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Landwehr Süchteln (2024)
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Laubmischwald in Viersen-Süchteln (2024)
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Wallanlagen im Waldgebiet Hoher Busch
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Landwehr am Rand des Waldgebiets Hoher Büsch in Süchteln.
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Landwehr im Waldgebiet Hoher Büsch in Viersen-Süchteln.
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Stark bewachsene Landwehr im Waldgebiet Hoher Busch in Viersen-Süchteln.
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Laubmischwald im Waldgebiet Hoher Busch in Viersen-Süchteln. Die Artenzusammensetzung des Waldes im Hohen Busch lässt Rückschlüsse auf vergangene Nutzungsformen zu. So ist der Buchenwald bspw. reich an Eichen, was auf eine Nutzung für die Schweinemast im Allmendewald schließen lässt.
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Idealisierte Darstellung des Verlaufs der Wallanlagen auf dem Gebiet des Hohen Busch bei Süchteln.
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Der Hohe Busch Das Gebiet „Hoher Busch“ in Süchteln ist Teil des sich im Westen von Süchteln in Nord-Süd-Richtung erstreckenden Waldgebietes „Erbenbusch“ bzw. „Erbenwald“. Als Hoher Busch wird dabei der Abschnitt bezeichnet, der heute im Norden durch die Hindenburgstraße und im Süden durch die Bahntrasse begrenzt wird. Das hier liegende Waldgebiet wird seit mehr als 800 Jahren durch den Menschen genutzt. Vorherrschend waren dabei waldwirtschaftliche und extensive landwirtschaftliche Nutzungsformen, die sich zum Teil auch heute noch an der Vegetation des Hohen Buschs ablesen lassen (Wessels 2017). So finden sich vereinzelt noch durchgewachsene Kopfbäume, die auf die für das Mittelalter und die frühe Neuzeit typische Kopfbaumwirtschaft zur Holzerzeugung hinweisen. Außerdem hat sich auf einigen Teilen der Fläche ein Eichen-Buchenmischwald erhalten, der auf eine Nutzung des Waldes für die Schweinemast mit Eicheln und Bucheckern hindeutet, eine ebenfalls typische Nutzungsform für diese Epochen. Der Hohe Busch ist außerdem von Wallanlagen durchzogen die sowohl seine historische Nutzung als auch die früheren Nutzungskontexte des gesamten Erbenbuschs sichtbar machen. Sie lassen sich unterteilen in Landwehr- und Grenzwallanlagen.
Grenzwälle des Erbenbusches als Nutzfläche Der Erbenbusch war zur Zeit des Ancien Régime ein Teil der Allmende, also des gemeinsam nutzbaren Landes. Trotzdem sind heute noch Wallanalagen als Relikte dieser Nutzungsform im Hohen Busch erhalten. Diese Wälle grenzten den Erbenbusch einerseits nach außen hin ab, markierten aber auch Nutzungsrechte innerhalb der Allmende. Das mag zunächst widersprüchlich erscheinen, lässt sich aber durch die historischen Umstände erklären. Grundsätzlich wurden insbesondere im ausgehenden Mittelalter solche Grenzziehungen eingeführt, um Konflikte im Zusammenhang mit der sich stetig intensivierenden Nutzung zu verhindern. Die Anlagen im Nordosten des Hohen Busch können auf diesen Ursprung als Grenzwälle zur Einfriedung der eigentlich als Allmende genutzten Flächen zurückgeführt werden. Sie gehen konkret auf die Entstehung sogenannter „Hohnschaften“ im Herzogtum Jülich zurück. Diese Hohnschaften waren Zusammenschlüsse von Dorfgemeinschaften, die die Allmende genossenschaftsähnlich verwalteten und ihren Angehörigen - den sogenannten Honschaftserben - ein Nutzungsrecht garantierten. Die Kennzeichnung und Abgrenzung dieser Nutzungsrechte innerhalb der Hohnschaft machte die Errichtung von Wällen im Hohen Busch notwendig (Wessels 2017).
Landwehranlagen Markanter und mit etwas stärker ausgeprägtem Grabenaspekt, durchziehen Landwehre den Hohen Busch. Diese dienten grundsätzlich der Grenzmarkierung zwischen mittelalterlichen Territorien. Diese Begrenzung konnte aus verschiedenen Gründen notwendig werden und führte entsprechend zu unterschiedlichen Grenzbauwerken, deren Spektrum von kleinen Wällen mit Hecken zur leichteren Durchsetzung von Zöllen bis hin zu befestigten Militäranlagen zur Abwehr feindlicher Streitkräfte reicht. Die Viersener Landwehr entstand im Zusammenhang mit der Konstituierung der Herzogtümer Geldern und Jülich im 14. Jahrhundert und markiert die Grenze zwischen den beiden Territorien, dadurch verläuft sie in Ost-West Richtung durch den Hohen Busch. Sie wird 1359 im Landfriedensbund zwischen Geldern und Kleve das erste Mal erwähnt und umfasst in ihrem Verlauf das gesamte Viersener Gebiet des 14. und 15. Jahrhunderts. Die Süchtelner Landwehr hingegen gilt als Gemeindelandwehr, die nicht ein Herzogtum, eine Grafschaft oder ein Bistum, sondern die mittelalterliche Stadt Süchteln begrenzt. Sie verläuft in Nord-Süd-Richtung durch den Hohen Busch. Der Entstehungszeitraum der Süchtelner Landwehr ist ebenfalls das 14. bis 15 Jahrhundert. Beide Landwehren dienten als Grenzmarkierungen ihrer entsprechenden Territorien und waren nicht auf eine explizite militärische Nutzung ausgelegt (Loewe 1967).
Kulturlandschaftliche Bedeutung Der Hohe Busch reflektiert historische Landnutzungs- und Wirtschaftsformen, denn die Relikte der Kopfbaumwirtschaft und der Eichen-Buchenmischwald spiegeln den Wandel der Forst- und Landwirtschaft über die Jahrhunderte wider. Die sichtbaren Spuren mittelalterlicher Allmende- und Grenzsysteme, machen ihn zu einem bedeutenden Zeugen früherer Alltagswelten.
Sonstige Anlagen Auf dem Gebiet des Hohen Busch stehen außerdem ein Bismarkturm und ein Trinkwasserhochbehälter aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Bodendenkmal Die Wallanlagen auf dem Gebiet des Hohen Busch entsprechen den eingetragene Bodendenkmälern „Mittelalterliche bis neuzeitliche Innere Viersener Landwehr“ (BD-Nr.: VIE 026a, UDB-Nr.: 7, Gemeinde Viersen), „Mittelalterliche bis neuzeitliche Begrenzung des Süchtelner Erbenbuschs“ (BD-Nr.: VIE 032, UDB-Nr.: 28, Gemeinde Viersen) und „Mittelalterliche bis neuzeitliche Süchtelner Landwehr und Wallgrenze Erbenbuschwald“ (BD-Nr.: VIE 032c, UDB-Nr.: 14, Gemeinde Viersen).
Hinweis Das Objekt „Hoher Busch Süchteln mit mittelalterlichen Wall- und Landwehranlagen“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Süchtelner Höhen und Stadtpark Dülken (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 095).
Kreis Kempen Krefeld. (Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes, Band 3.) Bonn.
Wessels, Günter (2017)
Die Süchtelner Höhen. Geschichte, Natur und Erholung. In: Akkermans, Reinier; Dekker, Wilbert; Op den Kamp, Olaf; de Ponti, Math; Reyrink, Leo; Weich, Silke (Hrsg.): Natur füreinander im Naturpark Maas-Schwalm-Nette, S. 88-99. Maastricht.
Hoher Busch Süchteln mit mittelalterlichen Wall- und Landwehranlagen
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1100
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Malte Hennes (2024): „Hoher Busch Süchteln mit mittelalterlichen Wall- und Landwehranlagen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355569 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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