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Modell der Scharfenberg (2024)
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Panorama-Video (2025)
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Blick auf Burg Scharfenberg und den Trifels (2021)
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Blick auf den Bergfried (2025)
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Stich der Scharfenberg (1839)
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Mauerreste (2025)
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Mauerreste (2025)
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Ringmauer (2025)
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Mauerreste (2025)
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Bergfried der Scharfenberg (2025)
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Aufgang zur Burg (2025)
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Blick aus der Wachtstube (2025)
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Innere des Bergfrieds (2024)
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Rekonstruktion von Burg Scharfenberg
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Westseite der Burgruine (2025)
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Mauerreste (2025)
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Blick von Süden auf die Scharfenberg. (2025)
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Das Modell der Burg Scharfenberg wurde von Herrn Stuck erbaut und steht im Museum unterm Trifels in Annweiler. (2024)
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Das Video zeigt die Panorama-Aussicht von Burg Scharfenberg
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Die Burgruine Scharfenberg ist die südlichste der drei Burgen über Annweiler. Im Hintergrund ist der Trifels zu erkennen. (2021)
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Die Aufnahme zeigt die heutige Ansicht des Stichs aus dem Jahre 1839. (2025)
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Der Künstler Rothmüller zeichnete die Burgruine im Jahr 1839. (1839)
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Ausgrabungen haben weitere Mauerreste der Burg freigelegt. (2025)
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Die Aufnahme zeigt Mauerreste mit einer Inschrift. (2025)
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Die Aufnahme zeigt die Hauptburg umgeben von einer Ringmauer, die bei Ausgrabungen freigelegt wurde. (2025)
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Die Aufnahme zeigt weitere Mauer- und Fundamentreste. (2025)
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Der Hauptturm ist das einzige Gemäuer, das sich äußerlich noch relativ gut erhalten hat dank einiger erfolgter Restaurierungen. (2025)
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Der weitere Weg nach oben auf die Felsplattform winkelt in der Wachtstube nach rechts ab. (2025)
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Blick aus der Wachtstube (2025)
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Das Innere des Bergfrieds ist nicht zugänglich. (2024)
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Die Rekonstruktion von Burg Scharfenberg zeigt, wie die Burg ausgesehen haben könnte.
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An seiner Westseite lehnten sich einst die Gebäude des Burgherrn und wohl auch seiner engsten Dienstleute an. (2025)
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Die Aufnahme zeigt Mauerreste auf der Ostseite der Burg. (2025)
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Burg Scharfenberg, von weitem erkenntlich an ihrem hohen, schlanken Turm, ist die südliche der beiden Nachbarburgen. Sie war Bestandteil eines ehemaligen Burgensystems, denn die drei Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg waren im Mittelalter durch eine Kette von kleinen, wohl vor allem zur Beobachtung angelegten Verteidigungsanlagen miteinander verbunden, die sich auf den zwischen ihnen aufragenden Felsen befanden, von denen noch gut erkennbare Spuren vorhanden sind. Die drei Burgen nehmen die Gipfel von kegelförmigen Erhebungen des Sonnenbergs von Nordwest nach Südost ein. Trifels und Scharfenberg flankieren die Burgengruppe mit Anebos als dem kleinsten und wohl auch am schwächsten gewesenen Partner in der Mitte. Allem Anschein nach hatten sich die drei Partner gegeneinander nicht mit Verteidigungseinrichtungen abgesichert, was recht ungewöhnlich ist. Der Begriff Reichsburg lässt sich nach gegenwärtigem Forschungsstand auf jede der drei Burgen anwenden, ist jedoch lediglich für die Reichsburg Trifels belegt.
Geschichte Man erreicht Burg Scharfenberg auf verschiedenen steil ansteigenden Pfaden, so an der Trifelsstraße vom Parkplatz Windhof aus, ebenso vom Parkplatz Ahlmühle und vom Parkplatz An den Schlossäckern, teilweise entlang der ehemaligen Wachtfelsen. Nicht bekannt ist die Entstehungszeit der Burg. Mit Sicherheit gehörten die Burggründer, die sich von Scharfenberg nannten, zum Gefolge des Stauferkönigs Friedrich I. Barbarossa. Denn als erster belegter Vertreter der Scharfenberger Ministerialen wird 1154 Berthold I. in einer Urkunde des Königs als Zeuge genannt. Die Burg muss also bereits schon früher existiert haben. Berthold hatte drei Söhne, nämlich Konrad, Berthold II. und Heinrich. Konrad wurde aufgrund seiner hohen Begabung schon früh von seiner Familie für die Laufbahn eines Geistlichen bestimmt. Er machte nicht nur als Bischof von Speyer und zusätzlich von Metz eine beispiellose Karriere, sondern knüpfte zudem einflussreiche Verbindungen zu den Mächtigen des Stauferreichs. Sein jüngerer Bruder Heinrich gründete 1219 eine weitere Linie mit eigener Burg und nannte sich von da an auch von Scharfeneck. Allein Burg Scharfenberg blieb in den Händen von Berthold II. Mit Peter von Scharfenberg starb diese Linie bereits 1305 aus. Nach Jahren wiederholter Veräußerungen kam die Reichsburg schließlich 1334 in den Besitz des Klosters Weißenburg, welches die Burg als militärischen und herrschaftlichen Stützpunkt benutzte, die jedoch immer noch ihren Status als Reichslehen behielt. Es folgten unruhige Zeiten, in denen die Burg als Zankapfel des Hochadels und zum begehrten Herrscherobjekt wurde, nämlich zwischen Herzog Ludwig „dem Schwarzen“ von Veldenz und Pfalz-Zweibrücken und dem Pfalzgrafen und Kurfürsten Friedrich I. dem „Siegreichen“ als Schirmvogt der Abtei Weißenburg. Als sogenannte Fürstenkriege von 1459 bis 1462 und von 1469 bis 1472 gingen diese unrühmlichen Fehden in die Geschichte ein. Das Streitobjekt Scharfenberg war dabei zeitweise nicht bewohnt und baulich in einen schlechten Zustand geraten. Der fortwährenden Streitigkeiten müde, verlieh der Abt von Weißenburg schließlich die Besitzrechte seiner Burg, die weiterhin Reichslehen war, im Jahr 1500 an Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken. Ein 1521 vereinbarter Verkauf der Burg samt dem Dörflein Bindersbach an Graf Löwenstein-Scharfeneck kam offensichtlich nur teilweise zustande. Lediglich Bindersbach mit einem Teil des umliegenden Waldgebiets ging an die Herrschaft Neu-Scharfeneck. Die baulich vernachlässigte Burg Scharfenberg war 1525 für die aufständischen Bauern eine leicht zu bezwingende Beute. Sie brannten das von der Besatzung geräumte Schloss nieder. Die Burg blieb Ruine bis auf den heutigen Tag und das, abgesehen von einigen Sicherungsmaßnahmen in neuerer Zeit, bereits seit einem halben Jahrtausend.
Konrad von Scharfenberg Durch Konrad von Scharfenberg, dem ältesten Sohn von Berthold I., wurde der Name Scharfenberg gemeinsam mit dem Trifels zurzeit der Stauferherrscher im ganzen Reich bekannt. Als Reichsministerialer, im Grunde also als unfreier Gefolgsmann, gelang es ihm, in die höchsten Ränge von Politik und Gesellschaft aufzusteigen und somit eine beispiellose Karriere zu machen. Bekannt als ehrgeiziger Diplomat, wurde er zum Berater und Gesandten von fünf Königen, von Heinrich VI., Philipp von Schwaben, Otto IV., Friedrich II. und dessen Sohn Heinrich. In dieser Position übte er meistens entscheidenden Einfluss auf deren Politik aus. Zudem unterstanden ihm als Bischof zwei Bistümer, zunächst das von Speyer und später zusätzlich das von Metz. Konrad übte gleich einem weltlichen Fürsten einen aufwendigen Lebensstil aus.
In der Kanzlei des Königs Heinrich VI. lernte Konrad das Handwerk eines Notars. Damals war er bereits Domdekan. König Philipp von Schwaben übertrug ihm die Leitung der königlichen Kanzlei. Konrad war Zeuge der Ermordung König Philipps. Geistesgegenwärtig beschlagnahmte er unverzüglich die Reichskleinodien und ließ den Krönungsschatz zur sicheren Aufbewahrung auf den Trifels bringen, um ihn später dem Nachfolger Philipps, Otto IV., auszuhändigen. Es ist nicht nachgewiesen aber sehr wahrscheinlich, dass Konrad auf Burg Scharfenberg geboren wurde. Angenommen wird die Zeitspanne zwischen 1160 und 1165. Konrad starb 224. Sein Leichnam ruht in der Königsgruft des Doms zu Speyer. Durch ihren Standort auf dem höchsten Punkt der Bergkuppe lässt sich auf eine recht frühe Entstehung von Burg Scharfenberg schließen, auf jeden Fall in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Burgen der vorstaufischen Zeit bevorzugten in der Regel die Gipfel der Berge, schon um ihre Herrschaftsrechte zu symbolisieren aber auch aus rein strategischen Gründen. In der Stauferzeit hingegen entstanden Neubauten bevorzugt auf Bergvorsprüngen, insbesondere auf solchen mit felsigem Untergrund. Sie waren aufgrund ihrer sogenannten Spornlage, zusätzlich zum Berg hin mit Halsgraben und Schildmauer versehen, wesentlich besser gegen Angriffe geschützt. Bei den Gipfelburgen hingegen fehlte meist ein solcher Geländevorteil. So war bei Scharfenberg das gesamte Burgareal von einer mehrfach stumpf abknickenden Ringmauer umgeben mit dadurch entstandenen toten Winkeln, die eine effektive Verteidigung verhinderten, denn über die Mauer vorstehende Flankierungstürme waren von Anfang an nicht vorgesehen. Verkehrter Beiname Geläufiger als ihr eigentlicher Name ist für die Burg die Bezeichnung „Münz“ geworden. In volkstümlichen Veröffentlichungen taucht sie zum ersten Mal im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts auf. Die in diesem Zusammenhang aber häufig aufgestellte Behauptung, auf der Burg habe sich die Münzprägestätte der Stadt Annweiler befunden, ist allerdings falsch, denn der Begriff „Münz“ kann nicht von Geldmünzen abgeleitet werden. Wahrscheinlicher ist, dass er aus einer Abschleifung des lateinischen Worts munitio entstanden ist. was soviel bedeutet wie Befestigungswerk, Schanze. Auf einer Karte von 1780 ist neben einer Zeichnung von Scharfenberg, bezeichnet als „Das alte Schloß Scharffenburg“, auch die Abbildung eines Bergs zu sehen mit der Beschriftung „Eine Felsen Spitze die Müntz genannt“. Damit ist sicherlich der einst befestigt gewesene Has-Felsen gemeint. Wohl aus Unwissenheit ist der Begriff im 19. Jahrhundert auf die Burg selbst übertragen worden.
Baubeschreibung Die Kernburg auf dem einem Dreieck ähnelnden Zentralfelsen ist vermutlich der älteste Teil der Anlage. An seiner Westseite lehnten sich einst die Gebäude des Burgherrn und wohl auch seiner engsten Dienstleute an. Die Oberfläche des etwa 35 m langen und im Norden rund 12 m breiten Felsblocks war eingeebnet worden, sodass ein kleiner Burghof entstand, wo sich die Eingänge in die Wohnbauten befanden. Wahrscheinlich waren es zwei Gebäude mit zumindest jeweils einem Obergeschoss, wie sich aus den Abbildungen von Bauresten des frühen 19. Jahrhunderts folgern lässt. Die Häuser sind fast restlos verschwunden. Einige Grundmauern lassen noch ihre ehemalige Ausdehnung erkennen. Einzig der Turm erhebt sich dicht an der nördlichen Felskante in nahezu voller Größe noch etwa 20 m hoch. Er ist quadratisch mit einer Seitenlänge von weniger als sieben Metern und wirkt dadurch auffallend schlank. Ursprünglich war er noch um ein Turmgeschoss höher. Der Eingang liegt wie bei Wehrtürmen jener Zeit üblich in etwa zehn Metern Höhe. Bei den Felsenburgen unserer Region wurden die Zugänge zur Kernburg generell durch Einbau von Hindernissen erschwert. Entsprechend führte ursprünglich auf Scharfenberg eine schmale, überwiegend in den Felsen geschlagene Treppe an der Felswand entlang zu der heute noch vorhandenen Wachtstube im Felsinnern. In halber Höhe brach sie hinter einer Pforte ab. Der fehlende Abstand zur Felskammer war sicherlich durch ein Holzgerüst überbrückt worden, das sich bei Gefahr leicht hätte beseitigen lassen können. Wohl in der ersten Restaurierungsphase 1861 errichtete man stattdessen ein steinernes Podest, das im Winter 1993/94 nach heftigen Regenfällen in sich zusammenstürzte und dabei auch den ehemaligen Treppenverlauf freilegte. Die viel zu breit angelegte heutige Treppe entspricht in keiner Weise dem gut erkennbar gewesenen Original, obwohl ein denkmalgerechter Bau durchaus realisierbar und wohl auch wesentlich billiger gewesen wäre. Der weitere Weg nach oben auf die Felsplattform winkelt in der Wachtstube nach rechts ab, war also von außen nicht einsehbar. Aber die Verteidiger konnten von dort Eindringlinge unter Beschuss nehmen. Um überhaupt in die Burg gelangen zu können, musste man ursprünglich mehrere Tore durchschreiten. Das Burggelände ist in drei Ebenen unterteilt. Der tiefste Bereich liegt im Westen des Zentralfelsens. Die äußere Ringmauer umfasste dort von Nord nach Süd verlaufend den westlichen Burghof, der heute noch größtenteils unter dem Originalschutt aus der Zeit der Zerstörung im Bauernkrieg liegt. Mit Sicherheit war er mit an die Ringmauer angelehnten Wirtschaftsgebäuden ausgestattet. Ebenfalls soll sich dort ein verschütteter Brunnen befinden. Von der Ringmauer sind allerdings nur noch wenige Steinlagen zu sehen. Daher ist auch nicht bekannt, wo sich das äußere Burgtor befunden hat. Während der letzten, im Oktober 2024 zu Ende gegangenen Sanierungsphase ist an die Mauer stoßend teilweise ein Steingebäude freigelegt worden, das für einen Turm gehalten wird, was aber wegen der geringen Mauerstärke kaum wahrscheinlich ist. Der Burgweg führt nördlich im Burggraben am senkrecht aufsteigenden Felsen unterhalb des Turms weiter. Dort war er an der kleinen Felskammer durch ein erneutes Tor unterbrochen. Vom Graben aus gelangt man in die einige Meter höher gelegene zweite Burgebene. Das Tor zu diesem östlich des Zentralfelsens gelegenen Burghof ist verschwunden. Dort fällt, an den Felsen gelehnt, der Stumpf eines aus wuchtigen Buckelquadern bestehenden und noch fast bis zur Felsoberkante reichenden Turms auf. Er wird allgemein als Brunnenturm bezeichnet, was nicht belegt ist. Von dort aus führt die neue Felsentreppe in die dritte Burgebene, in die Zentralburg.
Ein außergewöhnlicher Bergfried Der Hauptturm ist das einzige Gemäuer, das sich äußerlich noch relativ gut erhalten hat dank einiger erfolgter Restaurierungen. Abbildungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellen ihn beträchtlich höher dar. Der Turmabschluss war damals ruinös zerklüftet. Ins Turminnere herabgestürztes Gestein versperrte den Eingang. Ebenfalls waren von der Wandverkleidung aus Buckelquadern auf der Eingangsseite beträchtliche Teile herabgebrochen. In einer umfangreichen Restaurierungsmaßnahme wurde 1861 die Turmverkleidung wiederhergestellt, das Turminnere ausgeräumt und mit einem Tonnengewölbe geschlossen. Weitere Ausbesserungsarbeiten erfolgten 1960. Die vorläufig letzte Sanierung fand von 2021 bis 2024 statt. Sie konzentrierte sich vor allem auf das Turminnere. Es waren Schäden durch eingedrungenes Wasser entstanden. Dieser Turm, der allgemein als Bergfried bezeichnet wird, stellt durch seine innere Baugestalt eine Einmaligkeit dar, die ihresgleichen sucht und deren architektonische Bedeutung erst jüngst erkannt worden ist. In der Burgenlandschaft ganz Südwestdeutschlands, eingeschlossen des Elsass, findet man so etwas nicht wieder. Wenn man nämlich durch die bei solchen Türmen üblich hochgelegene Eingangstür tritt, gelangt man nicht in das eigentliche Turmgeschoss, sondern wird einen mit Steinplatten gedeckten schmalen Gang weitergeführt zu einem jäh sich öffnenden tiefen Schacht von rund einem Meter Durchmesser im Quadrat. Der Schacht setzt sich auch nach oben fort, etwa einen Meter über die Höhe des Gangs hinaus. Erst dort oben gelangt man durch eine Öffnung im Fußboden in das Turmgemach. Eine Balkendecke teilte es einst in zwei Stockwerke, jedes von einem schmalen Fenster erhellt. Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Johann Georg Lehmann, der erste Verfasser einer mehrbändigen Geschichte der Burgen in der Pfalz, darauf hingewiesen, dass Burg Scharfenberg als Gefängnis gedient hat, vor allem für bedeutende Gefangene. Das hatte er durch mehrere Quellen belegt. Er selber hatte sich von der eigentümlichen Bauart nicht überzeugen können, da zu seiner Zeit der Turmeingang bekanntlich verschüttet war. Ein Fluchtversuch aus einem solchen Kerker war wegen des tiefen Schachts unmöglich. Er hätte unvermeidlich zum Sturz in den Tod bedeutet. Die jüngsten Sanierungsmaßnahmen an der Burg sind noch nicht publiziert worden. Hauptsächlich wurden an den Mauern Reinigungs- und Sicherungsmaßnahmen vorgenommen.
Kulturdenkmal Zur Burgruine Scharfenberg findet sich ein Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Südliche Weinstraße (Stand Januar 2025). Der Eintrag lautet: „Burgruine Scharfenberg (Münz) nordwestlich des Ortes (Denkmalzone), wohl im 11. Jh. als Reichsburg mit dem Trifels gegründet, 1525 zerstört, tlw. erhalten in der Oberburg buckelquaderverkleideter Bergfried, in der Vorburg Turmstumpf und Ringmauerreste.“
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