Oberforstmeister Klaus Volkening fand im Jahr 1946, während seines Praktikums für die Ausbildung zum Forstbeamten, an der Stelle ein rohes, schiefstehendes Kreuz aus Eichenholz, welches stark verwittert war. Ihm fiel die eigenartige Flurbezeichnung auf, ohne dass er sich darauf einen Vers machen konnte. Das einzelne Kreuz verschwand auch bald. Der alte Förster Walter Bartsch, der seit den 1920er Jahren in Welschneudorf lebte, erzählte von den drei Kreuzen. Es gingen viele Jahre ins Land und erst Anfang der 1970er Jahre stieß Klaus Volkening wieder auf die Spuren dieses eigentümlichen Flurnamens „An den drei Kreuzen“. In Bad Ems sprach der alte Steinmetzmeister Karl Spornhauer gelegentlich nebenbei von den drei Kreuzen oben im Wald bei Welschneudorf. Sein Großvater wusste von einer alten Überlieferung, wonach an dieser Stelle drei Köhler durch einen Unfall verbrannt seien. Klaus Volkening machte sich sachkundig und erkannte, dass an der alten mündlichen Überlieferung etwas dran sein könnte. Noch heute sind in dem Bereich zahlreiche Meilerplätze zu erkennen. Auch ist bekannt, dass sich im glimmenden Meiler Hohlräume bilden können. Wenn sie nicht sofort verschlossen wurden bestand die Gefahr, dass der Köhler an dieser Stelle des Meilers einbrach. Es ist durchaus vorstellbar, dass an der Stelle der drei Kreuze dieses Schicksal drei Köhlern widerfahren ist.
Mit diesem Wissen regte Klaus Volkening bei der Gemeinde Welschneudorf an, die drei Kreuze an alter Stelle wieder zu errichten. Förster Alois Sanner stellte sie dann auch bald wieder auf, und eine Holztafel erinnert an den möglichen Brandunfall aus der mündlichen Überlieferung.
(zusammengestellt von Marco Kilian, Welschneudorf, 2024)