In der Regel gab es nur einen Maschinisten, der für den Dampfkessel und die Dampfmaschinen zuständig war. Dessen Arbeitsplatz musste stets sauber und lichtdurchflutet sein, um Beschädigungen und Undichtigkeiten an den Maschinen gleich zu erkennen.
Besonders im Zweiten Weltkrieg rückte die Dampfmaschine in den Fokus der Stromversorgung. Bei einem Luftangriff wurde das Elektrizitätswerk Biebermühle, welches die Wasserpumpstation in Rodalben mit Elektrizität versorg, zerstört. Dadurch war die Wasserversorgung nach Pirmasens unterbrochen. Um eine Wasserversorgung nach Pirmasens wieder zu gewährleisten, wurden Elektroleitungen, die durch das Steinbachtal nach Pirmasens gingen, mit der Zentrale nach Rodalben verbunden. So konnte die Rheinberger Dampfmaschinen die Elektrizität zum Betreiben der Wasserpumpe in Rodalben besser liefern und die Wasserversorgung nach Pirmasens war wieder gesichert. Am Rande sei erwähnt, dass die Maschinisten die abstrahlende Wärme der Dampfmaschine zur Anzucht von Obst und Gemüse nutzten. So hatten sie ihr „eigenes“ Treibhaus im Betrieb.
Objektbeschreibung
Bei der Kolbendampfmaschine handelt es sich um eine große, liegende Einzylindermaschine mit Ventilsteuerung und Doerfel-Achsenlager. Direkt gekuppelter Generator auf der Kurbelwelle. Die Ventile und die Flansche für den Ein – und Auslass sind in den jeweils ca. 600 mm langen Zylinderköpfen untergebracht. Die Kolbenstange hat einen Durchmesser von 130 mm.
Technische Daten
Normalleistung | 680 PS |
Maximalleistung | 750 PS |
Steuerbauart | Ventilsteuerung |
Regelungsbauart | Achsenregler |
Zylinderzahl | 1 |
Expansionsstufen | 1 |
HD Zylinderdurchmesser | 560 mm |
Kolbenhub | 600 mm |
Dampfdruck | 12 Bar |
Dampftemperatur | 300 Grad |
Kondensation | Gegendruck 0,18 Bar |
Antrieb | Generator direkt |
Drehzahl | 214 U/min |
(Herbert Pfeffer, Gästeführer in Pirmasens; Peter Felber, Stadtarchiv Pirmasens, 2023)