Bäume und Raine - Die Türmchenwiese in Aachen

Streuobstwiese „Am Türmchen“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Naturschutz, Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Aachen
Kreis(e): Städteregion Aachen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 45′ 42,2″ N: 6° 01′ 55,09″ O 50,76172°N: 6,03197°O
Koordinate UTM 32.290.688,28 m: 5.627.528,83 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.502.299,80 m: 5.625.139,71 m
  • Direkt am Dreiländerweg in Vaalserquartier bei Aachen liegt die Türmchenwiese, eine Streuobstwiese mit teilweise sehr alten Obstbäumen (2022).

    Direkt am Dreiländerweg in Vaalserquartier bei Aachen liegt die Türmchenwiese, eine Streuobstwiese mit teilweise sehr alten Obstbäumen (2022).

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    Manfred Aletsee / NABU-Naturschutzstation Aachen e.V. / CC BY 4.0
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  • Der alte Birnbaum auf der Türmchenwiese in Vaalserquartier bei Aachen blüht trotz Stammhöhle noch ausladend (2023).

    Der alte Birnbaum auf der Türmchenwiese in Vaalserquartier bei Aachen blüht trotz Stammhöhle noch ausladend (2023).

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    Christina Baumann, NABU-Naturschutzstation Aachen e.V. / CC BY 4.0
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  • Steinkauz (2022)

    Steinkauz (2022)

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    Sebastian Inhofer
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  • Auf dieser Obstwiese in Walheim bei Aachen mit überwiegend jungen Bäumen wird der Steinkauz mit speziellen Nistkästen unterstützt (2019).

    Auf dieser Obstwiese in Walheim bei Aachen mit überwiegend jungen Bäumen wird der Steinkauz mit speziellen Nistkästen unterstützt (2019).

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  • Ein Steinkauz-Nistkasten in einer alten Eiche in Aachen-Kornelimünster (2019).

    Ein Steinkauz-Nistkasten in einer alten Eiche in Aachen-Kornelimünster (2019).

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Die Streuobstwiese „Am Türmchen“ ist mit 5,6 Hektar und über 200 Obstbäumen die größte und wertvollste Obstwiese in Aachen. Schon in den 1930er Jahren wurden hier Obstbäume gepflanzt, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwanden jedoch viele der alten Bäume wieder - durch Stürme, Pferdeverbiss oder unsachgemäßen Schnitt. Erst in den 1990er Jahren wurde die Obstwiese dann mit Jungbäumen von den Bewohnenden des Steppenbergs und der Stadt Aachen wiederbelebt. 2006 konnte die Wiese mit finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung vom NABU Aachen erworben werden. Seitdem wird die Wiese von der NABU-Naturschutzstation Aachen betreut. Mit viel ehrenamtlichem Engagement konnte der damalige Bestand um mittlerweile weitere 100 Obstbäume ergänzt werden. Die Wiese wird in Zusammenarbeit mit einem Milchviehbetrieb extensiv mit Rindern beweidet und nicht zusätzlich gedüngt.

Die Streuobstwiese als Steinkauzrevier
Diese Form der Nutzung einer Streuobstwiese kommt vielen Tierarten zu Gute. Besonders der Steinkauz, ein Kulturfolger, fühlt sich hier wohl und wird von der Naturschutzstation mit Niströhren zusätzlich unterstützt.
Der Steinkauz ist unsere kleinste heimische Eule. Er lebt in strukturreichem Grünland, vor allem auf alten Streuobstwiesen und extensiven Weiden findet er Nahrung (Mäuse, Insekten, Kleinvögel, Regenwürmer). Dort brütet er in natürlichen Baumhöhlen, alten Gemäuern oder künstlichen Röhren. Seit den 1950er Jahren ist sein Bestand dramatisch zurückgegangen; in der Roten Liste der Brutvögel NRW (2016) gilt der Steinkauz als gefährdet. Hauptursache für den kontinuierlichen Rückgang ist die parallel verlaufende Zerstörung des Lebensraumes: Flurbereinigung, Abholzung alter Streuobstbestände und Kopfbäume, Vernichtung ortsnaher Weideflächen durch Neubausiedlungen. Zusätzlich wirken sich der Pestizideinsatz und der zunehmende Autoverkehr negativ auf den Bestand aus. Natürliche Verluste durch Prädatoren (Habicht, Marder, etc.) oder strenge, schneereiche Winter werden von einer stabilen Population schnell ausgeglichen.

Entsprechend den Gefährdungsursachen setzt die NABU-Naturschutzstation Aachen für den Schutz des Steinkauzes auf den Erhalt und die Neuschaffung geeigneter Lebensräume. Im Rahmen des LVR-Projekts „Bäume und Raine - Leben in der Kulturlandschaft“ der Biologischen Station Haus Wildenrath und der NABU-Naturschutzstation Aachen sollen, auch für den Steinkauz, Gehölzstrukturen im Grün- und Ackerland gefördert werden. Streuobstwiesen mit extensiver Unternutzung werden gepflegt und neu angelegt. An geeigneten Stellen werden auch Niströhren für den Steinkauz angebracht, um den Mangel an alten, höhlenreichen Bäumen auszugleichen.

(Christina Baumann, NABU-Naturschutzstation Aachen e.V., 2023)

Bäume und Raine - Die Türmchenwiese in Aachen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Dreiländerweg
Ort
52074 Stadt Aachen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Naturschutz, Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung

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Christina Baumann (2023), NABU-Naturschutzstation Aachen e.V.: „Bäume und Raine - Die Türmchenwiese in Aachen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345942 (Abgerufen: 20. März 2025)
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