Weinbergslage „Mehringer Blattenberg“

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Mehring (Rheinland-Pfalz), Pölich
Kreis(e): Trier-Saarburg
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 47′ 53,73″ N: 6° 50′ 22,19″ O 49,79826°N: 6,8395°O
Koordinate UTM 32.344.522,30 m: 5.518.440,08 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.560.483,85 m: 5.518.308,16 m
  • Weinbergslage "Mehringer Blattenberg"

    Weinbergslage "Mehringer Blattenberg"

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    Pfad mit Trockenmauer

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    Panorama der Weinbergslage "Mehringer Blattenberg"

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    Traubenhyazinthe

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    Weinbergslage "Mehringer Blattenberg"

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    Scharfer Mauerpfeffer

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    Falter im "Mehringer Blattenberg"

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    Belebte Insektenwelt

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Mehring ist einer der ältesten Weinorte der Mittelmosel. Schon seit der Römerzeit siedelten hier Menschen (villa rustica, Quanat Mehring) und betrieben seit Ende des 3. Jh. auch Weinanbau. Der Name „Blattenberg“ geht auf die Zeit zurück, da die berühmte Abtei Prüm noch Weinberge in Mehring besaß. Die „abbate plantare“, die Abtpflanzung, brachte die beste Qualität. Ihre Weine wurden für den Abt reserviert. Der Blattenberg ist bis heute die beste Lage in Mehring. Verwöhnt von Sonne und Wind, wachsen die Reben auf steilsten Hängen und leuchtend blauem Schiefer mit Quarziteinlagerungen. Die Mosel, die in Höhe Mehring seit der Moselkanalisation im Rückstau der Staustufe Detzem relativ breit ist, speichert und spendet die für das Wachstum der Reben wichtige Wärme genauso wie der Devonschiefer. Hier fühlen sich zu dem wärmeliebende Pflanzen und Tiere wohl.
Insektenhotels, zahlreiche Sitzgelegenheiten, abenteuerliche „Wingertspedchen“, Trockenmauern und Treppchen sorgen dafür, dass man hier lebendige Moselweinberge mit allen Sinnen erfahren kann.

Landschaftliche Besonderheit/Landschaftsbild
Der sehr steile Prallhang rund um Felsstrukturen ist nach Süd-Süd-West ausgerichtet und besitzt eine Hangneigung von teils über 50 Prozent. Felsvorsprünge und Felswände zusammen mit den Trockenmauern aus Schieferbruchstein fügen sich harmonisch ins Landschaftsbild. Auf den Weinbergsterrassen wurde der nötige Platz für die teilweise sehr alten Rebstöcke geschaffen. Die einzelnen Terrassenebenen sind über lange, spektakuläre Schiefertreppchen zu erreichen.
Der Leuchtpunkt befindet sich vollständig im Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet Schweich bis Koblenz“. Neben den Schutzgebieten bestehen zahlreiche geschützte Biotopflächen mit Felsen und Trockenmauern an den steilen Talhängen.

Entstehung/Geologie
Die Felsen sind aus Schiefer, einem Schlamm mit mineralischen Bestandteilen aus dem devonischen Meer. Dieser Meeresschlamm, der durch mächtige Ablagerungen eine über Tausende Meter dicke Schicht bildete, wurde durch Druck und Hitze zu Schiefer gepresst, später durch Gebirgsauffaltung emporgehoben und ist heute Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Auf der mit Schieferplättchen bedeckten recht dünnen Bodenschicht findet man gelegentlich auch „Lochschiefer“, die von der schweren Handarbeit mit der Hacke Zeugnis geben. Die Farbe des Schiefers im Bereich des Blattenbergs variiert von blau-schwarz bis grau und von gelblich bis rötlich und deutet auf die unterschiedliche mineralische Zusammensetzung hin. Schiefer mit silbrigem Glanz enthalten Glimmer.

Klima
Durch leicht konkave Formen kann vor allem die Mittagssonne eingefangen werden. Es herrscht ein optimales Klima für die Reben mit mediterranem Charakter. Die jährliche Regenmenge ist für das Wachstum der Rieslingrebe äußerst günstig, außerdem haben die uralten Rebstöcke ein weitverzweigtes Wurzelwerk ausgebildet. Die Rebe kann aus sehr tiefen Schichten Wasser aufnehmen und die Wurzeln geben dem oft brüchigen und weichen Schieferberg Halt und Stabilität. Teils schützen Hecken an der Bergkante vor abfließenden Kaltluft. Die Schiefermauern, der Schieferboden und die Felsen erwärmen sich in der Sonne schnell, auch nachts ist es hier meist wärmer wie am Moselufer und auf den Hängen bleibt selten Schnee liegen. Die Reben sind vor Frost und Kälte gut geschützt.

Flora
In den Steillagen des Blattenbergs gedeihen nicht nur exzellente Rieslingreben, sondern ganz besondere Pflanzen, die an diesem sonnig-trockenen Extremstandort einen idealen Lebensraum gefunden haben. Im April blüht der Goldlack und taucht die Felsnischen in ein leuchtend gelbes Licht. Verbreitet ist der Echte Wermut (Artemisia absinthium), die Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), die Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) oder das auffällige Wimper-Perlgras (Melica ciliata). Sie säumen die einzelnen Felsränder mit einem silbergrünen und rötlich-grünem Rand. In den Trockenmauern fühlen sich der Weiße und der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum album und S. acre) wohl, man trifft sowohl auf den Giftlattich wie auf den Kompasslattich (Lactuca virosa und L. serriola). Die Wegränder sind bewachsen mit Charakterarten der Felsgebüsche wie die Mitteleuropäische Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Gewöhnliche Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus) oder seltener der Mehl- und der Elsbeere (Sorbus aria und S. torminalis). Je nach Jahreszeit können sehr interessante und teils seltene Pflanzen entdeckt und bewundert werden. Zahlreiche Blühpflanzen wie der Natternkopf (Echium vulgare) bieten einer Vielzahl von Insekten Nektar und Pollen.

Fauna
Die zahlreichen alten Schiefermauern bieten ideale Lebensbedingungen für Reptilien wie Mauereidechsen und Blindschleichen - diese finden Brutplätze, Überwinterungsquartiere und Versteckmöglichkeiten. An den feuchten schattigen Mauerfüßen trifft man auf Weinbergschnecken. Besonders hervor zu heben ist die Vielfalt der bunten Schmetterlinge auf den Terrassen: Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Mauerfuchs (Lasiommata megera), Bläulinge, wie der Kleine Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) oder verschiedene Widderchen-Arten. Hervorzuheben sind die zahlreichen Nachtfalterarten. Tagaktiv ist der Russische Bär (Euplagia quadripunctaria). In den Abendstunden zu beobachten sind hingegen Brombeerspinner (Macrothylacia rubi), Kleiner Weinschwärmer (Deilephila porcellus) oder der Rötliche Goldruten-Blütenspanner (Eupithecia virgaureata), um nur einige wenige Arten zu nennen. Die Insektenschar wird ergänzt durch die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), die offenen Böden oder Schotterwege bevorzugt und zahlreiche Wildbienenarten. Die sehr seltene und geschützte Zippammer (Emberiza cia) als Charaktervogel der Moselweinberge findet sich auch in Mehring. Eine Vielzahl von weiteren Singvögeln hat hier einen idealen Lebensraum gefunden.

Weinkultur / Historische Bauten
Um der Verbrachung der Weinbergsterrassen entgegenzuwirken, hat eine Mehringer Winzerfamilie eine bereits vollständig verbuschte Driesche mit alten Reben wieder freigestellt. Die noch vitalen Reben werden zukünftig wieder genutzt und erhalten so auch die genetische Vielfalt der Rieslingreben am Mehringer Blattenberg. Im Zuge der Freistellung wurden auch alte Trockenmauern wieder frei gelegt und teilweise saniert. Sie sind so wieder sichtbare Zeugen der uralten Tradition des Weinbaus und wertvoller Lebensraum u.a. für Reptilienarten wie die Mauereidechse (Podarcis muralis) oder die Schlingnatter (Coronella austriaca).
Auf Eigeninitiative des ehemaligen Seniorenclubs „Aktiv“ wurde in einer sehr steilen Weinbergsbrache ein Serpentinen-Fußpfad (Aktivpfad) angelegt und die von Verbuschung bedrohte Fläche vielfältig und naturnah bepflanzt. Heute führt die 6. Etappe des Moselsteigs durch diesen sehr lebendigen Teil des Weinbergs. Ebenso der Premiumwanderweg (Seitensprung) „Extratour Zitronenkrämerkreuz“. Von der Huxlay-Hütte besteht eine wunderbare Aussicht über die Mehringer Moselweinberge.
Oberhalb des Leuchtpunktes steht ein schönes, uraltes Wegekreuz, das für diese Kulturlandschaft typisch ist. Von diesem Weg aus hat man einen Blick auf die römische Villa Rustica von Mehring und auf die alte römische Ausoniusstraße, die heute als Radweg genutzt wird. Als Startpunkt zur Erkundung des Blattenberges kann man auch die römische Wasserleitung von Pölich nutzen. Diese befindet sich nur etwa 500 m entfernt vom steilen Blattenberg. Außerdem ist der Weg durch den Mehringer Blattenberg Teil des Fernwanderweges Moselsteig, der die imposantesten Weinlagen der Mosel beinhaltet.

(Marlene Bollig, Carsten Neß, Mehling, 2024)

Weinbergslage „Mehringer Blattenberg“

Schlagwörter
Ort
54346 Mehring
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Marlene Bollig, Carsten Neß: „Weinbergslage „Mehringer Blattenberg“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355590 (Abgerufen: 30. April 2025)
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