Zolltor in Leutesdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Leutesdorf
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 26′ 52,61″ N: 7° 23′ 21,62″ O 50,44795°N: 7,38934°O
Koordinate UTM 32.385.647,44 m: 5.589.676,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.598.722,97 m: 5.591.157,92 m
  • Zolltor in Leutesdorf von Süden (1955)

    Zolltor in Leutesdorf von Süden (1955)

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  • Zolltor in Leutesdorf von Norden (1955)

    Zolltor in Leutesdorf von Norden (1955)

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  • Zolltor in Leutesdorf im Winter (2021)

    Zolltor in Leutesdorf im Winter (2021)

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Das Zolltor wurde 1547 erbaut. 1690 wurde es vom kurtrierischen Hofbaumeister Johann Christoph Sebastiani im Barockstil umgestaltet.
Der Leutesdorfer Zoll wird erstmals am 24. Januar 1309 erwähnt. Kaiser Heinrich VII. überließ dem Aachener Geldverleiher Bartholomäus den Leutesdorfer Zoll zur Begleichung seiner Schulden. Im April 1309 kaufte er ihn wieder zurück. Nach dem Tod Heinrichs 1313 wird vereinbart, dass der Kölner Erzbischof jährlich 200 Pfund Turonenser Königsgroschen als Entschädigung für den von ihm angerichteten Schaden am Leutesdorfer Zoll zu entrichten hat.
Von da an finden sich 300 Jahre lang keine geschichtlichen Eintragungen mehr über den Leutesdorfer Zoll. Im Jahr 1616 wird in Hammerstein ein neuer Zoll errichtet, der wird aber wegen des Dreißigjährigen Krieges nach Leutesdorf verlegt. Erstmals 1638 tauchen in Taufbüchern wieder Leutesdorfer Zöllner auf. Ende 1688 war der Zoll nicht mehr besetzt. 1690 lässt der Kurfürst das Zollgebäude instand setzen, was mehrere Rechnungen belegen.
Dass die Zöllner sehr wohlhabend gewesen sein müssen, beweisen die vier herrschaftlichen Häuser, die sich an das Zolltor anschließen. Sie tragen in Mauerankern die Zahlen 1687, 1770 und 1780. Die Zöllner, Beseher und Nachgänger erbauten sie auf eigene Rechnung und sie gingen bei ihrem Tod auf die Nachfolger über. 1805 wurde der Leutesdorfer Zoll aufgehoben.
Heute, nach einer aufwändigen Renovierung, ist das Zolltor eine Außenstelle des Standesamtes in privatem Besitz. Bei den Renovierungsarbeiten wurde im Keller eine gusseiserne Ofenplatte mit dem Wappen des Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck gefunden. Auf der Südseite sind Hochwassermarken aus verschiedenen Jahrhunderten. Neben dem Schlussstein ist eine kleine Statue des Dorfheiligen Sankt Laurentius mit einer Jahreszahl, die nichts mit dem Jahr des Neubaus des Zolltores zusammenhängt.

Kulturdenkmal
Das Zolltor in der August-Bunge-Allee 11 ist unter Denkmalschutz gestellt. Es wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Neuwied (Stand 09.02.2023, dort S. 23) geführt. Der Eintrag lautet: August-Bungert-Allee 11
ehem. Zolltor, südliche Begrenzung der ehem. Ortsbefestigung; Torhaus, bez. 1533, anschließender Rundturm, 1690 mit Haube versehen

Schröder, Kurt, Leutesdorf 2024

Internet
wikipedia.org: Zolltor (abgerufen am 20.06.2024)

Zolltor in Leutesdorf

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
August-Bungert-Allee 11
Ort
56599 Leutesdorf / Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1547

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Empfohlene Zitierweise
Schröder, Kurt, Leutesdorf 2024 (2024): „Zolltor in Leutesdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354087 (Abgerufen: 1. Mai 2025)
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