Bismarckturm Hoher Busch Viersen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Viersen
Kreis(e): Viersen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 15′ 46,15″ N: 6° 22′ 11,13″ O 51,26282°N: 6,36976°O
Koordinate UTM 32.316.495,60 m: 5.682.338,49 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.525.852,79 m: 5.680.949,93 m
  • Bismarcktum Hoher Busch in Viersen (2019)

    Bismarcktum Hoher Busch in Viersen (2019)

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  • Bismarcksturm Hoher Busch Viersen (2019)

    Bismarcksturm Hoher Busch Viersen (2019)

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  • Bismarckturm Viersen (2019)

    Bismarckturm Viersen (2019)

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  • Bronzebildnis Otto von Bismarcks am Bismarckturm Hoher Busch in Viersen (2019)

    Bronzebildnis Otto von Bismarcks am Bismarckturm Hoher Busch in Viersen (2019)

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Der Bismarckturm, welcher als eines der Wahrzeichen der Stadt Viersen gilt, steht im Waldgelände „Hoher Busch“ im Stadtteil Alt-Viersen auf der Wilhelmshöhe und damit auf dem höchsten Punkt Viersens (84,94 Meter über Normalnull).

Geschichte
Zu Beginn des Jahres 1899, bei einer Feier des Kaisergeburtstages, wurde von patriotischen Viersener Bürgern zum ersten Mal die Idee der Errichtung eines Bismarckturmes diskutiert. Kurz danach gründete sich der „Vorläufige Ausschuss zur Errichtung eines Bismarckturmes in Viersen“ und es wurde direkt mit dem Sammeln von Spendengeldern begonnen. Größter Gegner des Bauvorhabens war die katholische Kirche mit dem Pfarrer Lorenz Richen, der Bismarck in einer Rede als „Bedrücker der katholischen Kirche“ bezeichnete. Dies führte zu einem Schlagabtausch in der lokalen Presse mit dem Ergebnis, dass der Pfarrer entlassen wurde. Als Standort für den Turm wurde der „Hohe Busche“ ausgewählt. Mit 84.94 Meter über Normalnull ist dies der höchste Punkt in Viersen. Als Vorlage für den Turm diente der preisgekrönte Wettbewerbsentwurf „Götterdämmerung“ von Wilhelm Kreis. Mit Genehmigung des Architekten wurde der Entwurf etwas abgeändert. So wurde er etwas „schlanker“ gestaltet und eine Aussichtsplattform eingefügt. Im Mai 1900 konnten die Bauarbeiten beginnen. Insgesamt wurden ca. 37.000 Reichsmark für den Turm gespendet, von denen ca. 32.000 für den Bau des Turms benötigt wurden. Die restlichen 5.000 Reichsmark wurden für die Instandhaltung und die jährliche Befeuerung bereitgestellt. Am 23. Juni 1901 konnte der Turm schließlich feierlich eingeweiht werden. Dazu zog ein Festmarsch mit ca. 1.000 Teilnehmern aus der Stadt zum Bismarckturm. Nach Anbruch der Dunkelheit konnte der Turm auch zum ersten Mal befeuert werden.
In den Jahren danach fanden regelmäßig Veranstaltungen statt, bei denen der Turm befeuert wurde. So zum Beispiel in der Regel jährlich an Bismarcks Geburtstag am 01. April. Bis zum Zweiten Weltkrieg fand diese Feierlichkeit mehr oder weniger regelmäßig statt. Außerdem konnte der Turm von Besucher*innen bestiegen werden. Seit 1902 war der Turm Eigentum des Viersener Bismarck-Bundes e.V. Dieser pflegte das Gebäude bis zum Jahr 1962. Die nun nötigen Sanierungsarbeiten konnten vom Verein nicht getragen werden. Der Verein wurde daraufhin aufgelöst und der Turm wurde Eigentum des Viersener Verschönerungsvereins. Dieser erklärte sich jedoch nur unter der Auflage bereit, dass die Stadt Viersen zukünftig die Erhaltungskosten übernimmt. Bis in die 1970er Jahre konnte der Turm tagsüber kostenfrei bestiegen werden. Aus versicherungstechnischen Gründen kann der Turm seitdem nicht mehr bestiegen werden. Dazu wäre eine Aufsichtsperson nötig. Dies lohnt sich bei den vergleichsweise geringen Besucherzahlen jedoch nicht. In den Jahren darauf wurde der Turm regelmäßig saniert. Seit 2017 plant der „Verein für Heimatpflege e.V. Viersen“, den Turm wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Baubeschreibug
Der Turm wurde auf dem höchsten Punkt des Viersener Stadtgebietes errichtet und wurde überwiegend aus Grauwackequadern gefertigt. Die Höhe von 84,95 Metern ist in einem Steinquader des Turmes eingetragen. Der Turm selbst hat eine Höhe von 18,22 Metern und steht auf einem dreistufigen Podest. Dabei hat jede Stufe eine Höhe von 1 Meter. Auf den Stufen steht der 2 Meter hohe Turmsockel. Dieser besitzt eine Kantenlänge von 5,5 Metern. Der Schaft des Turmes besteht aus vier Dreiviertelsäulen, die jeweils einen Durchmesser von 1,8 Metern haben. Diese Säulen sind dabei typisch für den Entwurf „Götterdämmerung“ von Wilhelm Kreis. Auf der Westseite des Turmes befindet sich der Eingangsbereich, der über eine 12-stufige Treppe erreicht werden kann. Im Innenraum führt eine 60-stufige Eisentreppe zur Aussichtsplattform. An der Ostseite befindet sich ein bronzenes Bismarck-Relief, welches vom Bildhauer Arnold Künne modelliert und von der Gießerei Schäffer & Walker in Berlin hergestellt wurde.

Baudenkmal
Das Objekt „Bismarckturm“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Viersen, Baudenkmäler lfd. Nr. 243).

(Lukas Gielen, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2019)

Internet
www.viersen.de: Stadt Viersen, Denkmalschutz und -pflege (abgerufen 09.09.2019)
www.bismarcktuerme.de: Infoportal Bismarcktürme & Bismarcksäulen (abgerufen 16.03.2022)
de.wikipedia.org: Bismarckturm (Viersen) (abgerufen 09.09.2019)
www.bismarcktuerme.de: Bismarcksäule Viersen (abgerufen 09.09.2019, Inhalt nicht mehr verfügbar 16.06.2022)

Bismarckturm Hoher Busch Viersen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Josef-Kaiser-Allee
Ort
41747 Viersen - Alt-Viersen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1900 bis 1901

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Bismarckturm Hoher Busch Viersen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-297033 (Abgerufen: 24. April 2024)
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