Haus zum Schwanen in der Eisengasse

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Hilden
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 10′ 6,75″ N: 6° 55′ 54,96″ O 51,16854°N: 6,93193°O
Koordinate UTM 32.355.417,66 m: 5.670.600,69 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.225,01 m: 5.670.809,83 m
  • Das Haus zum Schwanen in der Eisengasse in Hilden, Ansicht der nach Südwesten und Südosten zeigenden Fassaden (2024).

    Das Haus zum Schwanen in der Eisengasse in Hilden, Ansicht der nach Südwesten und Südosten zeigenden Fassaden (2024).

    Copyright-Hinweis:
    Hotz, Rainer / CC BY-NC-SA 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Rainer Hotz
    Medientyp:
    Bild
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  • Das Haus zum Schwanen in der Eisengasse in Hilden, Ansicht der zur Schwanenstraße gerichteten Fassade (2024). Das Fachwerkgebäude wurde 1978 von der Berliner Straße in die Eisengasse versetzt.

    Das Haus zum Schwanen in der Eisengasse in Hilden, Ansicht der zur Schwanenstraße gerichteten Fassade (2024). Das Fachwerkgebäude wurde 1978 von der Berliner Straße in die Eisengasse versetzt.

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    Hotz, Rainer / CC BY-NC-SA 4.0
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    Rainer Hotz
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Das „Haus zum Schwanen“ (auch: „Haus zum Schwan“) entstand in seiner jetzigen Form im 18. Jahrhundert. Seine ursprüngliche, viel ältere Erscheinung kennen wir nicht mehr. Tatsächlich steht das Fachwerkhaus auch nicht mehr dort, wo es vor Jahrhunderten gebaut wurde, und hat damit eine im Wortsinne bewegte Vergangenheit.

Gebaut wurde das Haus ursprünglich im 16. Jahrhundert (vermutlich zwischen circa 1550 und 1585) an seinem ersten Standort nahe der Berliner Straße als sogenannter Abspliß (frei stehendes Nebengebäude) zum „Haus in der Schmitten“. Dort lebten der Gerichtsschreiber Peter Drees und seine Ehefrau Margarethe. 1560 wurde ihr gemeinsamer Sohn Wilhelm Fabry (1560-1634) geboren, der unter seinem latinisierten Namen Guilhelmus Fabricius Hildanus als Wundarzt in ganz Europa berühmt werden sollte.
Im benachbarten „Schwanengut“ lebte zu der Zeit Dietrich auf der Koulen, Wilhelm Fabrys Onkel mütterlicherseits. Weitere bekannte Besitzer waren der Schultheiß Adolf Hoff, die reformierte Kirchengemeinde Hildens und die Familie Holthaus.

Im Jahr 1974 erwarb die Stadt Hilden das Gebäude. Als zwischen 1977 und 1978 die Berliner Straße verbreitert wurde, musste das Haus weichen. Es sollte allerdings nicht abgerissen, sondern 120 Meter stadteinwärts nach Süden versetzt werden.
Unter der Leitung des Landeskonservators wurde es sorgfältig abgebaut und in seine Einzelteile zerlegt. Das Haus hatte mehrere Umbauten hinter sich und befand sich nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand. Die Freilegung des Fachwerks sorgte für eine Überraschung: Die Balken waren so exakt vermessen und so präzise ineinander gefügt, dass das alte Baumaterial fast unverändert für den Wiederaufbau in der Eisengasse genutzt werden konnte.
Nur das Dach wurde nach historischem Vorbild komplett erneuert, inklusive der Wetterfahne in Form eines Schwans. Der Schwan galt während der Reformation als Symbol für Martin Luthers Erneuerung des Glaubens. Der „Lutherschwan“ ersetzte in vielen reformierten Häusern den Wetterhahn.

Wegen drohender Wasserschäden durch Risse im teils abblätternden Putz der denkmalgeschützten Fachwerkhausfassade erfolgte 2009 eine Sanierung. Bei dieser auf Kosten von 70.000 € veranschlagten Maßnahme wurden Lücken in der Holzkonstruktion geschlossen sowie Hölzer teils abgeschliffen und neu gestrichen. Anschließend wurde auf die Ziegel in den Gefachen neuer atmungsaktiver Muschelkalkputz aufgebracht (rp-online.de).

Heute befinden sich im Haus zum Schwanen vier Seniorenwohnungen. In unmittelbarer Nähe zum Haus liegen die westlich vorbeiführende Schwanenstraße und der von dieser abzweigende Schwanenplatz.

Baudenkmal
Das Haus zum Schwanen wurde am 30. April 1990 mit der Nummer 47 in die Liste der Hildener Baudenkmäler aufgenommen.

(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)

Internet
rp-online.de: Hilden - Haus zum Schwan wird saniert (Text D. Schmidt-Elmendorff, RP-online vom 06.04.2009, abgerufen am 12.07.2024)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Hilden (abgerufen 12.07.2024)
rheinische-geschichte.lvr.de: Wilhelm Fabry, Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie (1560-1634) (abgerufen 30.07.2024)

Literatur

Ebert, Michael; Unger, Ulrike (1986)
Dönekes und Heimatkunde. Geschichte und Geschichten aus Hilden. S. 36, Düsseldorf.
Ruland, Wolfgang (2006)
Hilden. S. 48, Hilden.
Stephainski, Andreas (Hrsg.) (2012)
Zeit-Reise - 1000 Jahre Leben in Hilden, 150 Jahre Stadtrechte. S. 105, Göttingen.

Haus zum Schwanen in der Eisengasse

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Eisengasse 1
Ort
40721 Hilden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1700 bis 1800

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Empfohlene Zitierweise
Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz: „Haus zum Schwanen in der Eisengasse”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354205 (Abgerufen: 30. April 2025)
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