Reformationskirche am Markt in Hilden

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Hilden
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 10′ 5,9″ N: 6° 55′ 57,08″ O 51,16831°N: 6,93252°O
Koordinate UTM 32.355.458,16 m: 5.670.573,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.266,59 m: 5.670.784,08 m
  • Blick über den Alten Markt in Hilden in Richtung Nordwesten, links im Bild die Reformationskirche (2024).

    Blick über den Alten Markt in Hilden in Richtung Nordwesten, links im Bild die Reformationskirche (2024).

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  • Blick auf die Reformationskirche in Hilden in Richtung Westen (2024), am Ende der Mittelstraße ist die Stadthalle erkennbar.

    Blick auf die Reformationskirche in Hilden in Richtung Westen (2024), am Ende der Mittelstraße ist die Stadthalle erkennbar.

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  • Blick auf den Alten Markt mit der Reformationskirche in Hilden (2024). Am Ende der Mittelstraße ist die Stadthalle erkennbar.

    Blick auf den Alten Markt mit der Reformationskirche in Hilden (2024). Am Ende der Mittelstraße ist die Stadthalle erkennbar.

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  • Die Reformationskirche am Alten Markt in Hilden, gesehen von der Einmündung der Schulstraße zur Mittelstraße (2024).

    Die Reformationskirche am Alten Markt in Hilden, gesehen von der Einmündung der Schulstraße zur Mittelstraße (2024).

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Die Hildener Reformationskirche gilt als ältestes Steinbauwerk Hildens und zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischer Architektur im Rheinland.
Die Kirche steht auf den Fundamenten mehrerer Vorgängerbauten. Im 10. Jahrhundert stand hier eine Saalkirche, die als Hofkapelle für das erzbischöfliche Tafelgut Hilden diente und während des 11. und 12. Jahrhunderts mehrfach erweitert wurde. Anfang des 13. Jahrhunderts (um 1225) wurde sie komplett neu in ihrer heutigen Form erbaut. Geweiht wurde sie dem Heiligen Jakobus, dem Schutzpatron der Pilger (Jacobus Maior bzw. der Große oder Jakobus der Ältere).

Im Inneren zeigt sich die Kirche als dreischiffige Emporenbasilika mit Chorhaus, Apsis und Westturm, bei der ein Hauptschiffsjoch jeweils von zwei Seitenschiffsgewölben flankiert wird. Die Seitenemporen sind mit Kreuzgratgewölben versehen. Die Kirche zeichnet ein strenges Proportionsschema aus: Die Breite des Hauptschiffes entspricht der doppelten Breite eines Nebenschiffs. Damit ergibt sich als Grundgedanke des Bauwerks ein Kubus von ca. 14 x 14 x 14 Metern.

Mit ihrer zentralen Lage am Markt blieb die Kirche über Jahrhunderte Zentrum des religiösen Lebens in Hilden, nach dem Dreißigjährigen Krieg fiel sie jedoch um 1650 der reformierten Gemeinde zu. Bis heute ist sie die Pfarrkirche der evangelischen Gemeinde in Hilden. Den Namen Reformationskirche erhielt sie erst über drei Jahrhunderte später, im Jahr 1958.
Die Katholiken nahmen die beweglichen Kirchenschätze („Ornamenta“) mit und konnten erst Jahrzehnte später wieder mit einer kleinen Holzkirche als Vorgängerin der späteren Kirche Sankt Jacobus ein eigenes Gotteshaus errichten.

1695 stürzte der romanische Turm der nun evangelischen Kirche ein und wurde drei Jahre später wieder aufgebaut.
Die erste Orgel wurde 1754 fertiggestellt. Sie stammt von dem Orgelbaumeister Johann Wilhelm Schöler. Das aufwendig geschnitzte barocke Orgelprospekt ist noch erhalten. Das ursprüngliche Orgelwerk hingegen wurde mehrfach überarbeitet und 1970 durch ein modernes Werk des Berliner Orgelbauers Karl Schuke ersetzt.
1901 wurde der durch Ruß stark verschmutzte Außenputz abgeschlagen und das ursprüngliche Bruchsteinmauerwerk aus Trachyt und Tuffstein wieder sichtbar gemacht.
1973 erhielt das zur Mittelstraße gelegene Südportal eine zweiflügelige Bronzetür, die von dem Künstler Ulrich Henn geschaffen wurde. Die zehn paarweise angeordneten Hochreliefs zeigen Szenen aus dem Leben Jesu. Während die rechte Seite mit den Taten Jesu göttliche Barmherzigkeit darstellt, kommt auf der linken Seite mit der Passion und dem bethlehemischen Kindermord die menschliche Grausamkeit zum Ausdruck (www.evangelisches-hilden.de).
Ein Erkennungszeichen der Kirche ist auch ihr ungewöhnlicher Wetterhahn, der auf der Kirchturmspitze thront und die Inschrift trägt:
Ich krähe nicht, doch zeige ich den Wind,
zu Hilden auf dem Kirchturm man mich findt.

Baudenkmal
Die Reformationskirche wurde am 13. Juli 1987 mit der Nummer 29 in die Liste der Hildener Baudenkmäler aufgenommen.

(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)

Quelle
Ottomar Moeller, Die evangelische, ehemalige St. Jacobi-Kirche zu Hilden, in: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. XXX, Berlin 1880, H. XI-XII, S. 534-536 (Volltext online unter nbn-resolving.de (abgerufen 24.06.2024))

Internet
de.wikipedia.org: Reformationskirche Hilden (abgerufen 24.06.2024)
www.evangelisches-hilden.de: Die Bronzetüren der Reformationskirche (abgerufen 24.06.2024)
www.heiligenlexikon.de: Ökumenisches Heiligenlexikon, Jakobus der Ältere (abgerufen 24.06.2024)

Literatur

Clemen, Paul / Clemen, Paul (Hrsg.) (1894)
Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 3.1.) S. 113, Düsseldorf.
Dehio, Georg (1967)
Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland - Nordrhein-Westfalen 1. S. 238, München.
Ebert, Michael; Unger, Ulrike (1986)
Dönekes und Heimatkunde. Geschichte und Geschichten aus Hilden. S. 56, Düsseldorf.
Haafke, Udo (2014)
Hilden. Die schönsten Seiten - At its best. Erfurt.
Huckenbeck, Ernst / Museums- und Heimatverein Hilden e.V. (Hrsg.) (2007)
Die Reformationskirche in Hilden. Geschichte und Geschichten. S. 7-29, Hilden.
Ruland, Wolfgang (2006)
Hilden. Hilden.
Stephainski, Andreas (Hrsg.) (2012)
Zeit-Reise - 1000 Jahre Leben in Hilden, 150 Jahre Stadtrechte. Göttingen.

Reformationskirche am Markt in Hilden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Markt 18
Ort
40721 Hilden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 922 bis 1225

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Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz: „Reformationskirche am Markt in Hilden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354106 (Abgerufen: 30. April 2025)
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