Betriebsgebäude der ehemaligen Immekeppeler Hütte

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Overath
Kreis(e): Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 23,99″ N: 7° 13′ 53,17″ O 50,95667°N: 7,23144°O
Koordinate UTM 32.375.789,11 m: 5.646.495,02 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.586.566,50 m: 5.647.548,25 m
  • Blick von Nordwesten (Straßenseite) auf den Westflügel und den nur teilweise erhaltenen Nordflügel des Betriebsgebäudes der sogenannten Immekeppeler Hütte, errichtet um 1850. Der Westflügel zeichnet sich durch flache, bogenförmige Wandfelder aus, die kleine Fenster umfassen (2024).

    Blick von Nordwesten (Straßenseite) auf den Westflügel und den nur teilweise erhaltenen Nordflügel des Betriebsgebäudes der sogenannten Immekeppeler Hütte, errichtet um 1850. Der Westflügel zeichnet sich durch flache, bogenförmige Wandfelder aus, die kleine Fenster umfassen (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Alexander Kierdorf / BGV Rhein-Berg e.V. / CC BY 4.0
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    Alexander Kierdorf
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  • Blick von Süden über den eingezäunten Vorgarten auf den Kopfbau des Westflügels der einstigen Immekeppeler Hütte. Zu sehen ist ein rundbogiges Eingangsportal mit zweiflügeliger Tür und vorgelagertem, halbtonnenförmigem Spalier, daneben sind die jeweils zwei Rundbogenfenster zu erahnen (2024).

    Blick von Süden über den eingezäunten Vorgarten auf den Kopfbau des Westflügels der einstigen Immekeppeler Hütte. Zu sehen ist ein rundbogiges Eingangsportal mit zweiflügeliger Tür und vorgelagertem, halbtonnenförmigem Spalier, daneben sind die jeweils zwei Rundbogenfenster zu erahnen (2024).

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  • Gesamtansicht des Betriebsgeländes der Immekeppeler Hütte, Lithographie nach Adolphe Maugendre um 1855 (schwarz-weiß). Von der ursprünglich dreiseitigen Anlage ist heute noch der Westflügel sowie ein Teil des Nordflügels erhalten, hier entlang verläuft heute die Lindlarer Straße. Südlich des Fabrikhofs schloss sich ein großes Hallengebäude in West-Ost-Ausrichtung an, dessen Funktion allerdings nicht ganz klar ist.

    Gesamtansicht des Betriebsgeländes der Immekeppeler Hütte, Lithographie nach Adolphe Maugendre um 1855 (schwarz-weiß). Von der ursprünglich dreiseitigen Anlage ist heute noch der Westflügel sowie ein Teil des Nordflügels erhalten, hier entlang verläuft heute die Lindlarer Straße. Südlich des Fabrikhofs schloss sich ein großes Hallengebäude in West-Ost-Ausrichtung an, dessen Funktion allerdings nicht ganz klar ist.

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Von dem ursprünglich u-förmigen, also dreiseitigen, Betriebsgebäude der Immekeppeler Hütte ist heute noch der Westflügel sowie ein Teil des Nordflügels erhalten. Der winkelförmige, traufständige Bau ist durch flache, bogenförmige Wandfelder gegliedert, die kleine Fenster umfassen. Der westliche Flügel endet im Süden mit einem quer vorgesetzten, eingeschossigen Haus, das ursprünglich wohl die Werksleitung oder sogar Wohnungen für Meister beherbergte, denn ihm sind nach Süden Gärten vorgelagert.

Während West- und Nordflügel wohl nach Ausweis der Darstellungen von 1850 und circa 1905 in einheitlicher Form errichtet wurden, war der Ostflügel wohl von Beginn an aus mehreren Teilen zusammengefügt. Bei dem mittleren, überhöhten Hauptgebäude in Ost-West-Ausrichtung handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den spätestens um 1840 errichteten Rohstahlhammer des Jakob Forstmann. An ihn schloss sich nach Süden ein flacherer Hallentrakt mit Fachwerkwänden an. Auf der Nordseite könnte sich ursprünglich das Wasserrad für den Hammer befunden haben. Später wurde hier jedenfalls ein Anbau in massiver Bauweise errichtet, der als Turbinenhaus der Sägemühle anzusprechen ist. Dieser Bauteil wurde nach einem Brand um 1975 abgebrochen.

Die Nordostecke der u-förmigen Gesamtanlage, wie sie zwischen 1850 und 1905 bestand, muss spätestens während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden sein, denn danach wurde der Flügel etwa ab der Mitte der Nord-/Straßenseite in Form dreier Reihenhäuser wieder aufgebaut. Ob dies gleichzeitig mit der Umwandlung des gesamten West- und Nordflügels in Wohnungen geschah, ist nicht klar.

Ausweislich der Darstellung von Adolphe Maugendre (etwa 1855) befand sich südlich des Fabrikhofs ein großes Hallengebäude in West-Ost-Ausrichtung, dessen Funktion allerdings nicht ganz klar ist. Möglicherweise sollten hier die Zinköfen aufgestellt werden, die über erste Anfänge aber nicht hinauskamen, ein Teil dieser Halle war nach 1945 noch vorhanden. Westlich dieser Halle zeigt Maugendre einen flachen Fachwerkbau, an den sich nach Süden rechteckige Wasserbecken anschließen. Dabei handelte es sich offenbar um Teile der Erzaufbereitung. Dass die Immekeppeler Hütte später vor allem für Werkswohnungen genutzt wurde, belegen auch die eingeschossigen, hölzernen Wohnbauten auf dem Südrand des Stauteichs, die um 1970 noch vorhanden waren.
Trotz der erheblichen Verluste und der zahlreichen neuen Bauten lässt sich die ursprüngliche Konzeption der Immekeppeler Hütte und die Art der Bebauung an wesentlichen charakteristischen Beispielen nachvollziehen. Als frühe Fabrikanlage der Mitte des 19. Jahrhunderts dokumeniert sie den Übergang vom vorindustriellen Gewerbe zur Industrie.

(Alexander Kierdorf, BGV Rhein-Berg e.V., 2024)

Literatur

Geurts, Gerhard; Ommer, Herbert; Stahl, Herbert / Förderverein des Bergischen Museums für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Hrsg.) (2004)
Das Erbe des Erzes, Band 2. Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Bergisch Gladbach.
Nicke, Herbert (1998)
Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Wiehl.
Stahl, Herbert / Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e. V.; Stadtarchiv Bergisch Gladbach (Hrsg.) (2014)
Das Erbe des Erzes. Band 5. Neue Nachrichten und Geschichten zum Erzrevier Bensberg. Bergisch Gladbach.

Betriebsgebäude der ehemaligen Immekeppeler Hütte

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Lindlarer Straße 28-32
Ort
51491 Overath - Immekeppel / Deutschland
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1850

Empfohlene Zitierweise

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Alexander Kierdorf: „Betriebsgebäude der ehemaligen Immekeppeler Hütte”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355640 (Abgerufen: 30. April 2025)
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