Kulturhistorisches
Der in den Jahren 1929 bis 1930 entstandene Friedhof in Niederholtorf liegt am Waldrand, nahe des Naturschutzgebietes Ennert. Der dörfliche Friedhof ist eine kleine rechteckige Anlage mit einem Hauptweg in der Mitte und drei Querwegen. Ein Ehrenmal mit Soldatengräbern ist am hinteren Ende des mittleren Hauptweges zu finden. Auf der anderen Straßenseite findet sich die dazugehörige Antoniuskirche. Aufgrund der Waldrandlage hat das Areal einen waldartigen Charakter. Das Gelände ist in den 1970er Jahren erweitert worden.
Naturkundliches
Der Friedhof ist zu Zweidrittel mit höheren Bäumen bestanden, im Osten gibt es eine große Freifläche, die zum Waldrand mit einem dichten, artenreichen Feldgehölz abschließt. Insgesamt fanden sich 46 heimische Wildblumen, darunter viele Arten, die gut in Waldrandlage gedeihen: Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana), Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida), Wald-Erdbeere (Fragaria vesca), Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) und Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba).
Der Friedhof grenzt unmittelbar an das bewaldete Naturschutzgebiet Siebengebirge an und ist dadurch gut erreichbar für wildlebende Tierarten. So brüten - unterstützt durch Nistkästen - u.a. die typischen Waldrandarten wie der Star. Mit der Ringelnatter lässt sich mit etwas Glück auch eine heimische Reptilienart beobachten. Zur Unterstützung wurde ihr im Rahmen des LVR-Naturschutzprojekts „Lebensstätte Friedhof“ im Jahr 2023 ein spezieller Unterschlupf errichtet.
(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)
Internet
www.bonn.de: Friedhof Niederholtorf (abgerufen 25.11.2024)