Friedhof in Küdinghoven

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 43′ 46,55″ N: 7° 09′ 4,35″ O 50,7296°N: 7,15121°O
Koordinate UTM 32.369.522,98 m: 5.621.385,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.581.323,53 m: 5.622.198,10 m
  • Terrassen des Friedhofs Küdinghoven

    Terrassen des Friedhofs Küdinghoven

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  • Friedhof Küdinghoven mit Kirche

    Friedhof Küdinghoven mit Kirche

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  • Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopa) auf dem Friedhof Küdinghoven

    Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopa) auf dem Friedhof Küdinghoven

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  • Furchenbiene auf Ferkelkraut auf dem Friedhof Küdinghoven

    Furchenbiene auf Ferkelkraut auf dem Friedhof Küdinghoven

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  • Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) auf dem Friedhof Küdinghoven

    Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) auf dem Friedhof Küdinghoven

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  • Veilchen auf dem Friedhof Küdinghoven

    Veilchen auf dem Friedhof Küdinghoven

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  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) auf dem Friedhof Küdinghoven

    Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) auf dem Friedhof Küdinghoven

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  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes) an Mauer auf dem Friedhof Küdinghoven

    Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes) an Mauer auf dem Friedhof Küdinghoven

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Der 1,92 Hektar große Friedhof Küdinghoven von 1845 liegt landschaftlich reizvoll im Hang des Ennerts, dem nördlichsten Teil des Naturschutzgebiets „Siebengebirge“.

Kulturhistorisches
Küdinghoven war im Mittelalter ein zentraler Kirchort, ein eigener Verwaltungsbezirk und Hochgericht. Die Honschaften Ramersdorf, Limperich, Ober- und Niederholtorf, Beuel und zur Hälfte Bechlinghoven gehörten zu Küdinghoven. Bis ins 13. Jahrhundert war die „Herrschaft Küdinghoven“ der Grafschaft Sayn angegliedert. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts unterstand Küdinghoven dann durch Erbfolge der „Herrschaft Löwenberg“. Unter Napoleon wurden die beiden Kirchspiele Küdinghoven und Vilich im Jahr 1808 zusammengeführt. Auch in preußischer Zeit blieb dies bestehen, bis daraus die Gemeinde Beuel entstand, die 1952 Stadtrechte erhielt. Beuel selbst wurde inklusive Küdinghoven 1969 von der Stadt Bonn eingemeindet.

Durch den erforderlichen Kirchenneubau auf dem alten Friedhof entstand in den Jahren 1845 bis 1847 der neue Kirchhof an dem direkt anschließenden Ennerthang und wurde 1877 erweitert. 26 Grabkreuze aus der Zeit zwischen 1620 und 1787 wurden bei dem Neubau der Kirche abseits gelagert. Erst 1950 schuf man einen Grabkreuzgarten, auf dem sie neu aufgestellt wurden. Die mehrfache und unterschiedliche Terrassierung des Friedhofhanges mit altem Baumbestand macht das Gelände zu einer parkartigen Anlage. Attraktiv ist das Wasserschöpfbecken auf einem Terrassenplateau.

Naturkundliches
Der Friedhof Küdinghoven ist im Ennert-Hang angelegt worden, terrassiert und mit lückigem Baumbestand. Er ist äußerst wärmegetönt. Die höheren Bäume werden überwiegend von Nadelgehölzen (Schwarz-Kiefern, Atlas-Zedern und Pappeln) gebildet. Ansonsten kommen nur wenige höhere Gehölze auf dem Friedhof vor. Angrenzend an den Friedhof befindet sich ein strukturreicher Laubmischwald, der von der A 59 vom restlichen Ennerthöhenzug abgetrennt ist. Der Friedhof gehört mit 64 ermittelten Wildblumenarten zu den artenreicheren, trotz seiner geringen Größe von knapp 2 ha. Durch seine sehr exponierte Lage und die vielen Mauern wachsen hier u.a. einige Spaltenbewohner wie Zimbelkraut, Weiße Fetthenne, Scharfer Mauerpfeffer, Mauerraute oder Braunstieliger Streifenfarn. Aber auch einige Frühjahrsblüher wie Winterling, Mitschenko-Blaustern, Armenische Traubenhyanzinthe oder die Goldnessel sind hier zwischen Februar und März zu bestaunen.
Insgesamt 19 Brutvogelarten kommen auf dem Friedhof vor. Auf Grund der vorhandenen Nistkästen finden sich dennoch auf diesem höhlenarmen Friedhof Höhlenbrüter (Kleiber, Kohl- und Blaumeise). Der größte Anteil bei den Bruttypen wird von Gebüsch- und Baumbrütern (Eichelhäher, Amsel, Rotkehlchen u.a. gestellt. Zusammen macht dieser 70 % der Brutreviere aus. Bemerkenswert ist die Anwesenheit des Girlitzes, der zumindest einen Teil des Friedhofs als Lebensraum nutzt.
In einem südlichen, abgegrenzten Teil des Friedhofs befindet sich eine äußerst strukturreiche Fläche mit einzelnen einheimischen und blütenreichen Feldgehölzen. Hier ist die Anwesenheit von Reptilien (Waldeidechse und Blindschleiche) sehr wahrscheinlich.

(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)

Internet
www.bonn.de: Friedhof Küdinghoven (abgerufen 25.11.2024)

Literatur

Feldhaus, Claudia (2015)
Schweigende Oasen. Friedhöfe und Gedenkstätten in Bonn. Bonn. Online verfügbar: www.bonn.de, abgerufen am 07.11.2024

Friedhof in Küdinghoven

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchstraße
Ort
53227 Bonn - Küdinghoven
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1845

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Monika Hachtel, Peter Tröltzsch, Claudia Feldhaus (2023): „Friedhof in Küdinghoven”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354187 (Abgerufen: 30. April 2025)
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