Die ehemals recht kleine katholische Gemeinde feierte etwa ab 1750 ihre Gottesdienste in der Nepomuk-Kirche. Angesichts der stetig wachsenden Zahl an Gläubigen um die Mitte des 19. Jahrhunderts (1880 waren es bereits 1250 Katholiken) wurde das Gotteshaus zu klein und man dachte zunächst über eine Erweiterung nach. Der bayerische König Ludwig I. unterstützte die Pläne und stiftete als Grundstock 4000 Gulden. Es wurde ein Kirchbauverein gegründet, der weiterhin Geld für eine Erweiterung sammelte. Doch schon bald setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Raumprobleme langfristig nur durch einen Neubau gelöst werden können. Ein weiterer Grund mag auch die Villa Ludwigshöhe gewesen sein. Man wollte den dort weilenden königlichen Kirchgängern ein standesgemäßes Gotteshaus bieten. Treibende Kraft für einen Neubau war der seit1868 in Edenkoben als Pfarrer wirkende Geistliche Rat Martin Wothe.
Zur Finanzierung des Neubaus wurde eine Lotterie veranstaltet, die 200.000 Mark einbrachte. Architekt F. Bernatz aus Speyer erstellte den Plan für eine dreischiffige Hallenkirche mit 5 Jochen und Querhaus im neugotischen Stil. Als örtlicher Bauleiter fungierte Architekt Wilhelm Schulte sen. aus Hagen in Westfalen. Schulte war auch für die komplette Innenausstattung verantwortlich. Nach seinen Entwürfen wurden die Altäre angefertigt und die Fensterverglasung gestaltet. Die Fenster wurden durch 1945 durch Kriegseinwirkung fast alle zerstört. Nach Auffinden der Originalentwürfe konnten sie nach dem Krieg wiederhergestellt werden.
Im Oktober 1886 wurde für 27.000 Gulden an der Luitpoldstraße der Bauplatz für die Kirche und das Pfarrhaus erworben. Am 3. Oktober 1887 begann die Fa. Franz Jagsch aus Neustadt mit den Bauarbeiten. Die benötigten Sandsteine stammten größtenteils aus städtischen Steinbrüchen. Nach zügigem Bauverlauf war Ende des Jahres 1888 der Rohbau und im Mai 1890 das komplette Bauwerk einschließlich der Außenanlagen fertiggestellt. Die Kosten des Gebäudes (ohne Innenausstattung) wurden von Architekt Bernatz auf 168.000 Mark veranschlagt.
Am 25. August 1890, am Namenstag des hl. Ludwig, feierten die Edenkobener Katholiken die Weihe ihrer neuen Kirche. Die Zeremonie erfolgte im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes unter den Klängen der Voit-Orgel durch Bischof Joseph Georg von Erler.
Zum Patron der neuen Kirche wählte man den 1297 heiliggesprochenen französischen König Ludwig IX. Für diese Entscheidung sprach wohl die Namensgleichheit mit dem 1868 verstorbenen König Ludwig I. Es war aber auch eine Hommage an das Haus Wittelsbach, das der katholischen Kirchengemeinde mehrfach größere Geldbeträge gespendet hat. Die Kirche wurde 1988/89 durch das bischöfliche Bauamt gründlich renoviert, So weit als möglich wurde dem Stil der Erbauerzeit Rechnung getragen und keine Veränderungen vorgenommen.
Kulturdenkmal Zur Katholischen Kirche St. Ludwig in Edenkoben gibt es einen Eintrag im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südliche Weinstraße (Stand Dezenmber 2023). Der Eintrag lautet: „Luitpoldstraße 20 neugotisches Wohnhaus, 1894; Ensemblewirkung mit kath. Kirche und Pfarrhaus“
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1887 bis 1890
Empfohlene Zitierweise
Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.