Friedhof an der Adelheidisstraße in Vilich

Friedhof Vilich Adelheidisstraße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 45′ 12,67″ N: 7° 07′ 40,14″ O 50,75352°N: 7,12782°O
Koordinate UTM 32.367.939,45 m: 5.624.087,17 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.631,32 m: 5.624.833,83 m
  • Stiftskirche am Friedhof Vilich

    Stiftskirche am Friedhof Vilich

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Bonn / Rhein-Erft
    Fotograf/Urheber:
    Tarja Richter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) auf dem Friedhof Vilich

    Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) auf dem Friedhof Vilich

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Bonn / Rhein-Erft
    Fotograf/Urheber:
    Tarja Richter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Bewachsene alte Mauer auf dem Friedhof Vilich

    Bewachsene alte Mauer auf dem Friedhof Vilich

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Bonn / Rhein-Erft
    Fotograf/Urheber:
    Tarja Richter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes) auf dem Friedhof Vilich

    Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes) auf dem Friedhof Vilich

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Bonn / Rhein-Erft
    Fotograf/Urheber:
    Tarja Richter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) auf dem Friedhof Vilich

    Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) auf dem Friedhof Vilich

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Bonn / Rhein-Erft
    Fotograf/Urheber:
    Tarja Richter
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der Friedhof Vilich an der Adelheidistraße ist wohl der älteste Friedhof der Bundesstadt Bonn. Der 0,48 Hektar große Friedhof steht vollständig unter Denkmalschutz.

Bereits für das erste Jahrtausend konnten bei Vilich eisenzeitliche Gräber und Einzelfunde nachgewiesen werden. Im Jahre 1905 wurde in Schwarzrheindorf nahe der Kirche ein fränkisches Gräberfeld aus dem siebten Jahrhundert entdeckt. Der Friedhof selbst ist einer der ältesten christlichen Begräbnisplätze im rechtsrheinischen Stadtgebiet von Bonn. Die Friedhofsanlage liegt auf dem früher deutlich sichtbareren Kirchberg und ist Bestandteil des Beringes des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters, des späteren Damenstifts Vilich und somit auf stiftischem Eigentum entstanden. Vilich war Mutterkirche für fünf andere Pfarreien und hatte den Kirchhof nachweislich an der alten Pfarrkirche.

Das Kloster wurde bereits um 978 errichtet. Daraufhin hat es zwei Kirchenbauten gegeben: sowohl die Stiftskirche als auch die alte Pfarrkirche, die 1144 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sie stürzte 1765 ein, als das Sieg-Hochwasser den Kirchberg unterspülte. Das Stift wurde 1803 aufgelöst. Die Steine der alten Pfarrkirche wurden für die Erweiterung der Stiftskirche verwendet. Die letzten Reste verschwanden erst 1812 im Zuge einer Versteigerung. Laut einer Karte aus dem Jahr 1703 dehnte sich der Friedhof Richtung Norden bis an die Uferböschung der Sieg aus, wo sich heute mehrere Schulgebäude befinden. Gen Osten erweiterte sich der Friedhof bis zum Burgweg, der heutigen Adelheidisstraße. Auf dem Friedhof wurden auch die Verstorbenen von Beuel und Combahn, Vilich-Rheindorf und Schwarzheindorf, Pützchen und Geislar bestattet, bis diese ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zuge eigener Pfarrwerdung auch eigene Pfarrfriedhöfe anlegten.
Die Klostermauer stammt im wesentlichen aus dem 12. Jahrhundert. Der Friedhof erhielt Ende des 19. Jahrhunderts zusätzlich eine eigene Mauer aus Feldbrandziegeln, in die die Grabkreuze des ehemaligen Pfarrkirchhofes eingelassen wurden. Heute sind noch 243 Grabkreuze aus dem 16. bis 18. Jahrhundert vorhanden, die zum Teil sehr verwittert sind. Das älteste datierte Kreuz stammt von 1590.

Auf dem Friedhof sind mehrere nennenswerte Personen beigesetzt. Es beginnt mit den Schöffen des freiadeligen Stiftes Schwarzrheindorf, beispielsweise Peter Bergen, gestorben 1705. Mehrere Bürgermeister der Samtgemeinde Vilich haben hier ihre letzte Ruhe gefunden: Leonhard Stroof (1757 bis 1825), Ignatz Schnorrenberg (1823 bis 1900) und Gabriel Pfingsten (1778 bis 1857). Der Kaplan an Sankt Remigius und spätere Pfarrer in Küdinghoven und Vilich, Paul Joseph Peiffer, ist hier ebenso bestattet. Weiterhin ruhen auf dem Friedhof die Gutsbesitzer de Claer und Otto Weinlig von Burg Lede (bis beziehungsweise ab 1904). Außerdem hat die Familie Berghe von Trips von der Burg Hemmersbach im Erftkreis hier ihr Familiengrab.

Denkmal
Der Friedhof Vilich an der Adelheidisstraße ist ein eingetragenes Denkmal der Stadt Bonn (A 673).

(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)

Internet
www.bonn.de: Friedhof Vilich Adelheidisstraße (abgerufen 25.11.2024)
www.bonn.de: Denkmalliste der Stadt Bonn (abgerufen 25.11.2024)

Literatur

Feldhaus, Claudia (2015)
Schweigende Oasen. Friedhöfe und Gedenkstätten in Bonn. Bonn. Online verfügbar: www.bonn.de, abgerufen am 07.11.2024

Friedhof an der Adelheidisstraße in Vilich

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Adelheidisstraße
Ort
5325 Bonn - Vilich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Monika Hachtel, Peter Tröltzsch, Claudia Feldhaus (2023): „Friedhof an der Adelheidisstraße in Vilich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354158 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
Seitenanfang