Hudewald am Geisterbusch in der Wahner Heide mit lichtem Eichenbestand (2024)
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Infotafel zum Hudewald am Geisterbusch in der Wahner Heide (2024)
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Hudewälder sind historische Waldtypen, die als Weide für Vieh genutzt wurden. Diese waren licht und aufgrund des Verbisses der Tiere mit wenig Unterwuchs. Insbesondere Eichen lieferten im Herbst und Winter gutes Futter für Schweine, die man zur Eichelmast in den Wald trieb. Dieser Hudewald in der Wahner Heide wurde nach der Aufgabe der traditionellen Heidewirtschaft und Waldweide, durch die militärische Nutzung offen gehalten. Heute findet wieder eine Beweidung mit Schafen, Ziegen und Rindern im Namen des Naturschutzes und der Kulturlandschaftspflege statt.
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Hudewälder sind historische Waldtypen, die als Weide für Vieh genutzt wurden. Diese waren licht und aufgrund des Verbisses der Tiere mit wenig Unterwuchs. Insbesondere Eichen lieferten im Herbst und Winter gutes Futter für Schweine, die man zur Eichelmast in den Wald trieb. Der Hudewald in der Wahner Heide wurde nach der Aufgabe der traditionellen Heidewirtschaft und Waldweide durch die militärische Nutzung offengehalten. Heute findet wieder eine Beweidung mit Schafen, Ziegen und Rindern statt.
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Die Wahner Heide ist nicht nur das zweitgrößte Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens, sondern dokumentiert auch eine jahrhundertealte Landnutzungsgeschichte. Bis ins 19. Jahrhundert war sie geprägt durch traditionelle Nutzungsformen wie Schaf- und Ziegenbeweidung, Niederwaldwirtschaft, Plaggenhieb und Besenbinderei. Auch das Weiden von Vieh in so genannten Hudewäldern (auch: „Hutewald“ oder „Hütewald“) spielte eine wichtige Rolle.
Hudewald - Historische Waldnutzungsform Hudewälder entstanden durch die jahrhundertelange extensive Nutzung von Wäldern als Viehweiden. Diese Wälder waren licht und aufgrund des Verbisses der Tiere mit wenig Unterwuchs. Neben der Bodenvegetation dienten die Strauchschicht sowie die natürliche Waldverjüngung der Futtergewinnung und auch das Laub konnte als Einstreu in Ställen verwendet werden. Im Herbst und Winter lieferten Eichen gutes Futter für Schweine, die man zur Eichelmast in den Wald trieb. Weit auseinander stehende Mastbäume mit großen, lichtdurchfluteten Baumkronen steigerten die Erträge der Waldfrüchte. Charakteristisch sind auch die Fraßkanten an den Unterseiten der Kronen.
Entstehung auf natürliche Weise Nach der Megaherbivoren-Theorie ist davon auszugehen, dass Heidelandschaften und Hudewälder in Mitteleuropa auch auf natürliche Weise bestehen würden. In den letzten Zwischeneiszeiten - unter vergleichbare Klimabedingungen wie heute - entstanden sie durch den Verbiss von Großwildarten wie Wisent und Elch.
Rolle der militärischen Nutzung Im 20. Jahrhundert verdrängte die militärische Nutzung der Wahner Heide die traditionelle Heidewirtschaft. Durch Panzerübungen und Biwakplätze, wurde die Offenhaltung der Landschaft weiterhin gefördert. Dadurch blieben die charakteristischen Lebensräume erhalten, die heute bedrohten Arten wie dem Mittelspecht Lebensraum bieten.
Schutzkonzept Heute erfolgt eine Beweidung mit Glanrindern, Ziegen und Schafen. Diese nachhaltige Nutzung verhindert die Verbuschung und bewahrt damit die historische Kulturlandschaft sowie selten gewordene Lebensräume.
Kulturlandschaftliche Bedeutung Der Hudewald am Geisterbusch ist ein lebendiges Zeugnis für die Wechselwirkungen von Mensch und Natur. Er zeigt, wie historische Landnutzung zur Entstehung wertvoller Lebensräume beitrug, und wie - paradoxerweise - die langjährige militärische Beanspruchun zum Erhalt dieses selten gewordenen Landschaftstyps beigetragen hat. Das heutige Schutzkonzept verdeutlicht, dass die Pflege von Kulturlandschaft und der Erhalt von biologischer Vielfalt zwei Seiten derselben Medaille sind.
(Bastian Wieland und Nico Wagner, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2024)
Internet wikipedia.org: Die Megaherbivorenhypothese (abgerufen: 31.10.2024)
Literatur
Sticht, Holger Maria (2005)
Natur- und Kulturführer Wahner Heide. Düsseldorf (2. Auflage).
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
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Bastian Wieland (2024), Nico Wagner (2024): „Hudewald am Geisterbusch in der Wahner Heide”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-355493 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
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