Der Hochbehälter unterscheidet sich von den meisten Hochbehältern dadurch, dass er komplett auf dem Boden aufliegt und ohne architektonischen Schaft beziehungsweise Unterbau auskommt. Er wird also nicht als Wasserturm bezeichnet. Der schmiedeeiserne Behälter liegt mit seiner gesamten Grundfläche auf dem Boden. Dieser besteht aus einer Aufschüttung von Ton, Sand und Kies. Der Behälter hat einen Durchmesser von 18 Metern und ist 12 Meter hoch, wobei der nutzbare Wasserstand bei 8,5 Metern liegt. Auf der Ostseite des zylindrischen Baus befindet sich ein kleines verputztes Mauerwerkhäuschen mit einem Flachdach und einer eisenbeschlagenen Zugangstür. Dieser „Eingangsbereich“ führt, anders als man es vermuten würde, nicht in das Innere des Behälters. Der Vorbau dient dazu, die Rohrleitungsventile von Pegelrohr, Leerlauf, Ablauf und Zulauf zu steuern. Das Innere des Behälters kann über eine Luke im Dach erreicht werden. Im Inneren wurde bei Sanierungsarbeiten eine dünne Betonwand ergänzt. Dadurch hat die Eisenwandung heute keine eigentliche Funktion mehr. Die Außenansicht blieb dabei aber unverändert.
Die Ausweisung als Baudenkmal wird damit begründet, dass die Form und die Gestaltung des Behälters als nahezu einzigartig anzusehen sind. In Nordrhein-Westfalen gibt es nur noch einen Hochbehälter in einer ähnlichen Form. Dieser steht in Recklinghausen. Eine weitere Besonderheit ist die architektonische Gestaltung des Wartungshäuschens. Dieses ist mit verschiedenen historisierenden Elementen, wie zum Beispiel Putzquaderungen und Balustraden, versehen.
Baudenkmal
Das Objekt „Trinkwasserhochbehälter“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Viersen, Baudenkmäler lfd. Nr. A 385).
(Lukas Gielen, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2019)
Internet
www.viersen.de: Stadt Viersen, Denkmalschutz und -pflege (Abgerufen am 09.09.2019)
www.new.de: NEW Niederrhein Energie und Wasser GmbH; Stationenbeschreibung des Trinkwasser-Wanderwegs (Abgerufen am 09.09.2019)