Meilerplätze in Welschneudorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Welschneudorf
Kreis(e): Westerwaldkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 22′ 27,48″ N: 7° 47′ 7,71″ O 50,3743°N: 7,78547°O
Koordinate UTM 32.413.637,31 m: 5.580.953,64 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.413.677,80 m: 5.582.746,41 m
  • Schummerungskarte um Welschneudorf (2024)

    Schummerungskarte um Welschneudorf (2024)

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    Ringmeilerplatz im Stelzenbachforst (2022)

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    Profile der Meilerplätze

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In den Wäldern innerhalb der Gemarkung von Welschneudorf sind noch ungewöhnlich viele Spuren der historischen Köhlerei, in Form von Meilerplätzen, zu erkennen. Bis zum Spätmittelalter überwog die sogenannte Grubenköhlerei, bei der das Holz in einer Erdgrube aufgeschichtet und mit Grassoden abgedeckt wurde. Im 15. Jahrhundert kam der hügelförmige „Platzmeiler“ (stehender Meiler) auf, der mit Holzscheiten aufgeschichtet und abgebrannt wurde. Weit über 400 solcher kreisrunden Plätze, vorwiegend aus dem 18.- und 19. Jahrhundert, überziehen noch heute den Waldboden von Welschneudorf. Es gibt Stellen mit einer Häufung auf engem Raum und einer regelmäßigen Anordnung, die daraufhin deuten, dass die Holzkohleherstellung hier hauptberuflich erfolgte. (siehe Abbildung in der Mediengalerie)

Auf diesen Meilerplätzen (Kohlplatten) wurden die Holzkohlenmeiler errichtet und verkohlt. Damit die Kohlplatte nach dem Abräumen der fertigen Holkohle für die nächsten Meiler möglichst plan bzw. niveaugleich blieb, war es zweckmäßg, das verbliebene Bodenmaterial gleichmäßig nach allen Seiten abzutragen. So entstand nach und nach ein Ringwall um die Platte, der auch für gleichmäßige Wind- und Zugverhältnisse am Meiler sorgte. (siehe Abbildung in der Mediengalerie)

Neben diesen Ringmeilerplätzen, die meist nur auf ebenem Gelände errichtet wurden, gibt es noch die Hang- und Podestmeilerplätze. Bei Hangmeilerplätzen wurde das abzuräumende Material hauptsächlich hangabwärts aufgehäuft (Stübbewall), um den Platz eben zu erhalten. Diese Form der Meilerplätze war am weitesten verbreitet. Beim Podestmeilerplatz hingegen, wurde der Untergrund aufgeschüttet. Diese Form ist dort verbreitet, wo durch Staunässe eigentlich Faktoren vorliegen, die für die Köhlerei ungeeignet sind. Das Restmaterial wurde nicht abgeräumt, sondern nur flach gezogen, wodurch ein Podest entsteht. (siehe Abbildung in der Mediengalerie)

(Marko Kilian, Welschneudorf, 2024)

Quellen
Vom Kohlenmeiler zur Waldstruktur. Ein Skript zum Kohlenmeiler als Bodendenkmal, erstellt von Gabriele Kruse

Internet
mittelalter-lexikon.de: Suchbegriffe „Köhler/Holzkohle/Metallurgie/Straßen und Wege“, Marco Aselage (abgerufen am 05.06.2024)


Literatur

Heuser-Hildebrandt, Birgit; Kauder, Birgit (1993)
Welschneudorf Wildgraben-Altstraße-Kohlplatten. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland Der Westerwald, Stuttgart.
Hildebrandt, Helmut; Heuser-Hildebrandt, Birgit (1998)
Am Landgraben nordöstlich von Zimmerschied Verbandsgemeinde Nassau a.d. Lahn. In: Historisch-geographische Geländedenkmäler, Bad Ems.

Meilerplätze in Welschneudorf

Schlagwörter
Ort
56412 Welschneudorf
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation

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Marko Kilian: „Meilerplätze in Welschneudorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354050 (Abgerufen: 30. April 2025)
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