Die katholische Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Grevenbroich-Gustorf (2017)
Copyright-Hinweis:
Spiegelberg, Jan
Fotograf/Urheber:
Jan Spiegelberg
Medientyp:
Bild
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Die katholische Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt in Grevenbroich-Gustorf (2017)
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Bereits von Weitem ist der hohe Turm der neogotischen Gustorfer Pfarrkirche zu sehen. Erzbischof Konrad von Hochstaden, der 1248 den Grundstein zum Bau der gotischen Kathedrale in Köln gelegt hat, übertrug Gustorf aus dem Besitz seiner Familie an das Kölner Erzstift. Die Kirche von Gustorf wird 1269 erstmals erwähnt. Aus ihr stammen die Gustorfer Chorschranken, deren Kopien heute in dem neogotischen Nachfolgebau von 1874-76 zu sehen sind. Die Steinreliefs gelangten im 19. Jahrhundert nach Bonn in das LVR-Landesmuseum und gehören dort zu den wichtigsten Exponaten. Es handelt sich um die Hauptwerke romanischer Skulptur aus kölnischer Produktion. Es gibt in diesem Umfang keine anderen Kölner Bildwerke des 12. Jahrhunderts, die eine derartige Lebendigkeit in Mimik und Gestik besitzen. Erhalten haben sich die Darstellung von Christus als Weltenherrscher (Pantokrator) inmitten der Apostel, der Verkündigung an die Hirten, der Muttergottes mit den Heiligen Drei Königen sowie der Frauen am leeren Grab. Durch die Bezugnahme des Weihnachtsgeschehens und der Passion auf Christus als Pantokrator zeigen die um 1140 entstandenen Chorschranken dasselbe Bildprogramm wie die drei Jahrzehnte zuvor entstandene Puerta de las Platerías der Kathedrale von Santiago. Über Santiago hinaus geht die Darstellung von Christus, der in einer dreifachen Würde als Beherrscher der Welt (durch Sonne und Mond), als Lehrer (durch das Buch) und als Priester (durch die Stola) gezeigt wird, eine einmalige Darstellung in der abendländischen Kunst des Mittelalters. Einflüsse hat offenbar die Buchmalerei aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ausgeübt. Die kunstwissenschaftliche Forschung schließt aus, dass diese Arbeiten für eine Dorfkirche entstanden sind. Vielmehr wird eine Herkunft aus der Prämonstratenserstiftskirche Knechtsteden (südlich von Neuss) oder aus der Kölner Kollegiatskirche St. Maria ad Gradus, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Ostseite des Domes gestanden hat, in Erwägung gezogen.
Die Objektgeometrie stellt den Ort in dem Umfang dar, wie sich die Siedlung auf den historischen Karten der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) darstellt (vgl. die Karten in der Kartenansicht).
(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 181-182, Köln.
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