor von 1836 scheint die Mühle „gar vom Rheine verschlungen worden zu seyn“. Der heutige „Müllgraben“ oder der Riedgraben kann als Wasserablauf der Mühle bis in den Rhein gedient haben.

(Hartwig Humbert, Willi Kögel, Verein für Heimat- und Brauchtumspflege in Römerberg e.V., 2024)


Internet
www.kulturelleserbe-rlp.de: Lost Places in Römerberg - Mühle in Römerberg-Mechtersheim (abgerufen 30.04.2025)

Mühle in Römerberg-Mechtersheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Müllgraben
Ort
Römerberg - Mechtersheim
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1323 bis 1771

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Hartwig Humbert (2024), Willi Kögel (2024): „Mühle in Römerberg-Mechtersheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-356010 (Abgerufen: 4. Mai 2025)
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