Auch auf der alten Streuobstwiese am Fronhof stehen verschiedene Obstsorten. Seit Jahren wird diese Wiese von der NABU-Naturschutzstation Aachen betreut und gepflegt. Hier sind noch alte Lokalsorten erhalten und werden bei Bedarf nachgepflanzt.
Im Rahmen des LVR-Projekts „Bäume und Raine - Leben in der Kulturlandschaft“ der Biologischen Station Haus Wildenrath und der NABU-Naturschutzstation Aachen werden unter anderem auch Streuobstwiesen im Aachener Stadtgebiet gepflegt und neu angelegt. Die Naturschutzstation legt dabei besonderen Wert auf alte und lokale Sorten, um den kulturhistorischen Artenreichtum zu erhalten. Diese regionalen Sorten sind oftmals gut an die lokalen Bedingungen angepasst.
Besonders typisch für Aachen sind der Aachener Hausapfel, der doppelte Aachener Hausapfel und die Münsterbirne. Diese Arten findet man noch (und dank der Nachpflanzungen auch wieder) auf einigen Streuobstwiesen Aachens, beispielsweise auf der „Türmchenwiese“ am Dreiländerweg und auf der alten Obstwiese am Fronhof in Aachen-Kornelimünster.
Der Aachener Hausapfel ist vermutlich um 1800 bei Rimburg entstanden (damals „Cornely's Hausapfel“). Er ist ein guter Tafelapfel und lässt sich gut lagern, das Fruchtfleisch ist fest, saftig und leicht sauer. Die kleine Frucht ist wenig anfällig, auch bei für Aachen typisch feuchter Witterung erzielt diese Sorte regelmäßig hohe Erträge.
Die Münsterbirne entstand im sogenannten Münsterländchen im Grenzbereich zwischen Stolberg und Aachen und ist auch heute nicht weiter verbreitet. Auch sie bildet recht kleine Früchte aus, der Baum wächst stark und kann ein hohes Alter erreichen - ein Exemplar von über 200 Jahren ist bekannt. Die Münsterbirne ist robust gegen Krankheiten, kann ab Ende August gepflückt werden und eignet sich sowohl als Tafel- als auch als Wirtschaftsbirne.
(Christina Baumann, NABU-Naturschutzstation Aachen e.V., 2023)
Internet
obstsortenerhalt.de: Münsterbirne (abgerufen 28.10.2024)
obstsortenerhalt.de: Cornely’s Hausapfel (abgerufen 28.10.2024)