Die Stadt Hilden entschied sich, die Häuser mit Fassadenschmuck auszustatten und beauftragte den Künstler Leonhard Nienartowicz mit der Ausfertigung. Zwischen zwei großflächigen Mosaiken an der Beethovenstraße Nummer 7 und Nummer 17 entstand als verbindendes Element die abstrakte Form an der Giebelwand des Hauses Gluckstraße 1.
Die Konstruktion aus ursprünglich grau lackiertem Stahlrohr ist sichtbar in die Jahre gekommen. Der Lack blättert ab, sie wird teilweise von einem Baum verdeckt und der Vorgarten dient heute als Stellfläche für allerlei andere Objekte. Man muss genau hinsehen, um ihre Leichtigkeit und den kühnen Schwung zu erfassen.
Die Form ist geschlossen, ohne Unterbrechung sind die Rohre in spitzem Winkel aneinander gefügt. Sie besteht aus zwei übereinander liegenden Dreiecken, deren Überschneidung drei weitere Dreiecke hervorbringen. An der unteren Ecke bilden die Rohre eine Art Schlaufe. Diese einzige runde Form bildet einen Kontrapunkt zur strengen Geometrie der Komposition. Das runde Element und das oberste Dreieck sind mit gelben Querstreifen schraffiert, die ein wenig spielerische Leichtigkeit hinzufügen. Neben seiner in den Himmel ragenden Dynamik ermöglicht das Objekt verschiedene Assoziationen. Die nach oben gerichteten Dreiecke erinnern uns an Segel, Berggipfel, an Aufbruch und mögliche Ziele. Ihre verschiedenen Seitenlängen unterscheiden sie vom Gleichmaß religiöser Dreiecksymbole und bieten Perspektiven und Bewegungsfreiheit in die verschiedensten Richtungen.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)
Quelle
„Die Welt der Arbeit in 7 m hohem Mosaik“, in: Hildener Zeitung vom 17.04.1957, Stadtarchiv Hilden.
Internet
de.wikipedia.org: Leonhard Nienartowicz (abgerufen 12.09.2024)
de.wikipedia.org: Der Baukreis (abgerufen 12.09.2024)