An der Mittelmühle in Bellheim befindet sich die Rekonstruktion eines Schanzenabschnitts der Queichlinien. Im 18. Jahrhundert lag die Mühle etwas abseits vom Dorf und wurde in den 1740er Jahren, als die Queichlinie erbaut wurden, separat befestigt. Sie war von einer Schanze umgeben, die bis 1825 erhalten blieb. Der Müller war zu dieser Zeit gezwungen seinen Mühlengraben in den Schanzengraben zu verlegen. Diese Linienführung blieb in der Landschaft erhalten, sodass eine Arbeitsgruppe des Historischen Vereins Bellheim 2010 in der Lage war die exakte Position der alten Schanze zu bestimmen und eine Rekonstruktion am originalen Standort vorzunehmen. Beim Bau der Rekonstruktion wurde zudem auf vorhandene alte Planzeichnungen der französischen Ingenieure zurückgegriffen. Diese lagern heute im Stadtarchiv in Landau und beinhalten u.a. eine Handzeichnung, die von den französischen Ingenieuren direkt an den Baustellen verwendet wurde. Diese Handzeichnung erlaubte die originalgetreue Rekonstruktion (die genannten Informationen stammen aus dem Interview mit Hermann-Josef Schwab, siehe Videoclip in der Mediengalerie).
Die rekonstruierte Schanze ist in Form eines Dreiecks ausgebildet und an der Seite durch große rechteckige Sandsteine befestigt. Die Schanze umfasst eine Kanonenstellung, die den damaligen Maßen entspricht. Zeitweise war auch an diesem Ort eine Kanone aus dem 18. Jahrhundert als Leihgabe positioniert. Auf der zur Mühle hin ausgerichteten Seite ist die Schanze terrassiert.
(Florian Weber, Universität Koblenz, 2023)
Rekonstruierter Schanzenabschnitt der Queichlinien in Bellheim
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