Im Mittelalter wurden die Verstorbenen über einen Feldweg, den Buschdorfer Kirchweg, zur Pfarrei Graurheindorf getragen und dort beerdigt. Der Friedhof in Buschdorf entstand erst 1904 auf Initiative der Witwe des Buschdorfer Gemeindevorstehers Ludwig Schopp, der in Graurheindorf beerdigt wurde. Seine Ehefrau spendete das Grundstück, 3000 Goldmark und die Rotbuchen, die heute noch das Gelände prägen.
In der Mitte des gesamten Geländes fällt die axiale Anordnung von vier Gräbern auf. In einem der vier Gräber ist die Stifterfamilie Schopp bestattet, in den anderen drei Grabstellen weitere Gemeindemitglieder, die sich um das Wohl der Gemeinde verdient gemacht haben.
Die schlichte geklinkerte Trauerhalle wurde in den Jahren 1968 bis 1970 mit einem großen Vordach für Aufbahrungen im Freien gebaut. Gleichzeitig wurde der Eingang neu gestaltet. Eine Erweiterung des Friedhofes nahm man in den 1980er Jahren vor.
Von einer Bestattungskontinuität zeugt ein römischer Sarkophag aus Stein vom Ende des 2. Jahrhunderts im Eingangsbereich des Buschdorfer Friedhofes. Er wurde 1984 in Buschdorf gefunden und 1987 nahe der Trauerhalle aufgestellt. Er enthielt neben dem Skelett und Münzen auch ein zierliches Riechfläschchen aus blauem Glas, das heute im LVR-LandesMuseum Bonn ausgestellt ist. Schon im Jahre 1869 wurde ein römischer Bleisarg gefunden, beziehungsweise die Reste eines mit Blei ausgekleideten Holzsarges.
Auf dem Friedhof ruhen neben Adolf Heuser, nach Max Schmeling der beste Boxer in Deutschland, Joseph Kluth, Gemeindevorsteher von 1921 bis 1930, und Aloys Müller (1879 bis 1952), Pastor der Gemeinde Buschdorf und Philosophieprofessor an der Bonner Universität.
(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)
Internet
www.bonn.de: Friedhof Buschdorf (abgerufen 25.11.2024)