Bei Überhalteichen handelt es sich um einzelne Bäume, die beim Abholzen des Niederholzes stehen gelassen wurden, um in das Oberholz aufzuwachsen. Diese Überhälter dienten dann zur Gewinnung von Bau- und Handwerkerholz, waren aber auch als Samen- und Mastbäume (Hudebaum) von Bedeutung.
Ca. 25m unterhalb des Landgrabens zwischen Zimmerschied und Welschneudorf und 20m westlich des Grenzweges zwischen den Forstabteilungen Vordere und Mittlere Kellerheck steht eine alte Überhalteiche. Das Alter konnte mit Hilfe eines Zuwachsbohrers anhand der Jahresringe im Jahr 1998 auf 170-180 Jahre bestimmt werden. Durch ihre breit ausladende Krone und die relativ tief ansetzenden, knorrigen Äste, die teilweise abgebrochen sind, hebt sich die Eiche von den sie umgebenden Buchen deutlich ab. Die breite Krone und die tiefe Beastung weisen darauf hin, dass die Eiche für längere Zeit im Bestand freigestanden hat. Der Umfang des Baumes beträgt ca. einen Meter über dem Erdboden, 3,50m. Die Höhe lag im Jahr 1998 bei ca. 20-24m.

(zusammengestellt von Marco Kilian, Welschneudorf, 2024)