Die Plastik formuliert Konsum- und Zivilisationskritik, allerdings weniger düster als ihr Gegenstück, die Figur der „Pandora“ vor der St. Jacobus-Kirche am anderen Ende der Mittelstraße. Die drei Beine der Einkäuferin, die ihren schnellen Lauf verdeutlichen, sind ein Stilmittel, das aus Cartoons bekannt ist und ein Element von Humor und mildem Spott mit einbringt.
Der deutsche Bildhauer Karl-Henning Seemann (1934-2023) wurde in Wismar geboren. Er lebte und arbeitete in Löchgau bei Bietigheim in Baden-Württemberg. Von 1974 bis 1997 lehrte er als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. 1966 wurde er mit dem Rudolf-Wilke-Preis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Seit 1961 arbeitete Seemann im öffentlichen Auftrag als Bildhauer. Kennzeichnend für den Stil seiner Bronzeplastiken und Brunnenfiguren sind kräftige, sogar massige Gestalten, deren Körperlichkeit auszuufern scheint. Die Anatomie des menschlichen Körpers stellt er häufig ungeschönt und manchmal grotesk dar. Seine Werke bewegen sich im Spannungsfeld zwischen körperlicher Genauigkeit und Abstraktion. Seine Plastiken sind in zahlreichen deutschen Städten zu sehen.
(Barbara A. Lenartowicz-Senguel und Rainer Hotz, im Auftrag des Kulturamts der Stadt Hilden, 2024)
Internet
www.khseemann.de: Karl-Henning Seeman, Werke nach Orten (abgerufen 03.07.2024)
geoportal.hilden.de: Bildung, Freizeit & Kultur, Kunst im öffentlichen Raum, Prof. Karl-Henning Seemann: Eilige Einkäuferin (Bronze, 1992) (PDF-Datei, 151 kB, abgerufen 03.07.2024)