Ein geschichtlicher Rückblick führt bis in die Römerzeit zurück, als die Stadt als Contionacum erstmals in Erscheinung tritt. Der mittelalterliche Siedlungskern entwickelte sich mit Kirche, Pfarrhof und dem Burghaus der Grundherren im Bereich der Kaiservilla. Auf eine strategisch bedeutsame Lage des Ortes weist die Römerbrücke über die Saar hin, wo 1675 die Schlacht an der Konzer Brücke stattfand.
Durch die Zuordnung der neuen französischen Kantonsverwaltung wurde dem alten Konz (1563 ca. 200 Einwohner) 1798 erstmals eine zentrale Funktion übergeben, die dann 1816 in eine preußische Bürgermeisterei überging.
Industrialisierung und Eisenbahn
Industriell als auch städtebaulich entwickelte sich die Stadt in ihrem Ursprung durch die Eisenbahn, obwohl in den 1850er Jahren bei der Eisenbahn Konz-Karthaus die meisten Arbeitsplätze abgebaut wurden. Die Eisenbahnanlagen waren für Konz dominierend, wozu auch Bahnbrücken über Mosel und Saar zählten. Die im Volksmund als „Hindenburg-Brücke“ bezeichnete zweite Eisenbahnbrücke (1912 in Betrieb genommen) führte über die Mosel, wurde jedoch Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) zerstört.
Im Jahre 1897 wurde durch Hubert Zettelmeyer das Straßenbau- und Maschinenbauunternehmen Zettelmeyer gegründet. Dieser Betrieb war neben der Eisenbahn ein weiterer Garant für die industrielle Entwicklung der Stadt. 1981 wurde der Traditionsbetrieb vom Stadtzentrum in das Industriegebiet Konz-Könen verlagert.
Die Arbeitsplatzverluste bei der Eisenbahn wurden durch die Ansiedlung zweier weiterer Betriebe der Kunststoff- bzw. Textilverarbeitungsindustrie (Pegulan und KUAG) Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre zumindest mittelfristig abgesichert. Die industrielle Basis der Stadt wurde erhalten und bot auch die Grundlage dafür, weitere große Baugebiete vor allem im Bereich „Berendsborn“, „Canet“ und auf der „Roscheider Höhe“ zu erschließen.
Kultur, Tourismus und Wein
Um kulturell als auch überregional Akzente zu setzen erwarb die Stadt Konz 1963 das Kloster St. Bruno Karthaus (Sanierung und Ausbau zum Kulturzentrum) und 1969 das Gut Roscheider Hof (Aufbau eines Volkskunde- und Freilichtmuseums). Konz verfügt heute über eine Stadtbücherei und eine örtliche Volkshochschule. In kultureller und sportlicher Hinsicht bietet man heute mit rund 120 Vereinen ein sehr breites Spektrum an ehrenamtlichen Aktivitäten.
Am Zusammenfluss von Saar und Mosel liegt die Stadt Konz und ist idealer Ausgangspunkt für bequeme Radtouren entlang der Flüsse, für Wanderungen auf dem Moselsteig sowie für Ausflüge nach Luxemburg und Frankreich. Schon die Römer nutzten die strategisch gute Lage und die Nähe zu Trier und errichteten in Konz eine prachtvolle Sommerresidenz für ihren Kaiser Valentinian I, der 371 hier vier Gesetze für das gesamte weströmische Reich erließ. Die heute noch übrig gebliebenen Ruinen des Kaiserpalastes rund um die Pfarrkirche sind frei zugänglich. Auch im Freilichtmuseum Roscheider Hof kann man sich auf eine spannende Zeitreise begeben und erfahren, wie die Menschen in den letzten 100 Jahre gelebt haben. Neben dem Freigelände mit wiederaufgebauten Fachwerkhäusern erwartet die Besucher im Gutsgebäude eine einzigartige Sammlung historischer Wohnräume und kleinen Einkaufsläden. Rund um Konz liegen auf kleinstem Raum gleich zwei Teilregionen des Weinanbaugebietes Mosel. An der Saar wächst an steilen Schieferhängen der Saar-Riesling. An den sanften Hängen entlang der Obermosel hingegen stehen die Reben auf Muschalkalk, wie in der Champagne und im Burgund und bieten das ideale Terroir für Elbling und Burgundereben.
Schon die Römer wussten die Vorzüge von Konz zu nutzen und errichteten eine Sommerresidenz für ihren Kaiser. Bei einem Besuch schrieb der berühmte römische Dichter Ausonius einen Teil seiner „Mosella“ an dieser Stelle nieder. Die Ruinen der Kaiservilla rund um die Pfarrkirche sind frei zugänglich und können besichtigt werden.
Im Freilichtmuseum Roscheider Hof können sich die Besucher auf eine spannende Zeitreise begeben und erfahren, wie die Menschen an Saar und Mosel in den letzten 200 Jahren gelebt und gearbeitet haben. Im Hauptgebäude und im Waldmuseum können Ausstellungen zum Leben in der Moselregion ab etwa 1800 entdeckt werden. Die wie vor 100 Jahren eingerichteten Häuser im Freigelände sowie der Rosengarten und der danebenliegende Kräutergarten laden zu einem abwechslungsreichen Rundgang ein. Und das große Zinnfigurenmuseum und die Spielzeugwelten lassen nicht nur Kinderherzen höher schlagen.
Das dichte Radwegenetz rund um Konz eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für abwechslungsreiche Radtouren entlang der Flüsse Mosel, Saar, Ruwer und Sauer - ob gemütlich, sportlich oder genussvoll. Konz ist auch Etappenort des Moselsteigs und liegt mit seinem Stadtteil Oberemmel am „Seitensprung Karlskopf-Panoramaweg“.
Rund um Konz liegen auf kleinstem Raum gleich zwei facettenreiche Teilregionen des Anbaugebietes Mosel. An den steilen Schieferhängen der Saar wächst der Saar-Riesling, der international zu den Besten zählt. An den sanften Hängen entlang der Obermosel hingegen bieten die Muschalkalkböden das ideale Terroir für die Rarität Elbling sowie für Burgunder- und Rotweinreben. Somit macht die Vielfalt an guten Weinen die Region rund um Konz zu einer wahren Entdeckungsreise.
(Saar-Obermosel-Touristik, Konz, 2024)
Internet
konz.de/de/ Stadt und Verbandsgemeinde Konz (abgerufen am 14.03.2024)