Die lebensgroße Bronzefigur des Bildhauers Karl-Henning Seemann (1934-2023) ist eine allegorische Darstellung der selbstzerstörerischen Elemente unserer Zivilisation: hemmungsloser Konsum, Geldgier, Gewalt, die fatale Idee von der Erfüllbarkeit aller Wünsche. Die kraftvolle Figur verteilt in einer dynamischen Vorwärtsbewegung das Unheil, das dem Gefäß an ihrer Hüfte entströmt wie eine dunkle Welle.
Ihr markanter Standort zwischen St.-Jacobus-Kirche und der Hildener Einkaufsmeile Mittelstraße unterstreicht die aktuelle Bedeutung des antiken Mythos.
Karl-Henning Seemann schuf die Bronzeplastik 1996/97 im Auftrag der Stadt Hilden als Gegenstück zur Figur der „Eiligen Einkäuferin“, die vor der Reformationskirche am westlichen Ende der Mittelstraße steht.
Beide Figuren reflektieren auf ihre eigene Art unsere Konsumgewohnheiten und bilden mit ihren prominenten Standpunkten vor den religiösen Zentren der Innenstadt sowohl topographisch als auch inhaltlich eine Art Grenzmarkierung der Fußgängerzone.
(Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)
Internet
www.projekt-gutenberg.org: Gustav Schwab, Sagen des klassischen Altertums, Erster Teil (1838), Erstes Buch, Prometheus (abgerufen 24.06.2024)
www.khseemann.de: Karl-Henning Seeman, Bildhauer (1934-2023), Hilden: Pandora (abgerufen 24.06.2024)
geoportal.hilden.de: Bildung, Freizeit & Kultur, Kunst im öffentlichen Raum, Prof. Karl-Henning Seemann: Pandora (Bronze Skulptur, 1996/97) (PDF-Datei, 154 kB, abgerufen 24.06.2024)