Bronzefiguren Schuhträgerinnen auf dem Joseph-Krekeler-Platz in Pirmasens

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Pirmasens
Kreis(e): Pirmasens
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 12′ 13,7″ N: 7° 35′ 57,15″ O 49,20381°N: 7,59921°O
Koordinate UTM 32.397.962,76 m: 5.451.056,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.397.997,57 m: 5.452.798,02 m
  • Die bronzenen Schuhmädchen von Pirmasens. Ein Podcast aus der Reihe "Hörschnäges" (2023)

    Die bronzenen Schuhmädchen von Pirmasens. Ein Podcast aus der Reihe "Hörschnäges" (2023)

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  • Fassadenbild der Schuhträgerinnen in der Innenstadt (Bahnhofstraße) in Pirmasens (2023)

    Fassadenbild der Schuhträgerinnen in der Innenstadt (Bahnhofstraße) in Pirmasens (2023)

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  • Die Bronzefiguren der Schuhträgerinnen vor dem Forum Alte Post in Pirmasens (2023)

    Die Bronzefiguren der Schuhträgerinnen vor dem Forum Alte Post in Pirmasens (2023)

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Auf dem Joseph-Krekeler-Platz in Pirmasens, vor dem Forum Alte Post, stehen die beiden Bronzefiguren der Schuhträgerinnen, auch Schuhmädchen genannt. Diese wurden 2015 von Martin Schöneich geschaffen und erinnern an die wichtige Rolle, die Frauen für die Entwicklung der Schuhindustrie in Pirmasens und somit auch für die der Stadt gespielt haben.

Historischer Hintergrund
Unter Landgraf Ludwig IX. wurde den Frauen der Garnisonsstadt Pirmasens die Herstellung von Schuhen erlaubt. Die ersten Schuhe im Ort, damals noch aus Wolle gefertigt und „Salwendschlappen“ genannt, wurden somit von Frauen gefertigt. Im Jahre 1854 besaß Pirmasens 6400 Einwohner, von denen 212 Frauen als Schuhträgerinnen tätig waren (Rheinpfalz 2015). Mit der Zeit aber wurde das lokale Schuhmacherhandwerk zunehmend von Männern übernommen. Dies lässt sich in erster Linie mit der technischen Entwicklung erklären. Anstelle der Wollschuhe traten vermehrt Lederschuhe. Diese zeichneten sich durch eine höhere Haltbarkeit aus, die Fertigung aber bedurfte größerer Körperkraft. Da der lokale Bedarf schnell gedeckt war, wurden die Frauen wichtig für den Vertrieb der Schuhe. Zu Fuß mit Körben auf dem Rücken legten sie häufig große Distanzen zurück und verkauften ihre Waren auf Märkten oder direkt an den Haustüren. Bis nach Dänemark, Italien und Frankreich liefen sie, um ihre Schuhe zu verkaufen. Die vielen Grenzen und Zölle erschwerten das Reisen, das damals noch verbreitete Räuberwesen stellte weitere Herausforderungen dar. Dennoch aber bedeutete das unabhängige Reisen der Frauen und Mädchen auch eine Stärkung ihrer Rolle in der Gesellschaft. Mit zunehmender Industrialisierung und Technisierung von Schuhproduktion und Verkehrswesen in Pirmasens wurde auch der Vertrieb der Schuhe modernisiert. Das repräsentative Gebäude der Alten Post steht für den modernen Vertrieb der Pirmasenser Schuhe.

Darstellung der Figuren
Die beiden Bronzefiguren sind zwei bis drei Meter hoch. Während eine Frau einen großen Korb auf dem Kopf balanciert, trägt die andere einen hohen Korb (eine Weidekiepe) auf dem Rücken. Viele Schuhe schauen aus dem Korb heraus und in der linken Hand hält die Frau auch einen Schuh.

(Florian Weber, Universität Koblenz, 2024)


Quellen
Die bronzenen Schuhmädchen von Pirmasens. Ein Podcast der Reihe „Hörschnäges“ der Universität Trier, 2023 (siehe Audio in der Mediengalerie)

Internet
www.rheinpfalz.de: Zupackende Pirmasenserinnen. Artikel in der Rheinpfalz vom 01. Oktober 2015 (abgerufen 02.04.2024)

Bronzefiguren Schuhträgerinnen auf dem Joseph-Krekeler-Platz in Pirmasens

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Joseph-Krekeler-Platz
Ort
66954 Pirmasens
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 2014 bis 2015

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Florian Weber: „Bronzefiguren Schuhträgerinnen auf dem Joseph-Krekeler-Platz in Pirmasens”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352166 (Abgerufen: 16. Mai 2024)
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