Während West- und Nordflügel wohl nach Ausweis der Darstellungen von 1850 und circa 1905 in einheitlicher Form errichtet wurden, war der Ostflügel wohl von Beginn an aus mehreren Teilen zusammengefügt. Bei dem mittleren, überhöhten Hauptgebäude in Ost-West-Ausrichtung handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den spätestens um 1840 errichteten Rohstahlhammer des Jakob Forstmann. An ihn schloss sich nach Süden ein flacherer Hallentrakt mit Fachwerkwänden an. Auf der Nordseite könnte sich ursprünglich das Wasserrad für den Hammer befunden haben. Später wurde hier jedenfalls ein Anbau in massiver Bauweise errichtet, der als Turbinenhaus der Sägemühle anzusprechen ist. Dieser Bauteil wurde nach einem Brand um 1975 abgebrochen.
Die Nordostecke der u-förmigen Gesamtanlage, wie sie zwischen 1850 und 1905 bestand, muss spätestens während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden sein, denn danach wurde der Flügel etwa ab der Mitte der Nord-/Straßenseite in Form dreier Reihenhäuser wieder aufgebaut. Ob dies gleichzeitig mit der Umwandlung des gesamten West- und Nordflügels in Wohnungen geschah, ist nicht klar.
Ausweislich der Darstellung von Adolphe Maugendre (etwa 1855) befand sich südlich des Fabrikhofs ein großes Hallengebäude in West-Ost-Ausrichtung, dessen Funktion allerdings nicht ganz klar ist. Möglicherweise sollten hier die Zinköfen aufgestellt werden, die über erste Anfänge aber nicht hinauskamen, ein Teil dieser Halle war nach 1945 noch vorhanden. Westlich dieser Halle zeigt Maugendre einen flachen Fachwerkbau, an den sich nach Süden rechteckige Wasserbecken anschließen. Dabei handelte es sich offenbar um Teile der Erzaufbereitung. Dass die Immekeppeler Hütte später vor allem für Werkswohnungen genutzt wurde, belegen auch die eingeschossigen, hölzernen Wohnbauten auf dem Südrand des Stauteichs, die um 1970 noch vorhanden waren.
Trotz der erheblichen Verluste und der zahlreichen neuen Bauten lässt sich die ursprüngliche Konzeption der Immekeppeler Hütte und die Art der Bebauung an wesentlichen charakteristischen Beispielen nachvollziehen. Als frühe Fabrikanlage der Mitte des 19. Jahrhunderts dokumeniert sie den Übergang vom vorindustriellen Gewerbe zur Industrie.
(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)