Münzhof Langstraße 23 in Kirchheimbolanden

Die Müntz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kirchheimbolanden
Kreis(e): Donnersbergkreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 39′ 55,59″ N: 8° 00′ 33,91″ O 49,66544°N: 8,00942°O
Koordinate UTM 32.428.517,19 m: 5.501.905,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.428.563,84 m: 5.503.666,63 m
  • Der im barocken Stil erbaute vordere Teil des Münzhofes in Kirchheimbolanden von der Langstraße aus gesehen (2020)

    Der im barocken Stil erbaute vordere Teil des Münzhofes in Kirchheimbolanden von der Langstraße aus gesehen (2020)

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  • Der im barocken Stil erbaute hintere Teil des Münzhofes in Kirchheimbolanden von der Hofseite aus gesehen (2020)

    Der im barocken Stil erbaute hintere Teil des Münzhofes in Kirchheimbolanden von der Hofseite aus gesehen (2020)

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Der Name Münzhof in der Langstraße 23 in Kirchheimbolanden verrät es bereits: Hier befand sich im ausgehenden 16. Jahrhundert die Münzprägeanstalt des Grafen Adolf von Nassau-Saarbrücken.

„Haben Ihre hochgräfllichen Gnaden bei der Oberpforten noch ein groß Gebäude, wird insgemein die Müntz genennet, dahero weil dieses eine Münzstätte und gnäd. Herrschaft solch regale hier inne wirklich exerzieren lassen.“
So hat der Amtskeller Erasmus Kramer in seiner „Beschreibung der Herrschaft Kirchheim Anno 1657“ vermerkt.

Als er dies notierte, lag die Tätigkeit der „Müntz“ aber schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. Neben Goldgulden und Doppeltalern waren hier 1588-96 vor allem Halbtaler, Halbbatzen und Pfennige geprägt worden. Goldgulden mussten ein Feingewicht von 2,5 g aufweisen. Ein Taler war um 1600 der Monatslohn eines Schmiedegesellen. Ein Batzen entsprach dem Drittel des Tageslohns eines Maurermeisters, ein Geselle verdiente etwa 60 Pfennige pro Tag. Insgesamt waren die Kirchheimbolander Münzprägungen jedoch wenig bedeutsam, zumal sie als unterwertig galten. Ein solcher Kirchheimbolander Pfennig ist im Museum im Stadtpalais in Kirchheimbolanden ausgestellt.

Das heutige Gebäude aber ist erst nach der Zerstörung des Vorgängerbaus im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) im 18. Jahrhundert als traufständiges Wohnhaus mit Krüppelwalmdach als barocke Vierflügel-Hofanlage errichtet worden. Die Toreinfahrt und Fenster tragen Stuckornamente. Das Wohnhaus liegt hinter dem Hof. Hinter der verputzten Fassade verbergen sich teilweise Fachwerkkonstruktionen.

Kulturdenkmal
Der Münzhof in de Langstraße 23 wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Donnersbergkreis geführt (Stand 2024). Der Eintrag lautet:
„Langstraße 23
ehem. Münze, barocke Vierflügelanlage, 18. Jh.: Krüppelwalmdachbau, bez. 1740, Wohntrakt mit Torfahrt, rückwärtig Wohnhaus, tlw. Fachwerk (verputzt); straßenbildprägend“.

(Sören-Peter Dall, Kirchheimbolanden, 2024)


Internet
visit-kirchheimbolanden.de: Münzhof (abgerufen 04.04.2024)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2024)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Donnersbergkreis. Denkmalverzeichnis Donnersbergkreis, 11. Mrz. 2024. Mainz.

Münzhof Langstraße 23 in Kirchheimbolanden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Langstraße 23
Ort
67292 Kirchheimbolanden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1700 bis 1740

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Sören-Peter Dall: „Münzhof Langstraße 23 in Kirchheimbolanden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352172 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
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