Gedenktafel für die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge am Synagogenplatz in Grevenbroich (2024).
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Der Synagogenplatz in der Grevenbroicher Innenstadt (2024).
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Das Straßenschild am Synagogenplatz in Grevenbroich (2024). Der Text der Hinweistafel darunter lautet: "Hier befand sich bis 1938 der Gebetsraum der jüdischen Bevölkerung. Wurde in der Reichskristallnacht verwüstet. Bürgerschützenverein Grevenbroich."
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Der Synagogenplatz in Grevenbroich (2024).
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Gedenktafel für die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge am Synagogenplatz in Grevenbroich (2024).
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Der Synagogenplatz in der Grevenbroicher Innenstadt (2024).
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Das Straßenschild am Synagogenplatz in Grevenbroich (2024). Der Text der Hinweistafel darunter lautet: "Hier befand sich bis 1938 der Gebetsraum der jüdischen Bevölkerung. Wurde in der Reichskristallnacht verwüstet. Bürgerschützenverein Grevenbroich."
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Der Synagogenplatz in Grevenbroich (2024).
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Im frühen 19. Jahrhundert gab es bereits seit einiger Zeit eine jüdische Gemeinde in Grevenbroich. 1858 wurde in der heutigen Innenstadt eine neue Synagoge gebaut und der Synagogenbezirk Grevenbroich eingerichtet.
Die jüdische Gemeinde Grevenbroich seit dem frühen 19. Jahrhundert: 1858 wurde der Synagogenbezirk Grevenbroich eingerichtet, zu dem folgende Bürgermeistereien gehörten: Grevenbroich, Frimmersdorf-Neurath, Gustorf-Gindorf, Hemmerden-Kapellen, Hülchrath-Neukirchen und Wevelinghoven. 1932 waren Wevelinghoven (8 Personen), Hülchrath (16), Kapellen (2), Hemmerden (11), Gustorf (4) und Frimmersdorf (7) angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 61 (1806) / 47 (1822), um 1880: 81 (1885), 1932: 88, 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1816 wird erstmals eine Synagoge genannt, die angeblich schon mehr als 100 Jahre alt war. 1858 wurde eine Synagoge errichtet, die 1892 (im Kontext der Xantener Ritualmordaffäre) geschändet wurde. 1938 wurde der Innenraum verwüstet, ein Jahr später das Gebäude abgerissen (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Während der Ausschreitungen in Folge des Xantener Ritualmordvorwurfs wurde die Grevenbroicher Synagoge 1892 geschändet. 1891 war in Xanten die Leiche eines ermordeten kleinen Jungen gefunden worden. Weite Teile der Bevölkerung beschuldigten daraufhin den jüdischen Metzger Adolf Buschhoff, den Mord begangen zu haben. Im Zuge dessen kam es zunächst in Xanten, später auch anderswo am Niederrhein zu pogromartigen antisemitischen Ausschreitungen. Buschhoff wurde schließlich im Sommer 1892 freigesprochen, weil er ein lückenloses Alibi vorweisen konnte.
Auch während des Novemberpogroms 1938 wurde die Grevenbroicher Synagoge verwüstet und ein Jahr später abgerissen. Heute befinden sich an ihrem Standort eine Gedenkplakette für die Grevenbroicher jüdische Gemeinde sowie ein Verweis auf die Herkunft des Platznamens am Straßenschild (vgl. Abb.).
Der Text der Hinweistafel lautet: „Hier befand sich bis 1938 der Gebetsraum der jüdischen Bevölkerung. Wurde in der Reichskristallnacht verwüstet. Bürgerschützenverein Grevenbroich.“ (der Novemberpogrom wird hier noch als „Reichskristallnacht“ bezeichnet).
Lage und Objektgeometrie Der genaue Grundriss der Synagoge ist anhand des vorliegenden Kartenmaterials nur schwer nachzuvollziehen. Unter Verwendung der topografischen Karte ALKIS NRW wurde die Lage des heutigen Synagogenplatz mit einer historischen topografischen Karte (1936-1945) verglichen und die Position der Synagoge in der in Letzterer eingezeichneten Häuserzeile ermittelt. Vergleichend wurde auch die Zeichnung Josef Deckers nach Katasterunterlagen (siehe Cames/Herlitz, 1994, S. 69) herangezogen. Demnach befand sich die Synagoge auf dem an die heutige Straße Südwall angrenzenden Teil des Platzes, hinter dem Wohnhaus der Familien Goldstein und Moser. Da beide verwendeten Karten aber nicht vollständig deckungsgleich sind, kann es sich hier nur um eine Annäherung handeln. Hinweise sind willkommen.
Internet de.wikipedia.org: Xantener Ritualmordvorwurf (zuletzt abgerufen: 05.08.2024) de.wikipedia.org: Liste der im deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstörten Synagogen (Nordrhein-Westfalen); Grevenbroich ist hier unter Punkt 52 gelistet (zuletzt abgerufen: 05.08.2024)
Literatur
Cames, Hubert; Herlitz, Ulrich (Hgs.) (1994)
Geschichte der Juden in Grevenbroich. Fragmente sieben jüdischer Gemeinden. S. 63ff., Grevenbroich.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 438f., Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 45, Bonn.
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