Jahrhundertelang umgaben Obstwiesen die Eifeldörfer. Selbstversorgung mit frischem oder konserviertem Obst war lebenswichtig. Vielerorts sind diese Streuobstbestände jedoch durch Überalterung oder Baulandgewinnung verloren gegangen. In und um Nettersheim-Pesch existierte aufgrund seiner klimatisch günstigen Lage noch bis in die Nachkriegszeit ein kompletter Obstwiesengürtel. Einige Reste dieser traditionellen Wirtschaftsform werden durch das Engagement einzelner Bewirtschafter und Streuobst-Freunde erhalten. Auch der alte Birnbaum prägt mit seiner hohen, schlanken Erscheinung noch weitere Jahrzehnte die Landschaft.
Die Köstliche von Charneux ist eine immer noch weit verbreitete, alte Birnensorte, die seit 1828 angebaut wurde. In den 1920er Jahren gehörte sie neben Williams Christ und Boscs Flaschenbirne zu den Reichsobstsorten. Darunter fielen die widerstandsfähigen und geschmacklich guten Sorten, die zugleich wirtschaftlich anzubauen waren. Die Eigentümer des Grundstücks und des Birnbaums schätzen seine Früchte, wie wohl auch manch ein Spaziergänger von den Birnen probiert.
(Elke Sprunkel, Biologische Station im Kreis Euskirchen, 2024)
Internet
de.wikipedia.org: Reichsobstsorte (abgerufen am 28.06.2024)